Wie haben die Athletinnen und Athleten die Hallen-DM in Dortmund erlebt? Wer reist enttäuscht nach Hause und wer ist überglücklich? Wer will bei der Hallen-EM noch mal glänzen, und wie geht's weiter auf der "Road to Tokyo"? Wir haben für Sie die ersten Reaktionen der Deutschen Hallenmeister und weiterer DLV-Asse nach ihrem Auftritt in der Helmut-Körnig-Halle eingefangen.
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Corinna Schwab (LAC Ergas Chemnitz)
Siegerin 400 m; 52,01 sec
Natürlich hat für mich nur der Titel gezählt. Aber es sind Meisterschaften und da werden die Karten neu gemischt, darum ging es hier bei Null los. Aber ich wusste, dass ich gut drauf bin, wenn ich mein Rennen mache. Dass ich dann auch eine gute Zeit laufen werde. Wir gehen unseren Weg im Training einfach kontinuierlich weiter und setzen den Prozess fort, den wir vor einem Jahr [beim ersten Meistertitel in der Halle] eingeschlagen haben. Ich versuche, es immer besser zu machen, aus Siegen wie aus Niederlagen zu lernen und das Beste herauszuholen. Bei Deutschen Meisterschaften zählt in erster Linie der Meistertitel. Aber wenn noch eine Bestzeit dabei herausspringt, ist es umso schöner. Ich hatte gestern ein paar Probleme mit der Bahn, deshalb war ich nicht sicher, wie die Zeit wird. Im Vorlauf bin ich kontrolliert gelaufen. Das große Q [für die Finalteilnahme] ist im Vorlauf immer das Ziel. Bei der Hallen-EM in Torun gehe ich zum ersten Mal im Erwachsenenbereich international für Deutschland an den Start. Das ist eine ganz neue Erfahrung. Ich freue mich einfach darauf, mich mit den Besten zu messen und dort meine Bestzeit noch einmal zu steigern, wäre das i-Tüpfelchen. Ein bisschen liebäugele ich mit einem Olympia-Einzelstart in Tokio. Das Wichtigste ist es erst einmal, dabei zu sein, ob mit der Staffel oder im Einzel. Der Rest muss sich einfach ergeben.
Laura Müller (SV GO! Saar 05 Saarbrücken)
Zweitplatzierte 400 m; 52,60 sec
Ich wollte einfach jetzt noch mal alles geben, auch Richtung Hallen-EM. Ich wusste, dass wir es mit der Staffel vielleicht ganz knapp geschafft haben, da werden ja die Einzelzeiten addiert. Daher wollte ich auf jeden Fall noch mal Gas geben und meine Saisonbestleistung verbessern. Dass es jetzt wirklich eine PB wird, damit bin ich mega zufrieden. Das kam zum richtigen Zeitpunkt; ich habe gezeigt, dass ich da bin. Ich denke schon, dass wir uns da alle noch mal gegenseitig richtig gepusht haben. Wir waren bei 150 Metern alle mehr oder weniger auf einer Linie. Das war vorne ein ganz enges Rennen. Wir haben alles gegeben und dann kommt so etwas [ein so schnelles Rennen] heraus. Ich bin mega glücklich, dass überhaupt Hallenwettkämpfe stattfinden unter den Bedingungen. Solche Hygienekonzepte auf die Beine zu stellen, das ist nicht einfach. Für alle Beteiligten ist das ein riesiger Mehraufwand, daher bin ich sehr dankbar dafür. Natürlich gab es ein bisschen weniger Wettkämpfe, aber ich bin froh, dass wir überhaupt rennen dürfen. Für die Freiluftsaison habe ich ein gutes Gefühl. Ich bin fit, ich bin gesund und ich war unter dem Hallendach noch nie so schnell. Ob ich mich im Sommer auf die 200 oder die 400 Meter konzentriere, werden wir sehen. Das Training für die beiden Disziplinen ist sehr ähnlich - ich denke, das wird sich ergeben.
Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund)
Drittplatzierte 400 m; 53,69 sec
Ich selbst hatte mir keine Chancen ausgerechnet, es aufs Podium zu schaffen. Meine beiden Trainer haben mir das tatsächlich zugetraut, da sie mit mir an vielen Bausteinen gearbeitet haben und sich daher ausgemalt haben, was hier für mich möglich ist. Dass es jetzt geklappt hat, hätte ich nie gedacht. Für mich als junge Athletin ist es anders als in den Jugendjahren, wenn man ein bis drei direkte Konkurrentinnen hat. Hier gegen die deutsche Spitze auf der Bahn zu stehen, ist schon etwas Besonderes. Es ist ein wundervolles Erlebnis, die Deutschen Hallenmeisterschaften in meiner Heimatstadt erleben zu dürfen. Es ist einfach nur wunderschön und man hat einen kleinen Heimvorteil.
Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen)
Siegerin 800 m; 2:03,06 min
Mein Ziel war es, so lange wie möglich an Christina [Hering] dranzubleiben, da keine zu große Lücke aufkommen zu lassen und dann irgendwie vorne anzukommen. Ich bin umso glücklicher, dass das jetzt geklappt hat. Was meine Gefühle nach dem Rennen angeht, bin ich etwas zwiegespalten. Ich freue mich natürlich mega, endlich mal gewonnen zu haben. Der Titel fehlte mir in der Reihe noch. Aber natürlich läuft da ein bisschen Wehmut mit, dass ich keine Quali für die Hallen-EM [2:03,00 min] habe. Das ist jetzt meine fünfte Saison, in der ich die Norm so knapp verpasst habe. Es fehlen wieder nur ein paar Hundertstel. Das macht das Ganze etwas trauriger, aber letztendlich überwiegt die Freude, endlich mal vorne gewesen zu sein. Ich war die letzten zwei Jahre verletzt und musste mich auch zweimal am Fuß operieren lassen, was mich immer wieder zurückgeworfen hat. Ich habe es jetzt das erste Mal wieder geschafft, einen Winter durchzutrainieren. Dabei haben wir gemerkt, dass die Form kommt und ich vorne mitlaufen kann. Ich habe im Sommer schon bewiesen, dass ich wieder zur Spitze gehöre, aber jetzt war das Ziel, endlich ganz vorne anzukommen. Ich blicke sehr zuversichtlich auf die Freiluftsaison. Natürlich möchte man da auch wieder den Titel gewinnen. Die Karten werden allerdings neu gemischt, dann kommt wahrscheinlich auch eine Kathi Trost wieder zurück zu den 800 Metern. Ich hoffe ein bisschen, mich auch für Olympia noch qualifizieren zu können.
Majtie Kolberg (LG Kreis-Ahrweiler)
Drittplatzierte 800 m; 2:04,35 min
Ich bin als Drittschnellste angereist und habe natürlich schon mit einem Podestplatz geliebäugelt. Daher bin ich sehr zufrieden, auch weil ich neue PB gelaufen bin. Das Rennen war schon ein bisschen schwieriger, ich war ein bisschen eingeklemmt. Dass ich auf den letzten Metern noch mal eingeholt wurde, ist ein bisschen ärgerlich. Aber ich bin trotzdem rundum zufrieden. Ich war schon ein bisschen überrascht, dass ich plötzlich noch die Power hatte, an Christina [Hering] vorbeizuziehen. Das ist sonst nie so. Jetzt habe ich erst mal eine Woche Ruhe, dann geht es hoffentlich irgendwohin ins Trainingslager, je nachdem wie Corona es zulässt. Dann beginnt die Vorbereitung auf die Freiluft-DM, außerdem möchte ich mich für die U23-EM qualifizieren. Die Norm dafür liegt bei 2:03,8 Minuten. Dazu habe ich auch noch die Universiade im Hinterkopf.
Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier)
Siegerin 1.500 m; 4:12,84 min
Bei Deutschen Meisterschaften wird eigentlich immer taktiert, so richtig schnell wird es eigentlich nie. Deshalb versuche ich, mir schon im Vorfeld Gedanken zu machen, wie es ausgehen könnte. Ich glaube, ich habe heute alles richtig gemacht. Das zeigt auch, dass das Rennen erst im Ziel vorbei ist. Ich bin froh, wie ich mir das heute zurechtgelegt habe. Die Zeit ist auch noch gut gewesen, daher bin ich sehr happy. Ich hatte mir bewusst vorgenommen, in der Hallensaison mehrere Distanzen zu laufen und viele Rennen zu absolvieren. Es waren sehr gute dabei, aber auch ein paar, die wehtaten und nicht ganz so gut ausgegangen sind. Im Großen und Ganzen bin ich sehr glücklich mit den Resultaten. Die 1.500 Meter mag ich schon sehr gerne. Ich habe das Privileg, dass ich beide Normen für die Hallen-EM [1.500 und 3.000 Meter] gelaufen bin und mir als Titelgewinnerin die Strecke aussuchen kann. Über welche Strecke ich in Torun starten werde, kann ich noch nicht genau sagen, das muss ich noch mit meinem Trainer besprechen. Die Hallen-EM in Torun ist eine Meisterschaft und ich liebe Meisterschaften! Da geht es auch immer um die Taktik und man muss schauen, dass man das Beste aus der gegebenen Situation macht. Gewinnen wird schwer, aber dahinter ist alles offen, von daher versuche ich, das Rennen bestmöglich zu lesen, zu gestalten und meine Chance vielleicht zu ergreifen und mindestens unter die Top 6 zu kommen. Nach der Hallen-EM geht es wieder ins Trainingslager, wahrscheinlich sogar für zwei Monate. Welche Wettkämpfe ich absolviere, weiß ich nicht, aber ich möchte mich auch in der Diamond League wieder anbieten und gute Leistungen zeigen.
