Der ehemalige deutsche Zehnkämpfer Friedel Schirmer ist am Sonntag in seiner Heimatstadt Stadthagen nach langer Krankheit gestorben. Schirmer, der 88 Jahre alt wurde, war 1952 bei den Olympischen Spielen in Helsinki (Finnland) Fahnenträger der deutschen Mannschaft und nach seiner aktiven Karriere Bundestrainer der Zehnkämpfer.
Sieben Mal holte Friedel Schirmer Gold bei Deutschen Meisterschaften, unter anderem im Zehnkampf 1951, 1953 und 1954. Bei den Olympischen Spielen 1952 erreichte er den achten Platz. Nach seiner eigenen Sportkarriere führte er die deutschen Zehnkämpfer zu Erfolgen.
Der renommierte Sportjournalist Gustav Schwenk schrieb einmal über ihn: „Unter der Regie des späteren SPD-Bundestagsabgeordneten Friedel Schirmer, dem kein Funktionär hineinzureden wagte, gewannen die deutschen Zehnkämpfer von 1962 bis 1968 bei je zwei Olympischen Spielen und Europameisterschaften mit Willi Holdorfs Olympiasieg an der Spitze neun von zwölf möglichen Medaillen!“ Neben Willi Holdorfs Olympiagold 1964 in Tokio (Japan) gewann Hans-Joachim Walde 1964 Olympia-Bronze und vier Jahre später in Mexiko-Stadt (Mexiko) Olympiasilber vor Kurt Bendlin unter der Bundestrainer-Regie von Schirmer.
Auch politisch war Friedel Schirmer aktiv. Von 1969 bis 1983 saß er als SPD-Mitglied im Deutschen Bundestag. Die Beerdigung findet am Freitag (5. Dezember) in Stadthagen statt.