| Analyse

Der große Disziplin-Check 2017 – Langhürden Frauen

Das Leichtathletik-Jahr 2017 neigt sich dem Ende entgegen. Es ist viel passiert in den vergangenen Monaten – mit Hallen-EM, Team-EM und den Weltmeisterschaften in London sowie drei internationalen Nachwuchsmeisterschaften. Wir blicken in unseren jährlichen Disziplinanalysen zurück auf die Highlights und ziehen Bilanz. Heute: die Langhürden der Frauen.
Pamela Ruprecht

Fazit des Bundestrainers

Marco Kleinsteuber, wie fällt Ihre Bilanz für das WM-Jahr 2017 aus?

Marco Kleinsteuber:

Es war gut und wichtig für uns, dass wir mit Jackie Baumann eine Teilnehmerin bei der WM hatten. Aber ich denke, sie selber und ich als Verantwortlicher können mit dem Ergebnis bei der WM nicht zufrieden sein. Jackie hat in der Saison mehr Potenzial gezeigt als dann in London. Grundsätzlich gab es viele positive Entwicklungen in der Disziplin: Mit Djamila Böhm und Christine Salterberg haben sich weitere Athletinnen in diesem Jahr gut entwickelt. Beide hatten noch nicht ganz das Leistungsvermögen für die WM, sind aber in einem guten Prozess.

Was war für Sie das ganz persönliche Highlight?

Marco Kleinsteuber:

So ein wirkliches Highlight bei den Frauen gab es eigentlich nicht. Erfreulich waren natürlich die Ergebnisse im Nachwuchsbereich mit zwei Medaillen: Silber beim EYOF durch Maren Smoljuk und Bronze bei der U18-WM von Gisele Wender. Die beiden Mädels haben sich international sehr gut verkauft. Ich habe den Kader erst im Frühjahr übernommen, da war noch nicht absehbar, dass wir im Jugendbereich so gut abschneiden.

Worin sehen Sie die Aufgaben und Ziele für die kommende Saison mit der Heim-EM 2018 in Berlin?

Marco Kleinsteuber:

Für uns ist die EM wie für die anderen Disziplinen auch ein wichtiger Meilenstein. Wir haben für uns das Ziel formuliert, bei der EM mit drei Athletinnen an den Start zu gehen. Aufgrund der Vorleistungen und internationalen Erfahrung ist Jackie Baumann die Athletin mit der besten Ausgangsposition. Sie hat auch Chancen, das Finale zu erreichen. Wir wollen alle Athletinnen, die sich das Ziel Berlin gesetzt haben, auf ihrem Weg begleiten und fördern. Wir wollen sie dabei unterstützen, die Qualifikation zu schaffen und bei den Meisterschaften so weit wie möglich zu kommen.

Internationale Erfolge 2017 

Medaillen(Weitere) Final-Platzierungen
WM
Hallen-EM

U23-EM – 7. Platz Jackie Baumann
U20-EM – – 
U18-WMBronze: Gisele Wender – 
EYOFSilber: Maren Smoljuk  – 

Die deutschen Top Ten 2017

400 Meter Hürden

ZeitNameJahrgangVerein
55,72 secJackie Baumann1995LAV Stadtwerke Tübingen
56,92 secDjamila Böhm1994ART Düsseldorf
56,97 secChristine Salterberg1994LT DSHS Köln
58,10 secLaura Nürnberger1996TV Gladbeck
58,48 secLea Ahrens1998LAV 07 Bad Harzburg
58,56 secKarolina Pahlitzsch1996SV Preußen Berlin
58,88 secLaura Gläsner1996VfL Eintracht Hannover
58,90 secLuisa Valeske1994LAZ Saar
59,17 secGisele Wender2001SV Bau-Union Berlin
59,56 secFriederike Kallenberg1998USC Mainz

Statistik – Das sagen die Zahlen

Das deutsche Top-Niveau

Jahr< 56,00
(WM-Norm)
Schnitt Top 3Schnitt Top 5Schnitt Top 10
2005 2 55,8856,2557,71
2006 1 56,0256,5457,59
2007 3 55,5856,2957,51
2008 1 56,6957,1657,69
2009 2 56,1756,4757,15
2010 1 56,2156,4957,37
2011 57,1457,3457,37
2012 57,0157,2957,84
2013 57,5257,8658,33
2014 56,7057,0757,85
2015 56,8957,4358,01
2016 57,0257,3857,85
2017 1 56,5457,2458,13

