| Boston

Sam Parsons bricht den deutschen Hallenrekord über 5.000 Meter

Langstreckler Sam Parsons hat in der Nacht zu Samstag deutscher Zeit den deutschen Hallenrekord über 5.000 Meter auf 13:12,78 Minuten (vorbehaltlich Ratifizierung) verbessert. In einem pfeilschnellen Rennen, das mit der viertschnellsten Zeit der Geschichte endete, lief er auf Rang sieben.
Svenja Sapper

Das 5.000-Meter-Rennen beim John Thomas Terrier Classic in Boston (USA) hatte es am Freitagabend (Ortszeit) in sich. Für den deutschen Vertreter Sam Parsons (SCC Berlin), der im Sommer auf dieser Strecke das WM- und EM-Finale erreicht hatte, endete sein Saisondebüt mit einem deutschen Rekord*. In 13:12,78 Minuten rannte er als Siebter fünf Sekunden schneller als Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt) im Dezember, dessen Bestmarke von 13:17,71 Minuten allerdings ebenso wie die Zeit von Parsons noch ratifiziert werden muss.

In einem rasanten Rennen hielt sich Parsons anfangs eher im hinteren Bereich des Feldes auf und folgte der von Tempomachern angetriebenen Spitzengruppe nicht, konnte sich aber mit konstantem Tempo und zwei letzten Runden unter 30 Sekunden Platz sieben sichern. "Ich wusste, dass ich ein starkes Finish draufhatte", berichtete er anschließend im Video-Interview. "Ich bin so oft 13:20 gelaufen. Heute war endlich der Tag meines Durchbruchs." Sein starkes Resultat erklärte er damit, dass er zum ersten Mal in seiner professionellen Karriere ein ganzes Jahr gesund durchtrainiert habe. Der EM-Sechste unterbot auch seine Freiluft-Bestzeit (13:21,17 min) aus dem vergangenen Frühjahr deutlich.

Spitzen-Duo dicht am Weltrekord

An der Spitze entspann sich nach dem Ausscheiden des letzten Tempomachers Oliver Hoare (Australien) bei 3.400 Metern ein faszinierender Zweikampf zwischen William Kincaid und Joe Klecker (beide USA). Zwei Runden vor Schluss schien Kincaid bereits geschlagen, legte jedoch die finalen 200 Meter in 26,27 Sekunden zurück und fing seinen Landsmann noch ab. In 12:51,61 Minuten blieb er nur zwei Sekunden über dem Hallen-Weltrekord von Langstrecken-Legende Kenenisa Bekele (12:49,60 min) aus dem Jahr 2004. Klecker stürmte in 12:54,99 Minuten auf Platz zwei vor dem ebenfalls glänzend aufgelegten Schweizer Jonas Raess (13:10,96 min). Ein Video des Rennens ist auf YouTube abrufbar.

Auch das 3.000-Meter-Rennen von Boston konnte mit Weltklasse-Leistungen aufwarten. Yared Nuguse lief in 7:28,24 Minuten zwölf Sekunden schneller als der Äthiopier Abdisa Fayisa, der wenige Stunden zuvor in Karlsruhe die bis dahin beste Zeit der noch jungen Hallensaison auf die Bahn gebracht hatte. Auf Platz zwei knackte der Brite Sam Atkin in 7:31,97 Minuten den britischen Landesrekord des vierfachen Olympiasiegers Mo Farah.

*vorbehaltlich Ratifizierung

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