| European Youth Olympic Trials

U18-Athleten wollen von Baku nach Nanjing

Sie haben den Tag herbeigesehnt, endlich ist er da: Am Mittwoch starten 19 deutsche U18-Athleten mit ihrem Betreuerteam nach Baku (Aserbaidschan). Am Wochenende (30. Mai bis 1. Juni) finden dort die europäischen Ausscheidungswettbewerbe der Leichtathleten für die Teilnahme an den Olympischen Jugendspielen in Nanjing (China; 16. bis 28. August) statt. Nachwuchs-Bundestrainer Jörg Peter versichert: „Es fährt kein Athlet ohne Chancen nach Baku.“
Silke Morrissey

20 Nachwuchsathleten waren Ende Februar nominiert worden, nur 19 steigen am Mittwoch in den Flieger. Sprinterin Johanna Bechtholt (Aachener TG) musste ihre Teilnahme an den sogenannten „European Youth Olympic Trials“ nach einem Muskelfaserriss absagen. Für die verbliebenen 19 Athleten wird es eine schwere, aber nicht unlösbare Aufgabe, in Baku das Ticket für Nanjing zu lösen.

Je nach Disziplin stehen in Nanjing für europäische Leichtathleten unterschiedlich viele Startplätze zur Verfügung. Im Hürdensprint der männlichen Jugend sind es zum Beispiel nur zwei, im Stabhochsprung der weiblichen Jugend dagegen acht. Die Platzierungen in Baku geben den Ausschlag darüber, wer nach Nanjing fliegt. Schaffen in einer Disziplin zwei Athleten derselben Nation den Cut, darf nur der bessere mit – dahinter platzierte Athleten rücken nach.

Kaum verlässliche Bestenlisten

In der U18-Altersklasse gibt es international kaum verlässliche Bestenlisten, die einen Überblick darüber geben, wo die deutschen Athleten im europäischen oder gar im Weltmaßstab stehen. Dementsprechend schwierig ist es, Favoriten für die Trials auszumachen oder Prognosen abzugeben darüber, wer es in welcher Disziplin nach Nanjing schaffen kann.

Eins steht jedoch fest: Die deutschen Leichtathleten haben sich ihren Startplatz durch starke Leistungen im Vorjahr hart erkämpft. „Wir haben die Messlatte sehr hoch gelegt“, sagt Jörg Peter. Als Kriterien für die Nominierung herangezogen wurden die Ergebnisse aller vergangenen U18-Weltmeisterschaften und Leistungen, die hier für Medaillen oder zumindest eine sichere Finalteilnahme gereicht haben.

Werfer in Frühform

Mit neuen Bestleistungen haben sich schon viele Werfer in guter Form präsentiert. Diskuswerfer Clemens Prüfer (SC Neubrandenburg) schraubte seine Bestleistung Mitte Mai in Wiesbaden auf starke 63,95 Meter. Damit wäre er 2013 bei der U18-WM in Donetsk (Ukraine) hinter seinem Bruder Henning Dritter geworden. Speerwerferin Fabienne Schönig (LG Wipperfürth) war in Donetsk mit 48,29 Metern auf Platz zehn gelandet, in diesem Jahr flog ihr Speer schon auf 53,76 Meter.

Die Hürdensprinter Henrik Hannemann (LG Neumünster) und Chantal Butzek (LC Paderborn) nehmen den Schwung einer deutschen U18-Hallen-Bestleistung über 60 Meter Hürden mit in den Sommer – und hoffentlich auch mit nach Baku. 400-Meter-Hürden-Läuferin Eileen Demes (TV Neu-Isenburg) hat als Viertplatzierte der U18-WM schon an einer internationalen Medaille geschnuppert. Und 3.000-Meter-Starterin Alina Reh (TSV Erbach) sorgte zuletzt über 5.000 Meter mit Deutschem U20-Rekord für Furore.

Beste Voraussetzungen also für ein erfolgreiches Abschneiden bei den European Youth Olympic Trials. Da sollte die letzte Hürde nach den Ausscheidungs-Wettbewerben eine leichte sein: Die endgültige Nominierung für Nanjing erfolgt am 4. Juli durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

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