| Turin

Cross-EM: Showdown in Italien

Am Wochenende finden in Italien die Cross-Europameisterschaften statt. Die internationale Konkurrenz ist prominent besetzt. Das deutsche Team darf sich vor allem bei den Frauen Medaillenchancen ausrechnen.
Nicolas Walter

Es ist das letzte große Highlight eines aufregenden Leichtathletik-Jahres: Am kommenden Sonntag (11. Dezember) finden im La Mandria Regional Park vor den Toren Turins (Italien) die Crosslauf-Europameisterschaften statt. Zum insgesamt vierten Mal werden damit die Titelkämpfe der besten europäischen Crossläuferinnen und Crossläufer in Italien ausgetragen – kein Land war bisher häufiger Gastgeber.

Die deutschen Farben werden in Norditalien von insgesamt 36 Athletinnen und Athleten, davon 30 Einzelstartern, vertreten. Angeführt wird das DLV-Team von 5.000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) sowie von der Dritten der Crosslauf-EM 2021, Alina Reh (SCC Berlin). Während sich Alina Reh mit ihrem Titel vor zwei Wochen bei der Cross-DM bereits in starker Form präsentierte, wird es für die Leverkusenerin der erste Auftritt in der Cross-Saison sein. Nach ihrem Halbmarathon-Debüt (1:05:41 h) Ende Oktober in Valencia (Spanien) zählt die 25-Jährige aber in jedem Fall ebenso zu den Medaillenkandidatinnen.

Mit Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg), Caterina Granz (LG Nord Berlin) und Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) ist die deutsche Frauenmannschaft mit weiteren prominenten Namen besetzt und hat gute Chancen, den Vorjahreserfolg – im vergangenen Jahr gab es Mannschafts-Silber – zu wiederholen.

Jakob Ingebrigtsen bei den Männern favorisiert

Die internationale Konkurrenz ist mit der amtierenden Crosslauf-Europameisterin Karoline Grøvdal (Norwegen) und der Vorjahres-Zweiten Meraf Bahta (Schweden) stark besetzt. Doch auch die Britinnen um Jessica Warner-Judd und die 3.000-Meter-Hallen-Europameisterin Amy-Eloise Markovc sowie die Türkin Yasemin Can haben gute Chancen auf eine Top-Platzierung.

Das deutsche Männerteam reist mit dem frischgebackenen Deutschen Crosslauf-Meister Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) und dem EM-14. des vergangenen Jahres Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) an. Ebenfalls nominiert sind Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach), Patrick Karl (TV Ochsenfurt) und Sam Parsons (Eintracht Frankfurt).

Angesichts der prominenten Namen im internationalen Feld wird es für die deutschen Starter vor allem um starke Platzierungen im oberen Mittelfeld gehen. 1.500- und 5.000-Meter-Europameister sowie Titelverteidiger Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) ist genauso gemeldet wie seine beiden Brüder Filip und Henrik. Auch 10.000-Meter-Europameister Yemaneberhan Crippa (Italien), sein Bruder Nekagenet sowie der amtierende Cross-Vize-Europameister Aras Kaye (Türkei) schielen auf die Medaillenplätze.

Emma Heckel reist mit Selbstvertrauen nach Italien

Im Wettbewerb der Mixed-Staffel gilt das britische Team als Favorit. Seit Einführung des Wettbewerbs bei der Cross-EM 2017 konnte die Mannschaft aus Großbritannien drei der vier Rennen gewinnen, unter anderem jenes im vergangenen Jahr. Unter anderem mit dem walisischen 800-Meter-Hallen-Meister James Heneghan und Olympiateilnehmerin Revee Walcott-Nolan bietet die britische Staffel ein vollständig neues Quartett auf. Auch die Mannschaften aus Italien, Frankreich, Belgien, Irland oder Spanien nehmen eine Medaille ins Visier.

Auch das deutsche Team um Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald), Carolin Kirtzel (SV Werder Bremen), Nele Weßel (Eintracht Frankfurt), Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe), Jens Mergenthaler (SV Winnenden) und Marc Tortell (Athletics Team Karben) wird sich in diesem Feld behaupten wollen.

In der weiblichen U23 darf Emma Heckel (LG Telis Finanz Regensburg) nach ihrem deutschen U23-Meistertitel aus Löningen voller Selbstvertrauen nach Italien reisen. Dass der 20-Jährigen die Bühne der Cross-EM liegt, bewies sie bereits im vergangenen Jahr, als sie in der U20 zur Bronzemedaille lief. Mia Jurenka vom VfL Sindelfingen, Anneke Vortmeier (TV Wattenscheid 01), Annasophie Drees (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Rahel Brömmel (LG Olympia Dortmund) bilden das weitere deutsche U23-Aufgebot.

Spannende Felder in der U23

Heißeste Kandidatin auf den U23-Titel ist dagegen die Italienerin Nadia Battocletti, die bereits im vergangenen Jahr in dieser Altersklasse triumphierte und 2018 sowie 2019 in der U20 erfolgreich war. In der männlichen U23 ist der Brite Charles Hicks Titelverteidiger. Der Student der Kognitionswissenschaft trifft erneut auf den Iren Darrah McElhinney, den er im vergangenen Jahr in Dublin (Irland) knapp auf den zweiten Rang verwies.

Deutschland geht in der U23 mit Tim Assmann (TV Villingen), Benedikt Brem (LG Telis Finanz Regensburg), Florian Bremm (TV 1862 Leutershausen), Julian Großkopf (LAZ Ludwigsburg) und Paul Specht (VfL Sindelfingen) ins Rennen.

Cross-EM im Livestream

In der U20 wird der DLV durch Sofia Benfares (LC Rehlingen), Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe), Johanna Pulte (SG Wenden), Carolina Schäfer (TG Schwalbach), Kira Weis (KSG Gerlingen), Constantin Carls (ASV Köln), Benjamin Dern (LAZ Birkenfeld), Lukas Ehrle (LG Brandenkopf), Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg) und Silas Zahlten (LG Brillux Münster) vertreten.

In der männlichen U20 ist erneut der Däne Axel Vang Christensen am Start, der sich vor zwölf Monaten im Alter von lediglich 17 Jahren die europäische Krone aufsetzte und als Shooting-Star der Szene gilt. In der weiblichen U20 gelten Vorjahressiegerin Megan Keith (Großbritannien) und die 17-jährige Dänin Sofia Thogersen, die bei der U18-EM in diesem Jahr über 2.000 Meter Hindernis und über 3.000 Meter gewann, als Favoritinnen.

Die Cross-EM wird am Sonntag in einem Livestream zu sehen sein. Die Plattform „allathletics.tv“ werden die Wettbewerbe ab ca. 9:30 Uhr übertragen.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024