| Interview

Constantin Preis: „Das olympische Finale ist das Ziel“

Constantin Preis (VfL Sindelfingen) hat in Genf mit 48,60 Sekunden einen großen Leistungssprung vollzogen. Olympianorm abgehakt, derzeit Platz drei in Europa, Platz acht weltweit und Rang sieben in der ewigen deutschen Bestenliste. Dies war seit 22 Jahren die schnellste Zeit eines deutschen 400 Meter-Hürdenläufers. Im Interview der Woche verrät der dreimalige Deutsche Meister, welche Hoffnungen seine Leistungssteigerung in Bezug auf die Olympischen Spiele und die Heim-EM weckt und welche Abmachung er mit Bundestrainer Volker Beck getroffen hat.
Ewald Walker

Constantin Preis, Glückwunsch zu dieser Riesenleistung. Wie ist diese Steigerung binnen einer Woche nach der DM in Braunschweig möglich geworden?

Constantin Preis:

Braunschweig hat mir sehr viel Selbstbewusstsein gegeben, dass ich dort schon dicht an meine Bestleistung herangelaufen bin. Heute mit großer Selbstsicherheit und guten Gegnern ist es ein Hammerwettkampf geworden.

Wie sind Sie das Rennen taktisch angegangen? In Braunschweig haben Sie bei beiden Rennen relativ zurückhaltend losgelegt.

Constantin Preis:

Ich bin die erste Hälfte des Rennens für meine Verhältnisse viel schneller angegangen. Dadurch habe ich eine viel höhere Geschwindigkeit in die zweite Hälfte mitgenommen. Deshalb standen am Ende die 48,60 Sekunden.

Wie sehen Sie sich in Europa beziehungsweise weltweit?

Constantin Preis:

Ich bin jetzt in der erweiterten Weltspitze angekommen. Das war ein wichtiges Ziel für mich. Somit ist das olympische Finale in Tokio als Ziel gesetzt. Wenn man noch weiterdenkt: Platz drei in Europa gibt mir sehr gute Chancen, um im nächsten Jahr in München aufs Podest zu laufen.

Mit 48,60 Sekunden sind Sie in der Bestenliste auf zwei Hundertstel an Bundestrainer Volker Beck herangelaufen. Der war immerhin 1980 Olympiasieger in Moskau. War er eine Orientierung für Sie?

Constantin Preis:

Die Zeit von Herrn Beck ist in jedem Fall eine Orientierung für mich. Er hat mir für den Fall, dass ich sie unterbiete, das „Du“ angeboten. Das ist für mich persönlich natürlich ein kleiner Meilenstein.

Allein die Zeit des fünfmaligen Europameisters Harald Schmid mit 47,48 Sekunden steht scheinbar unerreichbar weit vorne in der ewigen deutschen Bestenliste …

Constantin Preis:

Bis auf Platz zwei (Anm: 48,48 sec, Olaf Hense, LG Olympia Dortmund) sind es noch zwölf Hundertstel. Das ist in jedem Fall ein Ziel in den kommenden Wochen. Harald Schmids Zeit ist natürlich sehr stark und bewundernswert. Ich will versuchen, in den nächsten Jahren der beste Deutsche zu werden.

Wie sehen Ihre nächsten Planungen aus?

Constantin Preis:

Wir werden Ende Juni in Luzern starten. Mit der jetzigen Zeit habe ich Chancen in die Diamond League zu kommen. Wir werden nicht ins Trainingslager fahren, sondern uns im heimatlichen Umfeld in Sindelfingen, Stuttgart und Pliezhausen auf die Spiele vorbereiten.

Mehr:

48,60 Sekunden – Constantin Preis stürmt nach Tokio

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