| Neuwied

Kai Kazmirek gewinnt Rio-Test beim Deichmeeting

1.000 Zuschauer verabschiedeten am Mittwochabend die deutschen Mehrkämpfer, die den Deutschen Leichtathletik-Verband bei den Olympischen Spielen vertreten sollen. Auf seiner Heimanlage setzte sich Kai Kazmirek im Vierkampf aus 110 Meter Hürden, Hochsprung, Diskuswurf und 200 Metern gegen Rico Freimuth durch. Bei den Frauen siegte in leicht geänderter Disziplinzusammensetzung Jennifer Oeser vor Claudia Rath. Carolin Schäfer testete in zwei Disziplinen.
Holger Teusch

Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) bewies bei seinem letzten Wettkampf vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien; 12. bis 21. August), dass die Form stimmt. Über 110 Meter Hürden blieb der 25-Jährige mit 14,27 Sekunden nur 22 Hundertstel über seiner persönlichen Bestzeit. Schneller waren nur Rico Freimuth (14,15 sec) und der glänzend aufgelegte Niederländer Pieter Braun (14,25 sec).

Auch im Hochsprung zeigte Kai Kazmirek eine vielversprechende Leistung. Nach Anlaufproblemen schraubte er sich sicher über 2,07 Meter. Erst bei dieser Höhe ließ er Pieter Braun (2,04 Meter) hinter sich. Danach ließ der Hausherr 2,13 Meter auflegen – blieb aber hier ohne gültigen Versuch.

Spritzigkeit und Leichtfüßigkeit fehlen noch

Spannend wurde es noch einmal nach dem Diskuswurf, eine der Disziplinen, die eigentlich nicht so nach Kai Kazmireks Geschmack sind. Doch der Rheinländer zeigte sich nach sechs Würfen (drei davon wurden für den Mehrkampf gewertet) sehr zufrieden: "Vier Versuche waren echt top." Mit 44,16 Metern in seinem besten Mehrkampf-Versuch blieb Kazmirek 1,69 Meter unter seinem Hausrekord. Über 200 Meter holte er sich in 21,65 Sekunden dann auch noch den Tagessieg (3.475 Punkte). In der zweiten Hälfte des Vierkampfs schob sich Freimuth (3.392) an Braun (3.341) vorbei.

Vier Disziplinen in zwei Stunden: Nach dem Vierkampf-Test war der Sieger k.o. "200 Meter zum Schluss sind immer anstrengend. Jetzt reicht es", sagte er. "Wir sind nach zwei Wochen vom Trainingslager aus Kienbaum zurückgekommen. Es fehlt noch die Spritzigkeit, die Leichtfüßigkeit." Bis zu seinem Abflug nach Südamerika am 11. August wird er das Rhein-Wied-Stadion noch oft besuchen. Denn trainiert wird bis dahin in Neuwied.

Jennifer Oeser mit gutem Test

Bei den Frauen setzte sich Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 13,76 Sekunden über 100 Meter Hürden und 1,80 Meter im Hochsprung nach der Hälfte der Disziplinen zusammen mit Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt; 13,71 sec/1,74 m) schon entscheidend von der Konkurrenz ab.

Nachdem die WM-Dritte von 2011 auch im Speerwurf mit 42,49 Meter die Tagesbestleistung erzielt hatte, reichten 18,25 Sekunden über 150 Meter zum klaren Sieg mit 2.706 Punkten vor Claudia Rath (2.573) und Silvia Mrotzek (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2.378), die sich dank 40,86 Metern mit dem Speer den dritten Rang sicherte.

Die aktuell beste deutsche Siebenkämpferin Carolin Schäfer (TV Friedrichstein) absolvierte nicht den kompletten Vierkampf, sondern konzentrierte sich auf zwei Disziplinen. Im Hochsprung meisterte sie 1,80 Meter, über 150 Meter war sie in 17,53 Sekunden klar die Schnellste. „Endlich bin ich wieder 1,80 Meter gesprungen. Auch die 1,83 Meter waren vielversprechend. Die hebe ich mir für Rio auf“, schrieb die Ratingen-Zweite auf Facebook. Über 150 Meter (18,06 sec) und im Hürdensprint (14,19 sec) meldete sich zudem die Hallen-WM-Starterin Celina Leffler (SCC Koblenz-Karthause) nach einer Ellenbogen-OP im Wettkampfgeschehen zurück.

Die kompletten Ergebnisse finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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