Jahresbestleistungen im internationalen Vergleich

JahrDeutschlandEuropaDiffWeltDiff
2005 55,59 (C. Marx) 52,90 (Pechonkina/RUS) 2,69 52,90 (Pechonkina/RUS) 2,69
2006 54,80 (C. Marx) 53,14 (Nosova/RUS) 1,66 53,02 (Demus/USA) 1,78
2007 55,21 (U. Urbansky) 53,50 (Pechonkina/RUS) 1,71 53,28 (Williams/USA) 1,93
2008 55,73 (J. Tilgner) 53,84 (Danvers/GBR) 1,89 52,64 (Walker/JAM) 3,09
2009 55,71 (J. Tilgner) 53,95 (Morosanu/ROU) 1,76 52,42 (Walker/JAM) 3,29
2010 55,49 (F. Kohlmann) 52,92 (Antyukh/RUS) 2,57 52,82 (Demus/USA) 2,67
2011 56,97 (C. Klopsch) 53,29 (Hejnova/CZE) 3,68 52,47 (Demus/USA) 4,50
2012 56,27 (T. Kron) 52,70 (Antyukh/RUS) 3,57 52,70 (Antyukh/RUS) 3,57
2013 56,83 (C. Klopsch) 52,83 (Hejnova/CZE) 4,00 52,83 (Hejnova(CZE) 4,00
2014 56,02 (C. Klopsch) 54,39 (Child/GBR) 1,63 53,41 (Spencer/USA) 2,61
2015 56,55 (C. Klopsch) 53,50 (Hejnova/CZE) 3,05 53,50 (Hejnova/CZE) 3,05
2016 56,19 (J. Baumann) 53,55 (Petersen/DEN) 2,64 52,88 (Muhammad/USA) 3,31
2017 55,72 (J. Baumann) 53,93
(Hejnova/CZE)
1,79 52,64
(Muhammad/USA)
3,08

Das fällt auf:

  • Seit 2010 hat es mit Jackie Baumann zum ersten Mal wieder eine deutsche Athletin unter die 56-Sekunden-Marke und damit die diesjährige WM-Norm geschafft.
  • Auch der Schnitt der drei DLV-Jahresbesten ist der beste seit 2011. Die Top Drei, Jackie Baumann, Djamila Böhm und Christine Salterberg, sind auch die ersten Kandidatinnen für die Heim-EM in Berlin.
  • In den Top Ten der DLV-Bestenliste ist keine Langürdlerin, die älter als 23 Jahre ist.
  • Mit ihrem Aufwärtstrend konnte Jackie Baumann den Abstand zu europäischen Spitze im Vergleich zu 2015 und 2016 deutlich reduzieren.
  • Die Weltjahresbeste ist zum zweiten Mal in Folge die US-Amerikanerin Dalilah Muhammad, Olympiasiegerin 2016 und Vize-Weltmeisterin 2017.

leichtathletik.TV-Clips zu den Langhürden

 <link http: www.leichtathletik.de tv disziplinen video-uebersicht disziplin btn>400 Meter Hürden  

Die Disziplin-Analysen 2017 im Überblick:

<link http: www.leichtathletik.de news detail der-grosse-disziplin-check-2017-sprint-maenner>Sprint – Männer
<link http: www.leichtathletik.de news detail der-grosse-disziplin-check-2017-sprint-frauen>Sprint – Frauen
<link http: www.leichtathletik.de news detail der-grosse-disziplin-check-2017-400-meter-maenner>Langsprint – Männer
<link http: www.leichtathletik.de news detail der-grosse-disziplin-check-2017-400-meter-frauen>Langsprint – Frauen
<link http: www.leichtathletik.de news detail der-grosse-disziplin-check-2017-mittelstrecke-maenner>Mittelstrecke – Männer
<link news:60389>Mittelstrecke – Frauen
<link news:60403>Langstrecke – Männer
<link news:60409>Langstrecke – Frauen
<link news:60325>Hürdensprint – Männer
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<link news:60497>Langhürden – Männer

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