| EM 2014

Nächste EM-Bronzemedaille für Linda Stahl

Die Leverkusenerin Linda Stahl hat es am Donnerstag bei den Europameisterschaften in Zürich (Schweiz) zum dritten Mal in Folge aufs EM-Podest geschafft. Auf Gold 2010 und Bronze 2012 ließ die 28-Jährige mit 63,91 Metern die nächste Bronzemedaille folgen. Europameisterin wurde die Tschechin Barbora Spotakova (64,41 m) vor der Serbin Tatjana Jelaca (64,21 m).
Silke Morrissey / Christian Fuchs

Lange glänzte die Medaille von Linda Stahl golden. Bereits im ersten Versuch hatte sie den Speer auf ihre Tages-Bestmarke von 63,91 Meter geschleudert und kam damit 22 Zentimeter weiter als bei ihrem Bronze-Coup zwei Jahre zuvor in Helsinki (Finnland).

Erst in Runde fünf konnte die Konkurrenz kontern, und das gleich doppelt: Zunächst verbuchte Tatjana Jelaca einen neuen Landesrekord für Serbien, dann schlug Barbora Spotakova zu. Für die hochdekorierte Tschechin ist es das erste EM-Gold, zwei Olympiasiege und einmal WM-Gold hat sie schon.

Christin Hussong wird Siebte

Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) schaffte es bei ihrem ersten Auftritt auf der internationalen Bühne der Aktiven mit 59,05 Metern in den Endkampf und dort mit 59,29 Metern auf den siebten Platz. Knapp an der Runde der besten Acht vorbei schrammte als Neuntplatzierte die Leverkusenerin Katharina Molitor (58,00 m).

Zu den Gratulanten, die die drei Medaillengewinnerinnen bejubelten, zählte im Letzigrund auch Weltmeisterin Christina Obergföll (LG Offenburg), die vor kurzem Mutter geworden ist. Barbora Spotakova hatte im vergangenen Jahr eine Babypause eingelegt und schloss nach ihrem Sieg Söhnchen Janek in die Arme.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen)

Ich hatte schon befürchtet, dass die Konkurrenz noch was drauflegt. 63,91 Meter waren bei den Vorleistungen nicht das, was ich für eine Goldmedaille erwartet hatte. Ich weiß auch nicht, warum es weder bei mir noch bei den anderen viel weiter gegangen ist. Ich hatte gedacht, dass Barbora Spotakova 68 Meter wirft. Das hat sie aber auch nicht getan. Es war wieder eine Kopfsache heute. Ich bin mit dem Belag ganz gut zurechtgekommen. Es ist schon schwierig, wenn man den Stemmschritt zu lang macht, dann rutscht man aus. Das muss man aber einfach ausschalten. Klar wollte ich heute eine Medaille gewinnen, aber schon während des Examens hatte ich gedacht: Alles egal, die Europameisterschaften mache ich mal mit. Jetzt sage ich: Ich habe das Examen geschafft, ich habe die Medaille. Ich finde mich ganz gut gerade. Es ist auch egal, ob es Bronze oder Silber ist. Gold wäre natürlich ganz schön gewesen. Aber mit der Weite hätte man das nicht gewonnen.

Christin Hussong (LAZ Zweibrücken)

Ich bin super zufrieden. Der siebte Platz bei meiner ersten EM. Das ist echt ein Traum. Zwar waren die Weiten vor mir auch nicht so gut. Bis zum vierten Platz - das hätte ich auch werfen können, das wäre möglich gewesen. Aber heute ging irgendwie nicht mehr. Es war ein bisschen schwer. Ich hatte ein bisschen schwere Beine. Ich bin nicht so richtig in meine Technik, in den Anlauf reingekommen. Ich habe mich trotzdem durchgekämpft. Mit den 59 Metern war ich schon beruhigt. Ich wollte dann noch mehr und die Sechzig angreifen. Irgendwie wollte der Speer aber heute nicht drüberfliegen.

Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen)

Es hat nicht für die ersten Acht gereicht. Man muss halt ein bisschen weiter werfen. Ich habe keine Erklärung, woran es gelegen hat. Ich weiß nicht, was da passiert ist. Ich bin überhaupt nicht reingekommen. Der erste Versuch war schon zum Vergessen.


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