Die deutsche U18-Nationalmannschaft kann mit breiter Brust aus Baku (Aserbaidschan) zurückkehren. Auch der dritte und letzte Tag der Kontinentalausscheidungen für die Olympischen Jugendspiele in Nanjing (China) verlief glänzend.
In zehn Finals waren am Sonntag DLV-Talente vertreten. Acht Startplätze sprangen für die Olympischen Jugendspiele dabei heraus. Bundestrainer Jörg Peter war begeistert.
Entsprechend fiel auch seine Gesamtbilanz aus: "Wir haben insgesamt 13 von 15 möglichen Quotenplätzen erreicht. Das ist eine mehr als hervorragende Ausbeute. Die Athletinnen waren auf den Punkt fit. Sie haben ihre Chance genutzt."
Drei Einzelsiege am Sonntag
Am Abschlusstag verbuchten die deutschen Nachwuchshoffnungen noch drei Einzelsiege.
Hürdenläuferin Eileen Demes war am Nachmittag auf den Punkt hellwach. Mit der schnellsten Reaktionszeit schoss die Neu-Isenburgerin aus dem Block. Nach 58,93 Sekunden, einer neuen persönlichen Bestzeit, war die U18-WM-Vierte dann in einem hochklassigen Rennen als Erste im Ziel.
Konstanze Klosterhalfen distanzierte im 1.500 Meter-Finale die Konkurrenz um mehr als fünf Sekunden. In 4:23,95 Minuten lief die Leverkusenerin eine persönliche Bestzeit. Clemens Prüfer bestätigte im Diskus-Finale den guten Eindruck aus der Qualifikation. Der Potsdamer untermauerte mit 60,15 Metern, die er im letzten Versuch auspackte, Platz eins.
Henrik Hannemann löst schwierige Aufgabe
Eine der schwierigsten Aufgaben löste Hürdensprinter Henrik Hannemann (LG Neumünster). In seiner Disziplin standen nur zwei Quotenplätze zur Verfügung. Mit einer neuen Bestzeit von 13,59 Sekunden überließ er als sicherer Zweiter nichts dem Zufall.
Nur eine deutsche Athletin konnte sich im Kugelstoßen den zur Verfügung stehenden Quotenplatz sichern. Anika Nehls (SC Neubrandenburg) und Alina Kenzel (VfL Waiblingen) schenkten sich bei diesem internen Duell nichts. Anika Nehls hatte mit 17,56 Metern und Platz zwei das bessere Ende für sich. Für Alina Kenzel, die mit 17,33 Metern Dritte wurde, bleibt die Aussicht auf die U20-WM in Eugene (USA).
Platz drei für Mareen Kalis
Auf einen dritten Platz lief Mareen Kalis über 800 Meter. Für die Paderbornerin, im letzten Jahr bereits Siebte bei der U18-WM, wurde eine Zeit von 2:10,07 Minuten gestoppt.
Weitspringerin Sharin Oziegbe (SSC Vellmar) flog mit einer Weite von 6,03 Metern als Fünfte nach Nanjing. Dort wird Stabhochspringerin Juliane Schulze (SSC Bad Sooden-Allendorf), die mit einer neuen Bestleistung von 3,80 Metern als Sechste einen guten Wettkampf zeigte, wieder ihre Teamkollegin sein.
Aus für Paula Hasse und Hendrikje Richter
Zwei Athletinnen mussten ihre Segel streichen. Die Potsdamer Hürdensprinterin Paula Hasse kam zu nah an die erste Hürde und war damit aus dem Rennen. 400 Meter-Läuferin Hendrikje Richter vom SV Preußen Berlin lag bis 300 Meter auf Kurs, geriet dann aber ins Straucheln und wäre fast gestürzt. Das Ziel erreichte sie trotzdem noch.
Die Athletinnen und Athleten, die sich jetzt für die Olympischen Jugendspiele in Nanjing empfohlen haben, werden vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) für die Olympischen Jugendspiele vorgeschlagen. Die Nominierung nimmt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) dann am 4. Juli vor.
Für die Ausscheidungen in Baku zog Jörg Peter eine positive Bilanz: "Die Veranstaltung war gut gemacht und einer Kontinental-Ausscheidung würdig." Auffällig war der hohe Sicherheitsstandard. Über die Veranstalter sagte er: "Sie haben sich viel Mühe gegeben, um sich zu präsentieren und zu zeigen, dass sie das können."