| Berlin-Marathon

Starke Konkurrenz für Rekordläufer Kipsang und Bekele

In knapp zwei Wochen fällt der Startschuss zum 43. BMW Berlin-Marathon. Das Elitefeld verspricht wieder einmal Weltklasse pur. Der schnellste Bahnläufer aller Zeiten trifft am 25. September auf den ehemaligen Marathon-Weltrekordler. Schnellster Läufer auf der Startliste ist allerdings ein anderer.
Jörg Wenig

Berlin ist bereit für ein weiteres sehr schnelles Marathonrennen: Für die 43. Auflage am 25. September wurde ein hochklassiges Starterfeld verpflichtet, sodass bei guten Wetterbedingungen mit absoluten Weltklassezeiten gerechnet werden kann. Während der Ex-Weltrekordler Wilson Kipsang (Kenia) und der äthiopische Superstar Kenenisa Bekele im Mittelpunkt stehen, haben noch eine Handvoll weiterer Athleten das Vermögen, ganz vorn mitzulaufen. Gleich sieben Läufer gehen mit Weltklasse-Bestzeiten von unter 2:06 Stunden an den Start. Das Feld der Frauen wird angeführt von der zweifachen Berlin-Siegerin Aberu Kebede (Äthiopien). Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) und Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt) sind zwei der deutschen Topläufer, die in Berlin starten werden.

Siebenmal fiel in Berlin der Männer-Weltrekord, fünfmal in Folge wurde zuletzt die schnellste Zeit des Jahres in der deutschen Hauptstadt gelaufen. Damit ist der Berlin-Marathon das schnellste Rennen der Welt über die klassischen 42,195 Kilometer. Die Verpflichtungen von Wilson Kipsang, der 2013 in Berlin den Weltrekord auf 2:03:23 Stunden geschraubt hatte, und Kenenisa Bekele, der nach einem Marathon-Debüt-Sieg in Paris 2014 mit 2:05:04 Stunden nun diese persönliche Bestzeit deutlich unterbieten möchte, hatten die Veranstalter bereits bekannt gegeben. Doch die beiden Ausnahmeläufer müssen sich nicht nur auf ein großes Duell sondern auf sehr starke Konkurrenz einstellen.

Mutai kehrt nach Berlin zurück

Der schnellste Läufer auf der Startliste heißt nicht Wilson Kipsang sondern Emmanuel Mutai. Der Kenianer lief in Berlin vor zwei Jahren als Zweiter 2:03:13 Stunden und wurde damals lediglich vom Weltrekord laufenden Landsmann Dennis Kimetto (2:02:57 h) geschlagen. Erstmals in Berlin starten wird Tsegaye Mekonnen. Der äthiopische Youngster hatte 2014 in Dubai mit einer Junioren-Weltbestzeit von 2:04:32 Stunden für einen Paukenschlag gesorgt, jedoch in diesem Jahr die Qualifikation für die Olympischen Spiele verpasst. Vincent Kipruto (2:05:13 h), Eliud Kiptanui (2:05:21 h) und Evans Chebet (2:05:33 h) sind die drei weiteren Läufer aus Kenia, die bereits unter 2:06 gelaufen sind.

Verletzungsbedingt konnte Steffen Uliczka im Frühjahr keinen Marathon laufen. Er wird nun einen neuen Anlauf nehmen. Der frühere 3.000-Meter-Hindernisspezialist war in Hamburg 2015 ein durchwachsenes Marathon-Debüt gelaufen (2:20:19 h), hat aber sicher einiges Potenzial im Marathon. Neben ihm starten auch die deutschen Topläufer Falk Cierpinski (SG Spergau; 2:13:30 h) und Marcel Bräutigam (GuthsMuths Rennsteiglaufverein; 2:17:05 h).

Kebede peilt dritten Berlin-Sieg an

Im Rennen der Frauen kommen die Favoritinnen aus Äthiopien. Aberu Kebede ist dabei die Läuferin, die nicht nur mit der schnellsten Bestzeit anreist, sondern auch über sehr viel Berlin-Erfahrung verfügt. Dreimal war sie bisher hier am Start. Zwei Siege und ein zweiter Platz sind ihre starke Bilanz. 2010 gewann Aberu Kebede in 2:23:58 Stunden, zwei Jahre später triumphierte sie in ihrer nach wie vor aktuellen persönlichen Bestzeit von 2:20:30 Stunden. Im vergangenen Jahr musste die Äthiopierin sich lediglich der Kenianerin Gladys Cherono geschlagen geben, die mit 2:19:25 Stunden eine Jahresweltbestzeit aufstellte. Kebede war nach 2:20:48 Stunden im Ziel. Die 2:20-Barriere zu knacken, ist weiterhin ihr großes Ziel.

Zumindest zwei weitere Äthiopierinnen gehören zu den schärfsten Konkurrentinnen von Aberu Kebede: Amane Beriso steigerte sich im Januar als Zweite des Dubai-Marathons auf 2:20:48 Stunden, Birhane Dibaba lief ihre Bestzeit von 2:22:30 Stunden vor zwei Jahren in Tokio, wo sie ebenfalls Platz zwei belegte. Auch ihre Landsfrau Ruti Aga (Bestzeit: 2:25:27 h) kann eine Rolle spielen.

Aus deutscher Sicht ist eine Läuferin besonders zu beachten: Katharina Heinig (2:33:56 h) will in Berlin zeigen, dass mit ihr in der Zukunft gerechnet werden muss. Sie hat sicherlich das Potenzial für eine deutliche Steigerung, nachdem sie im Frühjahr Pech hatte. Beim eiskalten Zürich-Marathon musste sie in Führung liegend aufgrund einer starken Unterkühlung aufgeben. Zürich ist die Heimatstadt von Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg; 2:33:43 h). Auch sie ist in Berlin dabei.

Die schnellsten Männer

2:03:13 Emmanuel Mutai (KEN)
2:03:23 Wilson Kipsang (KEN)
2:04:32 Tsegaye Mekonnen (ETH)  
2:05:04 Kenenisa Bekele (ETH)  
2:05:13 Vincent Kipruto (KEN)
2:05:21 Eliud Kiptanui (KEN)
2:05:33 Evans Chebet (KEN)
2:06:00 Mark Kiptoo (KEN)
2:07:47 Jacob Kendagor (KEN)
2:08:14 Yuki Kawauchi (JPN)

Die schnellsten Frauen

2:20:30 Aberu Kebede (ETH)
2:20:48 Amane Beriso (ETH)
2:22:30 Birhane Dibaba (ETH)
2:24:38 Reina Iwade (JPN)
2:25:27 Ruti Aga (ETH)
2:26:03 Janet Ronoh (KEN)

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