Bis zur Wieder-Zulassung durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) muss der russische Leichtathletik-Verband noch zwölf Auflagen erfüllen. Derweil hat der Verband am Mittwoch die Sperre von sechs Athleten bekanntgegeben.
Die russische Anti-Doping-Agentur (RUSADA) hat noch einen weiten Weg zu einer vollständigen Wieder-Zulassung durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) vor sich. Laut WADA muss die RUSADA noch weitere zwölf Auflagen auf ihrem Reformweg erfüllen. Nach der Erfüllung der ersten 19 Auflagen hatte die WADA der RUSADA am 27. Juni eine Teilzulassung erteilt. Die vollständige Zulassung hat die WADA für den Beginn des kommenden Jahres in Aussicht gestellt – falls die RUSADA zwei Untersuchungen besteht.
Zu den zwölf Auflagen gehört die öffentliche Anerkennung des McLaren-Reports durch die Verantwortlichen des russischen Sports – dazu gehören laut WADA neben der RUSADA auch das Sport-Ministerium und das Nationale Olympische Komitee. Sollte die RUSADA die Auflagen erfüllen und eine für September anvisierte Untersuchung bestehen, wird es vier Monate später eine erneute Untersuchung durch die WADA geben.
Seit November 2015 suspendiert
Seit dem 27. Juni ist es der RUSADA wieder erlaubt, unter der Kontrolle internationaler Experten und der britischen Anti-Doping-Agentur UKAD Dopingtests zu koordinieren und durchzuführen.
Die WADA hatte die RUSADA im November 2015 für nicht regelkonform („non-complaint“) erklärt und suspendiert. Die Entscheidung basierte auf einem unabhängigen Bericht über staatlich gestützte Dopingpraktiken in der russischen Leichtathletik. Russlands Leichtathleten wurden gesperrt und durften nicht an den Olympischen Spielen in Rio teilnehmen. Auch den russischen Behindertensportlern wurde die Teilnahme an den Paralympics verwehrt.
Bei den am Freitag in London startenden Weltmeisterschaften dürfen 19 Russen allerdings als neutrale Athleten starten. Diese dürfen nicht das russische Nationaltrikot tragen, bei einem WM-Titel würde auch nicht die russische Hymne gespielt.
Sechs weitere Leichtathleten wegen Dopings gesperrt
Derweil hat der russische Leichtathletik-Verband RusAF sechs seiner Sportler wegen positiver Dopingtests gesperrt. Das teilte der Verband am Mittwoch mit. Zu den Athleten gehört demnach Lyubov Kharlamova, Vize-Europameisterin von 2010 über 3.000 Meter Hindernis, die wegen der Einnahme verbotener Substanzen für zwei Jahre gesperrt wurde.
Auch Dreispringerin Viktoriya Gurova wurde für zwei Jahre gesperrt. Jeweils für vier Jahre dürfen Yuliya Smirnova (Langstrecke), Yekaterina Doseykina (Mittelstrecke) und Ivan Khudyakov (Hürden) nicht an Wettbewerben teilnehmen. Geherin Silya Garipova wurde zudem für ein Jahr gesperrt.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (SID)