Hiobsbotschaft noch vor dem ersten Rennen der Saison: 400-Meter-Hürdenläufer Tobias Giehl muss die Sommersaison 2017 komplett auslassen.
2016 überzeugte Tobias Giehl (LG Stadtwerke München) als EM-Halbfinalist – nach mehreren verletzungsgeplagten Jahren hatte sich der 25 Jahre alte U20-Europameister von 2009 in der deutschen Spitze zurückgemeldet. Nun muss er die Wettkampf-Saison 2017 komplett auslassen.
Grund ist eine Cam-Deformität des Oberschenkels, dessen Folgen den Schützling des Trainergespanns Peter Rabenseifner und Korbinian Mayr seit einigen Wochen stärker beeinträchtigen. Nach Lage der Dinge wird er bereits am Dienstag (28. März) in der ATOS Klinik München bei Prof. Dr. med. Hans Gollwitzer operiert.
"Ziemlicher Schock"
„Die Diagnose war ein ziemlicher Schock für mich“, sagte Giehl, der 2016 seine Bestzeit auf 49,48 Sekunden gedrückt hatte und sich vor der Diagnose eigentlich mitten im Aufbautraining für die anstehende Bahnsaison befand. Saison-Höhepunkt sollte die WM-Teilnahme in London (Großbritannien) sein. Zudem wollte er nach vier zweiten Plätzen 2017 erstmals Deutscher Meister über 400 Meter Hürden werden.
Tobias Giehl erklärte: „Ich stehe voll hinter der Entscheidung, jetzt gleich zu operieren. Je länger ich damit warte, desto schlechter ist die Chance eines optimalen Heilungsprozesses. Ich werde mir anschließend alle Zeit für eine optimale Reha nehmen.“
Der gebürtige Münchner will 2018 wieder voll angreifen und sich dann für die EM in Berlin qualifizieren. 2016 führte er die nationale Bestenliste an.