Doppel-Olympiasieger Sebastian Coe erinnern die jüngsten Vorwürfe um systematisches Doping in Russland an die schlimmsten Stunden der Leichtathletik.
"In den 40 Jahren, die ich in der Leichtathletik dabei bin, gab es einige schwere Momente. Ben Johnson, Marion Jones, Balco. Dieser gehört sicher dazu", sagte der Brite dem BBC-Radio.
Sebastian Coe bewirbt sich im kommenden Jahr um das Amt des Präsidenten im Weltverband IAAF und hat bereits Reformen angekündigt. Schon jetzt erwartet er von der IAAF-Spitze schnelle Aufklärung im Skandal um Doping in Russland. "Wir müssen dem auf den Grund gehen", forderte der IAAF-Vizechef.
Keine Angst vor Peinlichkeiten
"Das war eine entsetzliche Woche für die Leichtathletik", sagte der frühere Weltklasse-Mittelstreckler und verwies auf ähnlich explosive Affären der Vergangenheit. Sprinter Johnson war nach seinem Olympiasieg 1988 des Dopings überführt worden. Marion Jones gestand Doping mit Hilfe des Skandal-Labors Balco und musste wegen Meineids eine Haftstrafe verbüßen.
Anfang dieses Monats hatte eine ARD-Dokumentation umfassende Leistungsmanipulation in Russland und systematische Vertuschung belegt. Sebastian Coe forderte die ARD-Journalisten auf, der IAAF ihr Material zur Verfügung zu stellen. Sollte den Medienvertretern der auch von Korruptionsvorwürfen erschütterte Verband als nicht vertrauenswürdig genug erscheinen, könne auch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hinzugezogen werden. "Ich habe keine Angst davor, wenn es peinlich werden sollte", versicherte Sebastian Coe.
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)