| Hallen-EM 2017

Lisa Ryzih holt mit Bestleistung die nächste Silbermedaille

Lisa Ryzih hat am Samstag bei den Hallen-Europameisterschaften in Belgrad (Serbien) mit persönlicher Hallen-Bestleistung von 4,75 Metern Stabhochsprung-Silber geholt. Wie schon im Sommer bei der Freiluft-EM. Und wieder hinter Ekaterini Stefanidi. Die Olympiasiegerin aus Griechenland leistete sich zwar bei 4,55 Metern einen Fehlversuch, holte den Titel aber souverän mit 4,85 Metern. Annika Roloff wurde Zehnte.
Harald Koken

Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) stieg bei 4,40 Metern in den Wettbewerb ein. Die Vize-Europameisterin von Amsterdam (Niederlande) nahm auch 4,55 Meter im ersten Versuch – ein perfekter Sprung. Auch 4,65 Meter, 4,70 Meter sowie der neue Hallen-Hausrekord von 4,75 Meter stellten für die 28-Jährige kein Problem dar. Bis dahin zeigte sie mit einer weißen Weste den perfekten Wettkampf.

Nach dem ersten Fehlversuch über 4,80 Meter – was Deutscher Hallenrekord gewesen wäre – musste Lisa Ryzih dennoch pokern, um um die Goldmedaille mitzuspringen. Denn Ekaterini Stefanidi bestätigte einmal mehr ihre Ausnahmestellung. Sie nahm sowohl 4,80 als auch 4,85 Meter im ersten Versuch. Die Ludwigshafener scheiterte dagegen zweimal an 4,85 Meter und holte Silber. Für die Griechin waren erst 4,91 Meter und damit ein neuer Meisterschaftsrekord zu hoch. Bronze wurde zweimal vergeben und ging an Angelica Bengtsson (Schweden) und Maryna Kylypko (Ukraine), die beide ohne Fehlversuche 4,55 Meter überquerten.

Annika Roloff (MTV Holzminden) sprang von Anfang an mit, nahm den Wettbewerb also bei 4,25 Meter auf, leistete sich aber zum Einstieg einen Fehlversuch. Umso deutlicher überflog die Wahl-Potsdamerin, die am Freitag ihr 26. Lebensjahr vollendet, dann im zweiten Versuch die Latte und lieferte prompt einen blitzsauberen Flug über 4,40 Meter nach. Bei 4,55 Meter war die Anflugphase gut, doch leider wollte es mit der Lattenüberquerung diesmal noch nicht klappen. Unter dem Strich blieb der Athletin von Stefan Ritter Platz zehn.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Annika Roloff (MTV 49 Holzminden)
Ich bin enttäuscht. Die Höhe 4,40 Meter ist in Ordnung. Ich wäre gerne Bestleistung gesprungen. Aber technisch hat es überhaupt nicht gepasst. Ich habe mich wie schon über die gesamte Saison im Wettkampf in Details verloren, nachdem es im Einspringen immer super läuft. Dann stehe ich im Wettkampf und es läuft nichts mehr. In der Pause jetzt muss ich überlegen, woran das liegt. Ich werde mich hinsetzen und aufschreiben, welche Gedanken mir durch den Kopf gehen und dann mit meinem Trainer, vielleicht einem Sportpsychologen darüber sprechen.

Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen)
Die Saison war ein leichtes Auf und Ab, ich habe mich in den Sprüngen noch gesucht. Heute hat sich alles zusammengefügt. Dann kommt auch eine Bestleistung dabei raus. Ich bin dann bewusst ein zweites Mal die 4,85 gesprungen, obwohl das an Silber nichts mehr geändert hätte. Für 4,90 Meter bin ich aber einfach noch nicht weit genug. Am liebsten hätte ich noch einmal 4,80 Meter probiert, wegen des deutschen Rekordes, das geht aber natürlich nicht mehr. Der Wettkampf ging nach 4,65 Metern erst richtig los. Bis dahin habe ich meine Position gehalten und dann habe ich mitgekämpft. Und wenn man gegen jemanden verlieren darf, ist es eine Olympiasiegerin. Ich konnte seit dem Herbst sehr gut trainieren. Die Wintersaison war nicht wichtig, um etwas zu gewinnen oder zu beweisen. Vor einem Jahr wurde ich am Fuß operiert und musste für Olympia von null anfangen. Jetzt ist eine Grundlage für den Sommer gelegt und ich kann darauf aufbauen.
 

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