Caterina Granz (LG Nord Berlin)
Zweitplatzierte 1.500 m; 4:13,26 min
Natürlich wollte ich gewinnen, das war das klare Ziel. Deshalb habe ich auch die Taktik gewählt, es von vorne zu machen und einen Steigerungslauf hinzulegen, also das Tempo nicht so sehr zu verschleppen. Das merkt man aber doch, wenn man lange das Tempo hochhält, ist es auch leicht, von hinten zu kommen. Gerade in der Halle ist es schwer, wenn jemand in der Kurve überholt, kommt man ein bisschen aus seinem Schritt, deswegen hat es hinten raus nicht mehr ganz gereicht. Ich bin super froh, dass die Hallen-DM stattgefunden hat. Mir haben auch schon viele Athleten gesagt, wie wichtig diese Wettkämpfe für uns alle sind. Man merkt immer, dass das Training ganz anders ist als der Wettkampf und man auch die Wettkampferfahrungen braucht, um zu gucken, dass man auf dem richtigen Weg ist und in der Vorbereitung alles richtig gemacht hat. Das ist eine gute Überprüfung. Ich habe auf jeden Fall vor, die Hallen-EM zu laufen, ich glaube auch, dass es von der Nominierung klappen sollte mit dem zweiten Platz heute. Dann geht es ins Trainingslager und der Fokus liegt auf der Olympiasaison. Natürlich möchte ich unbedingt die Olympianorm laufen, ich glaube aber auch, dass ich, was das World Ranking angeht, ganz gut gearbeitet habe. Ich möchte mich darauf aber nicht verlassen, sondern die 4:04,20 Minuten unterbieten.
Katharina Trost (LG Stadtwerke München)
Drittplatzierte 1.500 m ; 4:13,48 min
Ich habe mich bei dieser Meisterschaft für die 1.500 und gegen die 800 Meter entschieden, weil ich gehofft hatte, dass ich mich hier direkt für die Hallen-EM qualifiziere. Über die 800 Meter hatte ich noch keine Norm für die Hallen-EM in Torun, deshalb dachte ich mir, ich setze auf die 1.500 Meter. Ich bin super enttäuscht mit dem heutigen Rennen. Ich wollte unbedingt hier gewinnen. Ich dachte auch, ich habe gute Chancen, weil ich hinten raus schnell bin; von den 800 Metern habe ich eine gewisse Grundschnelligkeit. Dass es heute nicht geklappt hat, ist super traurig. Ich weiß noch gar nicht so recht, was ich sagen soll. In Karlsruhe zum Beispiel konnte ich hinten raus noch richtig drücken, ich habe mich richtig gut gefühlt und konnte an den anderen vorbeiziehen. Heute hat mir einfach die Kraft gefehlt. Meine Hallensaison hat gut begonnen, aber mit den beiden letzten Rennen über 800 Meter und heute über 1.500 bin ich einfach gar nicht zufrieden. Ich weiß noch nicht, woran es liegt, das müssen wir noch mal analysieren. Jetzt muss ich erst mal abwarten, wie es mit einem Hallen-EM-Start aussieht. Ich fahre dann hoffentlich noch ins Trainingslager, wenn das klappt, und bereite mich auf die Olympiasaison vor. Nach Tokio möchte ich auf jeden Fall über die 800 Meter.
Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen)
Siegerin 3.000 m; 8:54,37 min
Auf den ersten tausend Metern habe ich etwas mehr Initiative ergriffen, weil ich Elena [Burkard] versprochen hatte, den ersten Kilometer so anzulaufen, in einem gleichmäßigen Tempo. Das habe ich, glaube ich, ganz gut geschafft. Als Laura Lindemann so schnell angelaufen ist, habe ich gedacht: "Erst mal ruhig bleiben." Hinten raus habe ich wie üblich auf meinen starken Kick vertraut. Ich weiß, was es bedeutet, 3.000 Meter zu laufen, und weiß auch, dass man den letzten Kilometer noch schnell gestalten kann und dadurch auch noch mal eine gute Zeit laufen kann. Aktuell ist geplant, bei der Hallen-EM die 1.500 Meter zu bestreiten. Jetzt hoffe ich erst einmal, dass ich über diese Strecke nominiert werde, und freue mich auch, dass die EM wohl wie geplant stattfindet. Ich weiß auch, dass mich in Torun ein starkes internationales Feld erwartet, und freue mich, dort mitkämpfen zu dürfen. Ich profitiere sehr stark von meiner Trainingsgruppe. Ohne die Gruppe hätte ich die Zeit im Winter nicht so gut verbracht. Ich habe die Anfeuerungsrufe von meinem Trainingskollegen Robert [Baumann] während des Rennens gehört, das hat mich sehr gepusht und dafür bin ich dankbar. Auch für die Betreuung meiner Trainerin und Trainingskollegen.
Laura Lindemann (SC Potsdam)
Zweitplatzierte 3.000 m; 8:57,82 min
Bei uns Triathleten fängt die Saison voraussichtlich erst im Mai an, daher gibt es für mich aktuell wenig Wettkampfmöglichkeiten. Ich wollte heute ein bisschen Wettkampfroutine gewinnen, und dafür war das Rennen ganz passend. Ich wollte auf jeden Fall eine schnelle Zeit laufen, dass da jetzt ein zweiter Platz rausgekommen ist, ist natürlich super. Ziel war es, einfach eine schnelle Zeit zu laufen, ein Ausrufezeichen in Richtung der Triathlon-Konkurrenz zu setzen. Das hat ganz gut geklappt. Dass es zur EM-Norm gereicht hat, ist natürlich auch mega cool. Da muss ich mit meinem Trainer sprechen, ob das eventuell auch passen könnte, dass ich da starte. Ich plane auch mit einem Start über 10 Kilometer im Freien in Regensburg, um mich gut auf die Triathlon-Wettkämpfe einstimmen zu können.
Alexandra Plaza (LT DSHS Köln)
Siegerin Hochsprung; 1,86 m
Ich bin total happy. Damit [mit dem Titel] habe ich gar nicht gerechnet, weil Chrissi [Christina Honsel] eigentlich die Stärkere von uns beiden ist. Sie hat auch die bessere Bestleistung. Deswegen bin ich total happy, dass ich jetzt Deutsche Meisterin bin! Ich hatte meine Karriere zwischenzeitlich schon beendet, aber ich habe gemerkt, dass Leichtathletik die Form des Sports ist, die mir am meisten Spaß macht. Und deswegen kam es über kurz oder lang im Sportstudium dazu, dass ich wieder Bock hatte zu springen. Es hat tatsächlich wieder sehr gut funktioniert. Inzwischen bin ich viel lockerer als in früheren Jahren. Ich habe jetzt einen festen Job und sehe die Leichtathletik mehr als Hobby, als Rückzugsort, wo ich Spaß haben kann. Die Lockerheit bringt mir die Stärke, die ich vor vielen Jahren hatte, als ich 2012 1,88 Meter gesprungen bin, wieder zurück. Ich kann ganz normal trainieren, soweit es zu Coronazeiten möglich ist. Ich trainiere auch fünf-, sechsmal die Woche und ich glaube, dass die Gelassenheit der Schlüssel dazu ist, dass ich wieder so hoch springen kann. Ich will auf jeden Fall die 1,90 Meter noch knacken – heute war es sehr knapp. Aber das wäre erst mal der nächste Schritt. Und wenn das geschafft ist, mal schauen. Vielleicht reicht es ja doch noch für eine internationale Meisterschaft, das wäre cool.
