| Liévin

Robert Farken überzeugt bei Lauf-Feuerwerk mit Rang drei

© Stefan Mayer
Fast-Weltrekorde, Weltjahresbestleistungen und jede Menge herausragende Ergebnisse. Das World Athletics Indoor Tour Gold Meeting am Samstag in Liévin hat für zahlreiche Top-Resultate gesorgt. Speziell auf den Laufstrecken, bei denen auch Robert Farken eine Hauptrolle spielte.
Martin Neumann

Das Hallenmeeting in Liévin (Frankreich) ist seit vielen Jahren eine absolute Top-Adresse in der Leichtathletik. Da machte auch die Auflage am Samstagabend keine Ausnahme. Für die herausragenden-Leistungen sorgten beim World Athletics Indoor Tour Gold Meeting die Sprinter und Mittelstreckler. Dabei mittendrin in der Weltklasse: Robert Farken. Der Leipziger ging über 1.500 Meter das schnelle Tempo mit und behauptete auf den finalen Runden mit 3:36,11 Minuten Platz drei.

Unter dem Jubel der französischen Leichtathletik-Fans überspurtete Azeddine Habz auf den letzten 100 Metern noch den Kenianer Vincent Keter (3:34,44 min) und lief in 3:34,39 Minuten neuen französischen Hallenrekord. Für Robert Farken war es die drittbeste Hallenzeit seiner Karriere. Der Lokalmatador ist also in Top-Form für die Hallen-DM kommendes Wochenende in Leipzig.

0,51 Sekunden fehlen Gudaf Tsegay zum Weltrekord

Sogar am Hallenweltrekord kratzte Gudaf Tsegay. Die Äthiopierin lief mit 8:17,11 Minuten die drittschnellste 3.000-Meter-Zeit unterm Hallendach der Geschichte. Nur Weltrekordlerin Genzebe Dibaba (Äthiopien), die vor zehn Jahren 8:16,60 Minuten lief, und sie selbst (8:16,69 min im vergangenen Jahr) waren jemals nach 15 Hallenrunden früher im Ziel. Erst durch einen etwas langsameren letzten Kilometer von 2:48 Minuten verpasste Gudaf Tsegay den angepeilten Weltrekord. Über 800 Meter der Männer gab’s gleich zwei hochklassige Rennen. Im „B-Finale“ stürmte Mohamed Ali Gouaned als Sieger ganz dicht an die Weltjahresbestleistung heran. Die verpasste der Algerier zwar knapp, jubelte aber trotzdem über einen neuen Landesrekord von 1:45,35 Minuten.

Zweieinhalb Stunden später ging’s im A-Finale noch etwas schneller zur Sache. Überraschungssieger Eliott Crestan (Belgien) jubelte nach 1:45,10 Minuten über den Sieg und eine neue Weltjahresbestleistung. Richtung Weltbestzeit sollte es zum Abschluss des Meetings über 2.000 Meter gehen. Lamecha Girma (Äthiopien) wollte die Marke seines legendären Landsmanns Kenenisa Bekele (4:49,99 min) unterbieten. Das gelang ihm nicht ganz. Mit 4:51,23 Minuten lief der Weltrekordler nach zwei fast identisch schnellen Kilometern allerdings ganz dicht an die Bestmarke heran.

Grant Holloway nun bei 66 Siegen in Folge

Bei den starken Leistungen auf den Mittelstrecken wollten natürlich auch die Sprinter nicht zurückstecken. Bei seinem ersten Rennen 2024 in Europa lief Hürdensprint-Großmeister Grant Holloway (USA) mit 7,32 Sekunden bis auf drei Hundertstel an seinen eigenen 60-Meter-Hürden-Weltrekord heran. Natürlich war der vierfache Weltmeister damit wie im Vorlauf (7,39 sec) nicht zu schlagen. Gleichzeitig steigerte er seine eigene Weltjahresbestleistung um drei Hundertstel.

In Liévin verlängerte Grant Holloway seine Siegesserie über 60 Meter Hürden auf 66 Triumphe hintereinander. Damit überholte der US-Star sogar Leichtathletik-Legende Carl Lewis, der in den 80er-Jahren in 65 Weitsprung-Wettkämpfen in Folge unbesiegt blieb. Gute Vorzeichen also für den Auftritt von Grant Holloway beim ISTAF Indoor in Berlin am 23. Februar. Vielleicht wackelt in der Mercedes-Benz Arena ja sogar der Weltrekord?

Femke Bol und Lieke Klaver mit Doppelsieg für „Oranje“

Ausnahme-Langsprinterin Femke Bol ließ über 400 Meter der Konkurrenz am Samstagabend keine Chance. Mit 49,63 Sekunden steigerte die Niederländerin ihre eigene Weltjahresbestleistung um sechs Hundertstel. Ihren Hallenweltrekord verpasste sie lediglich um 37 Hundertstel. Rang zwei ging mit Saisonbestleistung an ihre Landsfrau Lieke Klaver (50,50 sec). Ebenfalls eine neue Weltjahresbestleistung sprintete Erriyon Knighton über 200 Meter. Der US-Star benötigte für die Hallenrunde nur 20,21 Sekunden.

Für die stärksten Leistungen in den technischen Disziplinen sorgten die Kugelstoßer. Mit neuer Weltjahresbestleistung von 22,37 Metern gewann Leonardo Fabbri (Italien) vor Ex-Weltmeister Tom Walsh (Neuseeland), der mit 22,16 Metern ebenfalls die 22-Meter-Marke übertraf.

Bo Kanda Lita Baehre kommt ins Rollen

Im Stabhochsprung überflog lediglich der zweimalige Weltmeister Sam Kendricks (USA) 5,76 Meter. Damit holte er sich den Sieg vor Thibaut Collet (Frankreich) und Piotr LIsek (Polen). Beide meistersten 5,70 Meter. Vize-Europameister Bo Kanda Lita Baehre (ART Düsseldorf) scheiterte dreimal an dieser Höhe, mit 5,60 Metern belegte er Rang fünf. Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) wurde mit 5,45 Metern Siebter.

Bei den Frauen steigerte Eliza McCartney (Neuseeland) die Weltjahresbestleistung um einen Zentimeter auf 4,84 Meter. Das war gleichbedeutend mit der Steigerung ihrer Bestleistung unterm Hallendach um neun Zentimeter. Drei weitere Springerinnen überflogen 4,75 Meter. Das Ergebnis unterstreicht das hohe Niveau der Konkurrenz.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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