Für die Hallen-Vize-Europameisterin Sosthene Moguenara geht es am 24. Juli beim Weitsprung auf dem Nürnberger Hauptmarkt nur um eines - den DM-Titel im Weitsprung.
Die Wattenscheiderin hält sich grundsätzlich zu ihren Zielen gerne bedeckt: „Ich bin diejenige, die keine Zahlen nennt.“ Auch wenn sie sich bei den Wunschweiten nicht in die Karten schauen lässt, so wird sie doch für den in die Innenstadt ausgelagerten Titelkampf unmissverständlich: „Das ist eine Meisterschaft. Da geht es darum Erste zu werden.“ Im letzten Jahr hatte sie das DM-Gold noch weitengleich der Berlinerin Melanie Bauschke überlassen müssen.
Um die Konkurrenz macht sie sich allerdings „gar keine“ Gedanken. Vielmehr ist es das Ziel von Sosthene Moguenara, sich ganz auf sich zu konzentrieren und so ihre mentale Stärke auszuspielen. Diese Stärke konnte sie bereits im vergangenen Winter im Wettkampf besser denn je in Weite umsetzen und auch das Nachdenken auf den letzten Metern des Anlaufs abschalten. Das Ergebnis waren in der Hallensaison sieben Wettkämpfe mit einer Durchschnittsweite von 6,72 Metern. Das ist Rückenwind für den Sommer.
Sosthene Moguenara: „Das wird richtig cool“
Am Dienstag nutzte sie einen Pressetermin als gute Gelegenheit, um an der Noris bereits einen Blick auf den Schauplatz ihrer nächsten nationalen Titelkämpfe zu werfen. „Momentan kann ich mir aber noch nicht vorstellen, wie das Ganze dann aussehen wird“, sagte die Deutsche Hallenmeisterin nach der Besichtigung später beim Gespräch im Nürnberger Presseclub mit Blick auf den Saisonhöhepunkt im Juli.
Bei der Talkrunde bekam sie vom DLV-Veranstaltungsdirektor Frank Kowalski auch reichlich Informationen rund um das Event, sei es zu den neun Meter steilen Tribünen auf beiden Seiten, die für die Aktiven wie ein Tunnel wirken werden, zu der aufwändigen Fernsehtechnik oder auch zum komplexen Aufbau der Steganlage.
„Das Ganze klingt sehr interessant. Nicht nur für uns Athleten, sondern auch für die Zuschauer, die damit die Leichtathletik mal so kennenlernen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das richtig cool sein wird“, sagte die 7,04 Meter-Springerin.
Bundestrainer Ulrich Knapp ist „Feuer und Flamme“
Mit dem Weitsprung auf Stegen hat sie bereits ausreichend Erfahrung gesammelt. Deshalb ist ihr davor nicht bange, auch wenn sie um die Umstellung weiß: „Das ist nichts Unbekanntes. Aber es ist ein riesen Unterschied zum Stadion.“
Sosthene Moguenara kennt auch die besondere Atmosphäre: „Es geht nur um den Weitsprung. Man wird das automatisch spüren und das wird die Zuschauer automatisch mitziehen. Man kriegt auch von den Zuschauern das Klatschen und das Lautsein zurück. Das macht die Athleten richtig heiß.“
Voll unterstützt wird das Event im Zentrum Nürnbergs von Weitsprung-Bundestrainer Ulrich Knapp. „Als uns Frank Kowalski das Konzept vorgestellt hatte, war ich Feuer und Flamme. Es ist eine Riesenchance für die Disziplin Aufmerksamkeit zu bekommen. Im Stadion geht die Disziplin leicht unter. Jetzt können wir uns einem breiten Publikum präsentieren“, sagte er bei dem Gespräch im Presseclub, das von Thomas Scharrer, dem Sportchef der Nürnberger Nachrichten, moderiert wurde.
Ein Event, das eine Story erzählt
Frank Kowalski unterstrich das aus DLV-Sicht noch einmal deutlich: „Unser Ziel ist es, Aufmerksamkeit zu generieren und den Sport in die Stadt zu bringen. Wir haben eine Story, wir haben etwas zu erzählen. Dieser Weitsprung-Wettkampf ist etwas ganz Besonderes. Man spricht über uns. Das befruchtet uns schon jetzt.“
Entsprechend ist der Veranstaltungsdirektor auch zufrieden mit dem Stand der Dinge und dem Verlauf des Kartenvorverkaufs: „Es läuft in der Tat gut. Wir fühlen uns in Nürnberg sehr wohl und sehr willkommen.“
Florian Schwarthoff ist etwas neidisch
Unterstützung findet er als Berater auch bei Florian Schwarthoff, dem Olympia-Dritten von 1996 und deutschen Rekordhalter über 110 Meter Hürden. Der frühere Top-Athlet ist kein Freund von Show-Wettkämpfen, das Konzept rund um den Nürnberger Hauptmarkt hat aber auch ihn überzeugt.
„Für mich ist es wichtig, dass die sportliche Leistung im Vordergrund steht“, sagte Florian Schwarthoff, „eine DM mit dem Aufwand auf den Hauptmarkt zu bringen, ist etwas ganz Großartiges. Die Leichtathletik kommt zu den Menschen in die Innenstadt und die Veranstaltung hat sportlichen Höchstwert. Bei so etwas wäre ich selbst gerne dabei gewesen. Da bin ich tatsächlich etwas neidisch auf die Athleten, die das jetzt erleben dürfen.“
Der Eintritt zum DM-Weitsprung auf dem Hauptmarkt in Nürnberg ist am 24. Juli übrigens frei. Tickets für die Stadion-Wettkämpfe am 25. und 26. Juli gibt es auf <link http: www.ticketmaster.de event _blank link zum ticketverkauf auf>www.ticketmaster.de bzw. unter der Telefon-Hotline 01806 - 999 0000*.
*(€ 0,20/Verbindung aus dem dt. Festnetz / max. € 0,60/Verbindung aus dem dt. Mobilfunknetz)
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