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Siegerin Weitsprung; 6,70 m
Es war ganz in Ordnung. Ich hatte wieder ein bisschen Probleme, in den Anlauf reinzufinden, aber da ich mir letzte Woche eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen habe, bin ich froh, dass ich überhaupt an den Start gehen konnte. In Anbetracht der Vorbereitung und des Zitterns, ob das überhaupt alles möglich ist, habe ich es sehr gut gemacht. Effektiv hat man auch gesehen, dass Sprünge um die 6,90 Meter dabei waren. Von daher stimmt mich das sehr zuversichtlich. Den Anlauf wieder auf meine gewohnte Anzahl Schritte zu verlängern, funktioniert prinzipiell gut. Heute habe ich mich nicht so gut zeigen können, wie es zum Beispiel in Berlin war. Dort hat es stellenweise besser geklappt. Aber letztendlich merkt man, dass man auf dem richtigen Weg ist, dass man wieder reinkommt und dass wieder mehr Anläufe in die richtige Richtung gehen. Man bekommt das natürlich immer mit, was die anderen Mädels [der internationalen Spitze] so machen. Da sieht man, dass einige schon sehr gut drauf sind, es gibt aber auch viele, die ein bisschen unter dem Radar geblieben sind. So geht es auch mir. Wenn wir in Torun aufeinandertreffen, entscheidet sich, wer als Hallen-Europameisterin vom Platz geht. Mein Ziel ist es, mit dem langen Anlauf mein Bestes zeigen zu können, einen stabilen Anlauf hinzulegen, aus dem ich mich gut für den Absprung vorbereiten kann, und dann hoffe ich, dass es sehr weit geht.
Merle Homeier (LG Göttingen)
Zweitplatzierte Weitsprung; 6,55 m
Der zweite Platz ist das, was ich mir erhofft hatte, aber wirklich damit gerechnet hatte ich nicht. Ich wollte auf jeden Fall eine Medaille, so wie letztes Jahr den dritten Platz. Ich wusste, dass Maryse [Luzolo] megastark ist, Malaika [Mihambo] ist sowieso erst mal weg. Dass es jetzt der zweite Platz geworden ist, ist megaschön. Im Training haben wir vor allem auf die ersten Schritte geachtet, dass ich die druckvoll laufe, und dadurch relativiert sich das hinten auch. Darum hat der Anlauf heute nach einigen Problemen in den vergangenen Wochen wieder gut gepasst. Das war mein letzter Wettkampf in der Hallensaison. Jetzt mache ich erst einmal ein paar Wochen Pause und dann geht es in den Aufbau für den Sommer.
Maryse Luzolo (Königsteiner LV)
Drittplatzierte Weitsprung; 6,51 m
Natürlich ist es durch Corona eine besondere Art von Wettkampf. Aber ich hatte voll Lust auf den Wettkampf und auch wenn nur wenige Menschen in der Halle waren, herrschte gute Stimmung. Im Training läuft es ziemlich gut. Ich habe ein tolles Team um mich herum, das mein [durch die schwere Verletzung von 2017 strapaziertes] Knie behandelt. Man merkt, meine Wettkampfroutine kommt immer mehr und es stabilisiert sich. Natürlich hätte ich mir bei meiner stabilen Serie einen Ausreißer nach oben gewünscht, das ist aber schon die ganze Hallensaison so, dass der Ausreißer fehlt. Umso mehr ärgere ich mich jetzt, dass ich den zweiten Platz verloren habe, aber es kommen ja noch ein paar Wettkämpfe und dann hoffe ich, dass die Zeit kommt, in der es mal richtig weit geht. Ich traue mir auf jeden Fall bessere Leistungen zu als die 6,51 Meter, die ich heute gezeigt habe.
Henrik Krause (LG Olympia Dortmund)
Sieger 400 m; 47,03 sec
Ich hatte auf gar keinen Fall mit dem Sieg gerechnet. Gestern lief es schon extrem gut. Dass es heute noch einmal so gut läuft, war nicht zu erwarten. Ich hatte zum Glück die Innenbahn, als es darauf ankam. Der Endspurt ist momentan meine Stärke. Ich bin gerade völlig überwältigt. Natürlich hatte ich hier auch einen Heimvorteil. Ich konnte zuhause schlafen, hatte eine kurze Anfahrt und kannte die Bahn vorher schon gut. Da hat alles zusammengepasst.
Constantin Preis (VfL Sindelfingen)
Zweitplatzierter 400 m; 47,05 sec
Ich kann auf jeden Fall zufrieden sein, auch wenn man mit der Einstellung in den Wettkampf geht, dass man gewinnen will, was heute nicht geklappt hat. Mit der Norm für die Hallen-EM bin ich auf jeden Fall zufrieden. Ich bin die 400 Meter noch nicht oft gelaufen, deswegen kann ich im Hinblick auf die EM auch nicht einschätzen, wie ich dort abschneiden werde. ich möchte den Vorlauf gut überstehen. Auf 400 Metern möchte ich in Zukunft auch meine Stärke zeigen, um zu beweisen, dass Hürdenläufer auch auf flacher Strecke schnell sind.
