Sandrina Sprengel und Emanuel Molleker haben am Sonntag bei der Mehrkampf-DM in Wesel ihre Halbzeit-Führung der U18 nicht nur erfolgreich verteidigt – sondern noch deutlich ausgebaut. Auf der Mittelstrecke konnten sie am Ende ihr Gold ungefährdet nach Hause laufen. Dahinter wurde es im Kampf um die weiteren Medaillen spannend.
Am Ende war der Jubel des Drittplatzierten in der U18 am lautesten: Moritz Eisold (LG Filder) schaffte nach drei vierten Plätzen bei Deutschen Meisterschaften, darunter im Neunkampf der M14 und der M15, endlich den Sprung aufs DM-Treppchen und holte Bronze. Dabei musste er zuvor nach zwei ungültigen Versuchen im Diskuswurf Nerven bewahren und auf den ungeliebten 1.500 Metern alles aus sich herausholen, bis die erlösende Ansage der Stadionsprecher folgte: 5:11,63 Minuten reichten zu 6.825 Punkten und Platz drei!
Vor der letzten Disziplin hatte Eisold sogar noch recht deutlich vor Marec Metzger (TSV Gomaringen), dem Deutschen M15-Meister von 2019 im Neunkampf, gelegen. Doch dieser ließ auf der Bahn schnell deutlich werden, dass er sich weniger nach hinten, sondern vielmehr nach vorne orientiert: Hinter dem schnellsten Läufer Loke Elias Sommer (4:31,58 min) fing Metzger in 4:43,71 Minuten noch Moritz Eisold ab und schob sich in der Gesamtwertung um 21 Zähler an ihm vorbei.
Emanuel Molleker ungefährdet
Im Gleichschritt mit seinem Vereins- und Trainingspartner Moritz Eisold konnte Emanuel Molleker vergleichsweise entspannt seine letzten Runden drehen. Denn er hatte sich in neun Disziplinen fast 300 Punkte Vorsprung erarbeitet und konnte am Ende mit 7.119 Zählern als einziger Athlet die 7.000 Punkte-Marke überbieten. Seine besten Einzelleistungen erzielte er an Tag eins im Weit- (7,19 m ) und Hochsprung (1,89 m) sowie an Tag zwei im Diskuswurf (42,96 m).
Schließlich konnten Molleker und Eisold sogar noch eine zweite Medaille mit nach Hause nehmen: Gemeinsam mit Pascal Schnepp gab's für 19.808 Punkte den deutschen Meistertitel mit der U18-Mannschaft.
Sandrina Sprengel überragend
Auch in der Entscheidung der weiblichen U18 wurde es nur im Kampf um Silber und Bronze spannend. Denn die Führende des ersten Tages Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) setzte sich am zweiten Tag als beste Weitspringerin (5,91 m) und drittbeste Speerwerferin (42,56 m) weiter vom Feld ab und nahm über 800 Meter einen Vorsprung von fast 300 Punkten mit auf die zwei Runden.
Nach 2:33,83 Minuten war das Werk vollbracht und die erste DM-Goldmedaille im Mehrkampf perfekt. Mit 5.699 Punkten steigerte Sandrina Sprengel ihre Bestleistung aus dem Vorjahr um 140 Zähler – und das zum Ende einer Saison, in der längst nicht alles nach Plan lief: „Ich habe mir zwei Außenbänder gerissen, das hier war erst mein dritter Wettkampf“, erklärte sie. „Daher bin ich wirklich sehr zufrieden damit, wie es gelaufen ist. Ich kann es noch gar nicht so richtig fassen, ich bin unglaublich happy und stolz.“
Laura Sophie Duckhorn mit Aufholjagd auf Silber
Auf Platz zwei und drei waren die schnellsten Sprinterinnen im Feld Tabea Eitel (LG Filder) sowie Marisa Jurtz (LC Überlingen) – die auch im Weitsprung mit 5,77 und 5,64 Metern viele Punkte sammeln konnten – auf die 800 Meter gegangen. Dahinter hatte sich jedoch die Potsdamerin Laura Sophie Duckhorn mit 45,98 Metern im Speerwurf bis auf Rang vier nach vorne gearbeitet. Und sie hatte noch ein Ass im Ärmel: In 2:19,94 Minuten rannte sie der Konkurrenz über 800 Meter davon – und noch ganz knapp bis auf den Silberrang nach vorne.
5.436 Punkte und Bestleistung erschienen nach dem Zieleinlauf für Laura Sophie Duckhorn auf der Anzeigetafel, 5.433 Punkte für Tabea Eitel (2:32,97 min), die damit die Bronzemedaille holte. Marisa Jurtz, die im Juni noch den Siebenkampf von Bernhausen gegen diese beiden Kontrahentinnen gewonnen hatte, wurde dieses Mal mit 5.329 Punkten Vierte. Die Mannschafts-Goldmedaille ging mit 15.082 Punkten an den SC Neubrandenburg, für den Hilke Thamke mit 5.185 Zählern auf Rang sechs die meisten Punkte sammelte.