Es heißt Abschied nehmen von einem, der die nationale wie internationale Sportlandschaft über Jahrzehnte geprägt hat: Im Alter von 82 Jahren ist am Dienstag der einstige Generalsekretär des adh und von European Athletics Till Lufft verstorben.
Einen Tag nach seinem 82. Geburtstag ist in dieser Woche am Dienstag Till Lufft verstorben. Lufft war von 1974 bis 1995 insgesamt 21 Jahre lang Generalsekretär des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (adh), ehe er im Januar 1996 erster hauptamtlicher Generalsekretär des Europäischen Leichtathletik-Verbandes (EAA) wurde. Als er im November 2005 in den Ruhestand ging, wurde Christian Milz sein Nachfolger beim Europaverband, der nunmehr unter European Athletics auftritt.
Beim adh setzte sich Till Lufft unter anderem für die gesetzliche Verankerung des Hochschulsports für alle Hochschulangehörigen Anfang der 1970er Jahre ein sowie für den konzeptionellen Ausbau des „Breitensports für alle" an den Universitäten und den weiteren Mitgliedshochschulen des adh. Darüber hinaus war er in der Leitung sowie Mitarbeiter bei zahlreichen nationalen und internationalen Wettkampf-Veranstaltungen und Begegnungen engagiert – allen voran die von „seinem" adh ausgerichteten Studierenden-Weltmeisterschaften („Universiade") im Sommer 1989 in Duisburg. Der adh verlieh ihm vor langen Jahren die Ehren-Mitgliedschaft. Ferner fungierte er über viele Jahre auch als Technischer Delegierter Leichtathletik der FISU, der internationalen Vereinigung des Studierendensports.
Abschied von einem „Mann des Ehrenamtes“
In seine Zeit bei der EAA fielen unter anderem zwei Europameisterschaften (Budapest 1998 und München 2002), zwei Teilnahmen mit dem Europa-Team am Weltcup (Johannesburg 1998 und Madrid 2002) sowie zahlreiche Europacups, an denen Till Lufft aufgrund seines Amtes beteiligt war. Beim ASC Darmstadt arbeitete bereits in den frühen 70er Jahren im Vorstand mit. Till Luft war ein „Mann des Ehrenamtes“. Er war unter anderem auch Geschäftsführer der Zweigstelle der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) in Darmstadt. Für seine Verdienste wurde er von der Stadt Darmstadt mit der Ehrenplakette ausgezeichnet.
Till Lufft wurde in Zürich (Schweiz) geboren und spielte einst in Braunschweig in der höchsten Klasse Hockey, ehe er sich ganz der Leichtathletik widmete. Noch im hohen Alter schloss er sich einer Laufgruppe an und war bei vielen internationalen und nationalen Leichtathletik-Veranstaltungen vor Ort. „Ob Marathon, 800 Meter oder 10.000 Meter. Till war ein leidenschaftlicher Läufer und Förderer der Leichtathletik. Sein Tod macht uns sehr traurig. Im Namen aller 20 Landesverbände wünsche ich seinen Angehörigen viel Kraft in einer schweren Zeit“, sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing.
