9,76 Sekunden im Halbfinale, 9,77 Sekunden im Finale: Fred Kerley hat bei den US-Trials in Eugene eine eindrucksvolle Vorstellung hingelegt und seine WM-Ambitionen untermauert. Im Kugelstoßen reichten 22,87 Meter nicht zum Sieg, denn Ryan Crouser gelangen zwei 23-Meter-Stöße.
Das darf man als gelungene Generalprobe bezeichnen: Drei Wochen vor dem WM-Start an selber Stelle hat Sprinter Fred Kerley am Freitagabend im Hayward Field von Eugene eine eindrucksvolle Vorstellung hingelegt. Der Olympia-Zweite setzte sich im 100-Meter-Finale der US-WM-Trials in souveräner Manier mit 9,77 Sekunden (+1,8 m/sec) durch. Im Halbfinale war er sogar noch eine Hundertstel schneller unterwegs (+1,4 m/sec) und setzte sich an die Spitze der Weltjahresbestenliste.
Obwohl er im Finale keinen optimalen Start erwischte, zog Fred Kerley auf der zweiten Streckenhälfte davon und siegte deutlich vor Marvin Bracy (9,85 sec) und Trayvon Bromell (9,88 sec). „Nach meiner Zeit im Halbfinale hätte ich im Finale sogar mit einer noch besseren Zeit gerechnet“, so Fred Kerley. Das schnelle Trio wird damit die US-Farben bei der WM vertreten. Dazu wird sich Christian Coleman gesellen, der nach Platz vier im Halbfinale (9,87 sec) kurzfristig aufs Finale verzichtete. Als Titelverteidiger hat der Sprinter bei der WM allerdings per Wildcard seinen Startplatz sicher.
Ryan Crouser in 23-Meter-Form
Im Kugelstoßen erweiterte Weltrekordler Ryan Crouser seine eindrucksvolle Liste von 22-Meter-Stößen mit den Versuchen 175 bis 179. Mit 23,12 und 23,01 Metern waren sogar zwei 23-Meter-Versuche dabei. Weiter ist in diesem Jahr noch kein Kugelstoßer weltweit gekommen.
Das Top-Resultat war auch nötig. Denn mit 22,87 Metern, die er gleich zweimal erzielte, war Joe Kovacs dem Olympiasieger dicht auf den Fersen. Das dritte WM-Ticket sicherte sich Josh Awotunde mit 21,51 Metern.
Sha'Carri Richardson scheidet im Vorlauf aus
Eine große Überraschung brachte das 100-Meter-Finale der Frauen. Bei zu viel Rückenwind (+2,9 m/sec) schnappte sich Melissa Jefferson in 10,69 Sekunden den Titel. Damit wird sie bei der WM ihr internationales Debüt feiern. Die zwei weiteren Startplätze gingen an Aleia Hobbs (10,72 sec) und TeeTee Terry (10,74 sec). Sprint-Star Sha'Carri Richardson wird hingegen bei der WM fehlen. Mit 11,31 Sekunden war für sie bereits im Vorlauf Endstation.
Besser lief es für Allyson Felix. Die 36-Jährige qualifizierte sich mit 51,32 Sekunden fürs 400-Meter-Finale. Im Halbfinale über 100 Meter Hürden glänzte Alaysha Johnson mit 12,41 Sekunden. Weltrekordlerin Sydney McLaughlin entschied das Halbfinale über 400 Meter Hürden in 52,90 Sekunden und mehr als zwei Sekunden Vorsprung für sich. Im Stabhochsprung steigerte Sandi Morris die Weltjahresbestleistung auf 4,82 Meter.
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