| Eugene 2022

WM Tag 6 | Zwei Goldentscheidungen in der Hitze von Eugene

Bei Temperaturen von über 30 Grad fanden am sechsten Wettkampftag der WM in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag deutscher Zeit zwei Gold-Entscheidungen statt. Im Diskuswurf ging der Sieg an China, über 3.000 Meter Hindernis an Kasachstan. Aus deutscher Sicht sorgte Claudine Vita mit ihrem fünften Platz im Diskuswurf-Finale für freudige Gesichter. Annika Marie Fuchs machte das Finale im Speerwurf klar.
Nicolas Walter / dpa

Es herrschte eine drückende Hitze am sechsten WM-Tag in Eugene (USA). Bei Temperaturen von über 30 Grad standen am Mittwoch (Ortszeit) zwei Final-Entscheidungen auf dem Programm. Im Diskuswurf erlebten die Zuschauer dabei einen engen Kampf um Gold. Die Chinesin Bin Feng übertrumpfte überraschend die Rio-Olympiasiegerin Sandra Perkovic sowie die Tokio-Olympiasiegerin Valarie Allman (USA).

Mit 69,12 Metern trug sich die Asienmeisterin bereits mit ihrem ersten Versuch in die Ergebnisliste ein. Die Kroatin folgte mit 68,45 Metern, Valarie Allman blieb mit 68,30 Metern Bronze. Aus deutscher Sicht besonders erfreulich: Claudine Vita (SC Neubrandenburg) feierte mit Rang fünf und 64,24 Metern den bisher größten Erfolg ihrer Karriere. Shanice Craft (SV Halle) und die Olympia-Zweite Kristin Pudenz (SC Potsdam) verpassten unterdessen überraschend den Endkampf (wir berichteten).

Im abschließenden Finale über 3.000 Meter Hindernis konnte Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) nicht mit der internationalen Spitze mithalten. In 9:52,66 Minuten kam die 29 Jahre alte WM-Dritte von 2019 auf den 15. und letzten Platz (wir berichteten).

Norah Jeruto holt Gold

Der WM-Sieg ging an die Kasachin Norah Jeruto. Die gebürtige Kenianerin machte direkt zu Beginn des Rennens ordentlich Tempo an der Spitze. Zusammen mit den beiden Äthiopierinnen Werkuha Getachew und Mekides Abebe sowie Winfred Mutile Yavi (Bahrain) führte sie das Feld an. Etwa 200 Meter vor dem Ziel schien Yavi die frischesten Beine zu haben, doch die entscheidende Situation ereignete sich am Wassergraben: Die Athletin aus Bahrain sprang technisch unglücklich über das Hindernis und verlor dadurch die entscheidenden Sekunden.

Norah Jeruto nutzte die Gunst der Stunde und lief in schnellen 8:53,02 Minuten dem Sieg entgegen. Getachew und Abebe komplettierten das Podium in 8:54,61 Minuten und 8:56,08 Minuten. Winfred Mutile Yavi wurde Vierte.

Annika Marie Fuchs zieht ins Speerwurf-Finale ein

Im Speerwurf machte Annika Marie Fuchs (SC Potsdam) das Finale klar. In der Qualifikation warf die 25 Jahre alte frühere U23-Europameisterin im zweiten Versuch 59,36 Meter und damit die neuntbeste Weite. Vor drei Jahren bei der WM in Doha (Katar) hatte sie die Ausscheidung noch nicht überstanden. Die Japanerin Haruka Kitaguchi warf mit 64,32 Metern am weitesten. Der Medaillenkampf wird am Samstag (3:35 Uhr MESZ/ARD) ausgetragen.

Über 5.000 Meter verpasste Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) dagegen den Finaleinzug. Im Vorlauf reichte der 25-Jährigen die Zeit von 15:17,78 Minuten nicht, um in das Rennen der besten zwölf Läuferinnen zu gelangen. Die WM-Dritte von 2019 erreichte letztlich den 19. Platz.

Prominente Namen ziehen ins Finale über 400 Meter und 400 Meter Hürden ein

Auch die beiden weiteren deutschen Starterinnen schieden aus: Die EM-Dritte Alina Reh (SCC Berlin) belegte in 15:13,92 Minuten Rang 17, während Sarah Benfarès vom LC Rehlingen in 16:34,23 Minuten auf den 33. Platz lief. Sie hatte wegen der hohen Temperaturen gesundheitliche Probleme und musste im Anschluss an das Rennen ärztlich versorgt werden.

Auch für Marc Reuther (Eintracht Frankfurt) war vorzeitig Schluss, er verpasste den Einzug ins Halbfinale über 800 Meter und schied mit einer Zeit von 1:50,75 Minuten aus. Die beste Vorstellung zeigte Marco Arop aus Kanada in 1:44,56 Minuten.

Die schnellste Zeit im Halbfinale über 400 Meter erzielte Michael Norman (USA) in 44,30 Sekunden. Bei den Frauen gelang das Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) in 49,55 Sekunden. Sydney McLaughlin (USA) zog in 52,17 Sekunden als schnellste Athletin ins Finale über 400 Meter Hürden ein.

WM 2022 Eugene

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024