Am zweiten Wettkampftag der Hallen- und Winterwurf-WM der Masters-Leichtathleten in Torun (Polen) gab es bereits die ersten Doppelsieger:innen zu feiern. Margret Göttnauer, Tatjana Schilling und Klemens Wittig gewannen jeweils ihren zweiten Einzeltitel.
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wurde beim Crosslauf bereits um 8 Uhr am Montagmorgen der erste Startschuss für die Altersklassen M75/W70 gegeben. Der anspruchsvolle Rundkurs mit vielen kurzen steilen Anstiegen und Sandstrecken über zwei Kilometer im Rudelka Park nahe der Wettkampfhalle war für diese Altersklassen drei Mal zu durchlaufen.
Als insgesamt schnellste Läuferin (der Frauen W70 und Männer M75) war Margret Göttnauer (W70; LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain) nach 29:24 Minuten im Ziel. Sie hatte bereits 24 Stunden zuvor das 3.000-Meter-Finale in der Halle gewonnen. Nach der Doppelbelastung befragt, was ihr schwerer gefallen sei, der Cross oder die Langstrecke in der Halle, sagte sie: „Das frühe Aufstehen war mein Problem.“
Weitere Goldmedaillen sammelten Brigitte Nittel (W75; SV Kirchzarten), Bernd Krüger (M80; Sportclub Magdeburg) und Klemens Wittig (M85; LC Rapid Dortmund). Außerdem gingen acht Mannschaftsmedaillen an die deutschen Teams, darunter vier goldene an die W65 (Dagmar Kleinemeyer, Rita Schubert, Dorit Stehr), die W70 (Margret Göttnauer, Elfriede Ganter, Marion Sarasa), die W75 (Brigitte Nittel, Gabriele Rost-Brasholz, Elisabeth Springer) und die M80 (Bernd Krüger, Karl-Walter Trümper, Hartmut Erdman).
Karl Schmid nur knapp unterm Weltrekord
In der Halle erzielte Karl Schmid (SpVgg SV Weiden) im Weitsprung der M85 im zweiten Versuch bärenstarke 3,58 Meter. Damit dominierte er den Wettkampf und hatte am Ende 65 Zentimeter Vorsprung. Mit dieser Weite blieb Karl Schmid nur drei Zentimeter unter dem Hallen-Weltrekord, den Freiluft-Weltmeister Lothar Fischer (TG Waldsee) Anfang März in Mannheim aufgestellt hatte.
Im Speerwurf der M65 setzt sich bei frischem Wind Reinhold Paul (VfL Waldkraiburg) mit 43,29 Meter durch und wurde Weltmeister. „Es war einfach kalt. Ich bin froh, dass ich gewonnen habe und den ein oder anderen mehrfachen Weltmeister schlagen konnte“, so Reinhold Paul.
Einen weiteren Titel holte Manfred Ahlert (Sportclub Magdeburg) im engen Feld der M70 mit 38,81 Metern. Ebenfalls Gold gab es für Lothar Huchthausen (SV Rot-Weiß 1868 Arneburg e.V.), der in der M85 mit 32,33 Meter sechs Meter vor dem Feld lag. Siegbert Gnoth (TuS Gildehaus) siegte in der M80 mit 35,66 Meter. Reinhard Dahms (LG Alsternord Hamburg e.V.; 30,42 m) und Norbert Röhrle (LG Stadtwerke München; 30,26 m) standen mit auf dem deutschen Podium.
Jana Müller-Schmidt überzeugt
Mehrkämpferin Tatjana Schilling (TSV 1850/09 Korbach) setzte ihre Erfolgsgeschichte in Torun fort. Dritter Start, dritte Medaille – sie fügte ihrer Titelsammlung den Titel der Hallen-Weltmeisterin im Weitsprung der W50 hinzu. Mit 5,23 Meter führte Tatjana Schilling auch hier einen deutschen Dreifach-Sieg an, den Nancy Jungmann (Dresdner SC 1898; 5,11 m) und Katharina Kamml (Neuköllner Sportfreunde 07; 4,95 m) komplettierten.
Jana Müller-Schmidt (SG Osterholzer LA) dominierte das Kugelstoßen der W55. Mit 13,55 Metern setzte sie sich gleich im ersten Versuch an die Spitze, die sie nicht mehr hergeben sollte. „Ich habe das für meinen Vater gemacht“, sagte eine sichtlich bewegte Athletin. „Nach dem Training hätte ich nie mit dieser Weite gerechnet. Dann hat im ersten Versuch gleich alles gepasst“, freute sie sich. Barbara Gähling (LT DSHS Köln) untermauerte mit Bronze mit 12,77 Metern nach dem Hochsprungsieg am Sonntag ihre Vielseitigkeit.
Im Hochsprung der M55 gewannen Rüdiger Weber (TuS Eintracht Wiesbaden) und Jose Escalera (Puerto Rico) mit im ersten Versuch übersprungenen 1,75 Metern beide die Goldmedaille. Den letzten WM-Titel des zweiten Wettkampftages holte sich Michelle Weitzel (LAZ Saarbrücken), die im Weitsprung der W35 auf 5,83 Meter flog und nicht mehr eingeholt wurde.
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