Miriam Dattke hat am Samstagabend mit einem überzeugenden Auftritt über 5.000 Meter den Schlusspunkt unter die Lange Laufnacht von Regensburg gesetzt und dabei auch 800-Meter-Olympiasiegerin Caster Semenya deutlich hinter sich gelassen. Ein spannendes 800-Meter-Rennen der Männer entschied Marvin Heinrich für sich.
Um 21:20 Uhr, bei noch warmen, aber deutlich angenehmeren Temperaturen als am Nachmittag, fiel am Samstag bei der Langen Laufnacht von Regensburg der Startschuss über 5.000 Meter der Frauen. Es war das letzte Rennen der Veranstaltung, das mit großer Spannung erwartet wurde. Denn sowohl die 800-Meter-Olympiasiegerin Caster Semenya (Südafrika) hatte sich für einen Angriff auf die Olympia-Norm (15:10,00 min) angekündigt als auch kurzfristig die Deutsche Vizemeisterin Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg), die sich aufgrund der Wettervorhersage gegen die 10.000 Meter entschieden hatte.
Nach einigen Runden im Windschatten einer Tempomacherin wurde auf der Sportanlage am Weinweg schnell deutlich, dass der Richtwert für Tokio außer Reichweite bleiben würde. Und zugleich, dass Miriam Dattke trotz der Vorbereitung auf die doppelt so lange Distanz die besten Beine für ein schnelles Rennen mitgebracht hatte. Zunächst reihte sich das Feld einschließlich Caster Semenya noch hinter der Lokalmatadorin auf, dann konnte sie sich gemeinsam mit ihrer Tempomacherin doch recht deutlich absetzen.
Miriam Dattke und Sara Benfares überzeugen
Etwas überraschend war es die Saarländerin Sara Benfares (LC Rehlingen), 20 Jahre jung, die das hohe Tempo noch am besten mitgehen konnte, gegen Ende des Rennens sogar zeitweise Boden gutmachte und am Ende als Zweitplatzierte in 15:40,97 Minuten eine neue Bestzeit feierte. Vorne beeindruckte Miriam Dattke mit einem konstant schnellen Rennen, das sie in 15:34,92 Minuten – der zweitschnellsten Zeit ihrer Karriere, nur sechs Sekunden über Bestzeit – als Siegerin nach Hause brachte.
Caster Semenya drehte mit deutlichem Abstand ihre Runden und kam nach 15:57,12 Minuten noch hinter der drittplatzierten Kenianerin Agnes Mumbua Ngolo (15:48,15 min) als Vierte ins Ziel. An ihre Fersen hatte sich lange die DM-Dritte Denise Krebs (TSV Bayer 04 Leverkusen) geheftet, die in 16:06,04 Minuten Fünfte wurde.
Marvin Heinrich hält Konkurrenz in Schach
Ebenfalls fest in Regensburger Hand war der Wettbewerb über 5.000 Meter der Männer. Hier setzte sich der längst auf die längeren Strecken spezialisierte Simon Boch – im Marathon als Ersatzläufer für die Olympischen Spiele nominiert – in 13:51,11 Minuten vor Fabian Clarkson (SCC Berlin; 14:02,94 min) und dem Wiener U20-Läufer Sebastian Frey (14:04,55 min) durch.
Das 800 Meter-Rennen der Männer wurde zwar nicht ganz so schnell wie erhofft – dafür aber umso spannender. Es war der Deutsche Meister Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt), der das Tempo der Tempomacher am besten aufnahm und als Führender auf die Zielgerade einbog. Am Ende kam die Konkurrenz noch einmal stark auf, aber er brachte seinen Vorsprung nach 1:46,70 Minuten als Erster ins Ziel. Dahinter folgten zeitgleich die Äthiopier Girma Ermias Shire und Daniel Wolde Shirpa (1:46,98 min).
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