Oskar Schwarzer (TV Groß-Gerau)
Sieger 800 m; 1:47,63 min
Ich hatte vor, eine Medaille zu holen, da ich als Drittschnellster gemeldet war. Es hieß, das Beste zu geben. Für mich war es optimal, dass es schnell wurde, so konnte ich am Ende gut kicken. Das Rennen hat genau in meine Karten reingespielt. Ich wusste, dass Marc Reuther und Christoph Kessler nicht unschlagbar sind, aber doch noch ein etwas höhreres Niveau haben als ich. Ich denke, dass es für mich jetzt mit den Europameisterschaften weiter geht. Im Dezember bin ich schon eine gute Zeit gelaufen, das war der erste Beweis, dass ich gut drauf bin, und dann habe ich die Norm geschafft. Jetzt bin ich wieder Bestzeit gelaufen, das fühlt sich gut an. Mein großes Ziel für den Sommer ist die U23-Europameisterschaft.
Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe)
Zweitplatzierter 800 m; 1:47,83 min
Marc hat Tempo gemacht, das hat für mich gepasst. Ich wollte schon eine schnelle Zeit laufen. Das Problem war, dass ich in der Kurve nicht an Marc vorbeigekommen bin und es dann hinten raus hart wurde. Das habe ich selbst verbockt.
Marc Reuther (Eintracht Frankfurt)
Drittplatzierter 800 m; 1;48,70 min
Ich wollte von vorne rennen, und die Zwischenzeiten haben auch gepasst. Eigentlich hätte ich das Ding gewinnen müssen. Die Frische hat heute irgendwie gefehlt. Es ist, wie es ist. Chapeau an die Jungs, die mich geschlagen haben. Manchmal muss man so einen Tag akzeptieren.
Marius Probst (TV Wattenscheid 01)
Sieger 1.500 m; 3,40,80 min
Den Sieg habe ich meinem Coach zu verdanken. Ich hatte fast ein bisschen getrödelt, Homiyu Tesfaye war schon fast 15 Meter weg und mein Coach hat mir zugerufen: "Du siehst gut aus, du packst das noch, du kannst das". Und ich weiß, dass ich hinten raus ziemlich gut bin, und dann packt einen der Ehrgeiz und wenn man merkt, man kriegt den noch, dann hält mich nichts mehr. Es ist super schön, jetzt nach 2017 und 2019 wieder den Titel zu holen. Scheinbar gelingt mir das alle zwei Jahre. Die Gefühlslage vor dem Rennen war komisch. Da ich die 800-Meter-Norm hatte und mein bester Freund Christoph Kessler nur noch an vierter Stelle stand. Da hat mich der Ehrgeiz noch mehr gepackt, auch über die 1.500 Meter die Norm zu laufen. Ich bin also auch für ihn gelaufen. Er war auch einer der ersten Gratulanten. So können wir gemeinsam zur Hallen-EM fahren. Ich sehe mich auch eher als 1.500-Meter-Läufer als über 800 Meter. Bei der EM gibt es mit Jakob Ingebrigtsen natürlich einen, der in einer eigenen Liga läuft, und dahinter gibt es auch starke Konkurenten. Ich habe aber gezeigt, dass ich mit meinem Schlussspurt auch vorne landen kann. Ich möchte auf jeden Fall ins Finale.
Homiyu Tesfaye (TSV Pfungstadt)
Zweitplatzierter 1.500 m; 3:40,98 min
Ich wollte alles gegeben, um mich für die Hallen-EM zu qualifizieren. Ich habe versucht, auf den letzten 800 Metern das Tempo hochzuhalten. Ich bin eigentlich glücklich darüber, jetzt wieder auf der Mittelstrecke zu laufen. Auch in Hinblick auf Olympia möchte ich wieder die kürzeren Strecken laufen.
Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund)
Sieger 3.000 m; 8:10,05 min
Ich hab schon vor dem Rennen gemerkt, dass es zu warm ist und die Luft schlecht ist, sodass ich beschlossen habe, nicht die Norm anzugreifen und erst hinten raus anzuziehen. Heute war für mich das erste Hallenrennen der Saison, nachdem ich Ende vergangenen Jahres Corona hatte. Dadurch hatte ich sozusagen eine ganze Saisonpause, weil ich zwölf Tage nicht trainieren konnte. Ein bisschen was fehlt noch für meine Topform. Richtung Sommer hoffe ich, dass ich über 5.000 und 1.500 Meter die Olympia-Norm schaffe. Bis dahin ist nicht mehr viel Zeit, deswegen hoffe ich, dass ich durchziehen kann und gesund und munter durchkomme. Es ist schwierig zu planen, da nicht feststeht, ob beispielsweise Trainingslager möglich sind.
Marcel Fehr (LG Filstal)
Zweitplatzierter 3.000 m; 8:10,59 m
Ich hatte gedacht, dass das Rennen schneller wird, weil ich dachte, dass Mohamed Mohumed und Martin Grau noch die Norm angreifen. Ich war überrascht, dass es so lange ruhig geblieben ist, habe mich aber natürlich gefreut, weil ich hinten raus nicht ganz so schlecht bin. So konnte ich mich auf den Endspurt konzentrieren. Vielleicht hätte ich noch früher anziehen sollen, am Ende bin ich noch ein bisschen rangekommen. Aber es war meine beste Platzierung bei Deutschen Meisterschaften, deswegen kann ich mich nicht beklagen. Im Moment ist es so schwierig, weiter zu planen. Eigentlich hatte ich eine Hallensaison geplant, aber alle drei Rennen, die ich machen wollte, sind nicht möglich gewesen, weil mir der Kaderstatus gefehlt hat oder die Teilnehmerlisten schon voll waren, deswegen kann ich auch noch nichts für den Sommer sagen. Ich möchte aber auf jeden Fall irgendwo und irgendwann ein gutes 5.000-Meter-Rennen laufen.
Nils Voigt (TV Wattenscheid 01)
Drittplatzierter 3.000 m; 8:12,46 min
Ich hatte mir nicht vorgestellt, dass das Rennen am Anfang so langsam wird, das hat mich überrascht. Ich hatte mir die Medaille erträumt, deswegen bin ich absolut happy. Als nächstes werde ich im März in Dresden Halbmarathon laufen. Das wollte ich letztes Jahr schon machen, aber jetzt wird es dieses Jahr sein.
Jonas Wager (Dresdner SC 1898)
Sieger Hochsprung; 2,28 m
Ich wollte heute einfach nur unter Beweis stellen, dass ich gut springen kann. Ich hatte muskuläre Probleme mit dem Oberschenkel, also bin ich eigentlich mit sehr bescheidenen Erwartungen in den Wettkampf gegangen. Ich wollte nur, dass es kein schlechter Wettkampf wird, und wurde nun sehr positiv überrascht. Wir haben im Winter sehr hart gearbeitet und auch in Sachen Schnelligkeit viel trainiert. Das war sehr anstrengend und fordernd für meinen Körper, aber es hat sich ausgezahlt. Ich bin meinem Verein unglaublich dankbar, dass sie es organisiert haben, dass ich in der Halle trainieren konnte, obwohl ich keinen Kaderstatus habe. Da haben sich viele Leute für mich eingesetzt. Und jetzt möchte bei den Hallen-Europameisterschaften zeigen, dass sich das ausgezahlt hat. Die Hallen-EM ist jetzt kurzfristig dazugekommen. Da gehe ich wieder mit dem Credo rein: gut abliefern und schauen, was dabei rauskommt. Im Sommer klappt es vielleicht mit den Olympischen Spielen, wenn alles gut geht.
Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Fünfter Hochsprung; 2,10 m
Das Problem hatte ich schon vor den Deutschen Meisterschaften. Da ist mir ein Paar Spikes kaputt gegangen und da war die Fußstellung komplett anders. Das waren jetzt andere Schmerzen als sonst. Ich konnte das überhaupt nicht ausblenden im Wettkampf. Jetzt muss ich mich von den Ärzten und Physiotherapeuten beraten lassen, ob ein EM-Start sinnvoll ist. Gerade im Olympia-Jahr will man nichts riskieren.
Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Sieger Stabhochsprung; 5,72 m
Ich bin zufrieden, dass ich heute gewonnen habe und meiner Favoritenrolle gerecht geworden bin, auch wenn es nur 5,72 Meter waren. Der Schritt von 5,72 auf 5,87 Meter ist ein großer, deswegen hat es vielleicht nicht mit einer besseren Höhe geklappt. Meine Leistungskonstanz ist das Resultat harter, akribischer Arbeit der letzten zwei Jahre. Bei den Hallen-Europameisterschaften möchte ich mit den Sprüngen von einer Qualität der letzten drei, vier Wochen anknüpfen. Mal gucken, was dabei herauskommt.
Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Zweitplatzierter Stabhochsprung; 5,62 m
Der Wettkampf war frustrierend. Die Höhe war nicht das, womit ich mich zufrieden geben kann. Es kommt beim Stabhochsprung immer auf kleine Sachen an. Während der Anlaufrhythmus ganz gut geklappt hat, haben die Abstände heute nicht gestimmt. Mit der Performance von heute kann ich aber gut weiter arbeiten und beim nächsten Mal zeigen, dass ich es besser kann.
Maximilian Entholzner (LAC Passau)
Sieger Weitsprung, 7,87 m
So richtig zufrieden bin ich nicht. Mein Ziel war es, die 8 Meter endlich zu springen und die Norm für die Hallen-Europameisterschaften anzugreifen. Das ist mir leider nicht geglückt. Eigentlich müsste ich mit der Verteidigung des Titels zufrieden sein, aber da ist immer noch diese 8-Meter-Marke. Ich habe noch viel Potential in der Technik. Zwar bin ich schnell, aber mir fehlt das Sprungtalent, das andere Springer haben. Da muss ich viel für arbeiten. Ich merke, dass es aus kürzerem Anlauf besser funktioniert. Heute hat es im ersten und im zweiten ungültigen Sprung schon ganz gut geklappt. Das gute Gefühl, dass es mich rauskatapultiert, wie vor zwei Wochen bei meiner Bestleistung, hatte ich aber noch nicht. Die 8 Meter möchte ich beim Wettkampf in Madrid angreifen. In Richtung Sommer möchte ich an meinen Schwächen arbeiten: Ich möchte aus hoher Geschwindigkeit technisch sauberer springen, an Höhe gewinnen und konstanter springen.
Simon Batz (LG Landkreis Kelheim)
Zweitplatzierter Weitsprung; 7,73 m
Ich habe absolut gar nicht damit gerechnet. Als junger Athlet bin ich völlig ohne Erwartungen angereist, wollte aber gerne in den Endkampf kommen, um sechs Sprünge zu absolvieren. Im Training und in Trainingswettkämpfen hat sich meine gute Form schon angedeutet, von dieser Weite bin ich trotzdem überrascht. Ich habe beim Sprung den Druck nach vorne gut bemerkt. Der war nicht mehr in Rücklage, sondern hat nach vorne gezogen. Auch die Landung habe ich mich deutlich verbessert.
Gianluca Puglisi (Königsteiner LV)
Drittplatzierter Weitsprung; 7,70 m
Man könnte meinen, dass man mit Bronze zufrieden ist, aber ich bin leider nicht so zufrieden. Ich hatte mir mehr vorgenommen. Es lag auf jeden Fall an technischen Fehlern, aber das muss ich noch mit meinem Trainer durchsprechen. Eigentlich bin ich nämlich super fit und gesund. Die Saison war auf jeden Fall sehr kurz. Ich hatte erst anderthalb Wettkämpfe: einen in Leverkusen und einen Trainingswettkampf. Das merkt man natürlich, dass da die Routine fehlt. Vielleicht wäre es mit mehr Wettkämpfen besser verlaufen.
Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied)
Viertplatzierter Weitsprung; 7,52 m
Es war mein erster Weitsprung-Wettkampf in dieser Saison, das ist immer etwas holprig, ob der Anlauf passt. Dafür bin ich zufrieden. Aus langem Anlauf zu springen, fällt mir im Training nämlich immer sehr schwer, deswegen springe ich da eigentlich nur aus kurzem Anlauf. Das war heute der letzte Test vor dem Siebenkampf bei den Hallen-Europameisterschaften. Hürden waren nicht so zufriedenstellend, aber der Vorlauf war in Ordnung. Ansonsten habe ich noch nicht viel getestet, ich merke aber, dass es steil bergauf geht. Ich weiß noch nicht, wer bei der EM im Siebenkampf tatsächlich an den Start geht. Kevin Mayer ist da natürlich ein wichtiger Faktor, da er sich eigentlich nur selbst schlagen kann. Ich würde mich freuen, wenn ich so ungefähr 6.100 Punkte mache.
Hallen-DM 2021 Dortmund