Der für Bahrain startende gebürtige Kenianer Abraham Cheroben hat den Kopenhagen-Halbmarathon am Sonntag mit neuer Jahresweltbestzeit und einem Streckenrekord von 58:40 Minuten gewonnen. Arne Gabius lief in einem der besten Halbmarathon-Rennen der Männer überhaupt in Vorbereitung auf den Frankfurt Marathon nahe an seine Bestzeit.
Abraham Cheroben hat den Kopenhagen-Halbmarathon mit einer Jahresweltbestzeit und einem Streckenrekord von 58:40 Minuten gewonnen. Der für Bahrain startende Ex-Kenianer erzielte damit die drittschnellste je gelaufene Zeit über die 21,0975-Kilometer-Distanz und verpasste den sieben Jahre alten Weltrekorde von Zersenay Tadese (Eritrea; 58:23 min) um lediglich 17 Sekunden.
Nach einer Kette von verletzungs- und krankheitsbedingten Misserfolgen hat sich Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal) in Kopenhagen zurückgemeldet. In dem hochklassig besetzten Rennen belegte er Rang 17 und erzielte mit 62:31 Minuten die zweitschnellste Zeit seiner Karriere.
Lange auf Weltrekord-Kurs
Im Rennen der Männer lag die Spitzengruppe lange Zeit auf Weltrekordkurs. Nach einer 10-Kilometer-Zwischenzeit von 27:50 Minuten setzte sich Abraham Cheroben, der mit einer Bestzeit von 58:48 Minuten ins Rennen gegangen war, kurz nach Kilometer zwölf an die Spitze. Er bestimmte fortan das Tempo und erreichte den 15-Kilometer-Punkt nach 41:53 Minuten. Die erste Gruppe schrumpfte von zehn bis auf drei Läufer zusammen. Doch Cheroben erhielt bei der Tempoarbeit keine Unterstützung von den Kenianern Jorum Okombo und Alex Korio, so dass der Weltrekord am Ende außer Reichweite war.
Leicht enttäuscht wirkte Cheroben im Ziel trotz seiner Jahresweltbestzeit von 58:40 Minuten und obwohl er damit zum drittschnellsten Läufer aller Zeiten wurde. Hinter Cheroben erzielten auch Okombo (58:48 min) und Korio (58:51 min) hochkarätige Bestzeiten. Mit vier weiteren Läufern unter einer Stunde sah Kopenhagen eines der besten Männer-Halbmarathonrennen überhaupt. Albert Kangogo (59:25 min), Leonard Barsoton (beide Kenia; 59:28 min), Moses Kurong (Uganda; 59:50 min) und Geoffrey Koech (Kenia; 59:50 min) belegten die Ränge vier bis sieben.
An die Spitze der deutschen Bestenliste
Bei sehr guten Witterungsbedingungen lief Arne Gabius das beste Rennen seit seinem deutschen Marathon-Rekord in Frankfurt vor zwei Jahren (2:08:33 h) und unterbot die deutsche Jahresbestzeit, die Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt) im April in Berlin mit 62:58 Minuten aufgestellt hatte, deutlich. Anfangs lief er sogar in der extrem schnell rennenden Spitzengruppe, erst nach einigen Kilometern formierte sich eine zweite Gruppe mit einem moderaten Tempo.
Dadurch passierte Arne Gabius die 5-Kilometer-Marke in sehr schnellen 14:14 Minuten. „Ich bin froh, dass ich dann einen guten Rhythmus gefunden habe und das Gefühl bekam, dass es läuft. Es hat alles gut geklappt“, sagte Arne Gabius, für den Zwischenzeiten von 29:13 Minuten (10 km) und 44:13 Minuten (15 km) gestoppt wurden. Am Ende erzielte er mit 62:31 Minuten die zweitbeste Zeit seiner Karriere. Schneller war der 36-Jährige lediglich bei seinem Halbmarathon-Debüt 2014 in New York (USA) mit 62:09 Minuten.
Nach vielen Rückschlägen "wichtig für den Kopf"
Nach vielen Rückschlägen – unter anderem Marathon-Aufgaben in London 2016 (Großbritannien) und Hannover 2017 sowie Olympia-Aus im Vorfeld – war der Kopenhagen-Halbmarathon wie ein Befreiungsschlag für Arne Gabius. „Das war wichtig für den Kopf. Auch wenn ich 17. wurde, war es ein persönlicher Sieg“, sagte der 36-Jährige nach dem erfolgreichen und ermutigenden Test für seinen Start beim Mainova Frankfurt-Marathon am 29. Oktober. „Das stimmt mich jetzt optimistisch für Frankfurt. Und ich habe ja auch noch sechs Wochen Zeit für das weitere Training.“
Auch das Rennen der Frauen gewann eine Läuferin, die aus Kenia stammt und für Bahrain startet: Eunice Chumba lief hochklassige 66:11 Minuten und und verbesserte sich damit um fast zwei Minuten. Vor einem Jahr war die 24-Jährige in Kopenhagen als Zweite 68:04 Minuten gelaufen. „Dieses Mal wollte ich nicht wieder Zweite werden“, sagte Eunice Chumba, die sich in der Schlussphase von Joan Melly (66:25 min) absetzen konnte. Die drittplatzierte Brigid Kosgei (beide Kenia) erzielte mit 66:35 Minuten ebenfalls noch eine hochkarätige Zeit.
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