| EA Wurf-Cup 2025

DLV-Auswahl greift im sommerlichen Nikosia nach den Team-Medaillen

© DLV
Der Wurf-Cup von European Athletics läutet am Wochenende in Nikosia auf Zypern die internationale Freiluft-Saison ein. Mit sieben Olympia-Teilnehmer:innen von Paris will die DLV-Auswahl sowohl im Einzel als auch in den Teams aufs Podium. Aus internationaler Sicht ragen zwei 70-Meter-Diskuswerfer und drei 80-Meter-Hammerwerfer heraus sowie im Speerwurf der Frauen die Top Zwei der Europameisterschaften von München.
Silke Bernhart

Bei Dauerregen und empfindlich kühlen Temperaturen haben die Werferinnen und Werfer 2024 in Leiria (Portugal) ihren Europacup bestritten. In Nikosia erwartet sie am Wochenende (14./15. März) strahlender Sonnenschein und Hitze von bis zu 30 Grad. Das 20-köpfige deutsche Team ist am Donnerstag auf Zypern angekommen und hat zwei Tage Zeit, sich vom deutschen Winter auf den sommerlichen Frühling auf der Mittelmeer-Insel umzustellen – dann dürfte zumindest das Wetter weiten Würfen nicht entgegenstehen. Und auch ein Blick in die finalen Meldelisten zeigt, dass die DLV-Auswahl in den vier Teamwettbewerben zu den Favoriten gehört.

"Wir wollen versuchen, in allen vier Kategorien ganz vorne zu landen", bestätigt der Leitende Bundestrainer Wurf Sven Lang mit Blick auf die Entscheidungen der Männer, Frauen, weiblichen und männlichen U23, in denen jeweils die beste deutsche Leistung im Kugelstoßen, Diskuswurf, Hammerwurf und Speerwurf in die Teamwertung einfließt. "In den Einzel-Wettbewerben haben wir einige Neulinge im Team, aber auch gestandene Athletinnen und Athleten, die in Nikosia zu den Favoriten zählen", blickt er voraus und nennt dabei zum Beispiel den Diskuswurf der Männer und Frauen oder das Kugelstoßen mit Katharina Maisch. "Auch auf den Auftritt von Max Dehning im Speerwurf bin ich gespannt."

DLV-Diskuswerfer im Fokus

Hochklassige Wettbewerbe sind sowohl aus deutscher als auch aus internationaler Sicht im Diskuswurf zu erwarten. Obwohl bei den Männern mit Clemens Prüfer (OSC Potsdam) und Henrik Janssen (SC Magdeburg) der Olympia-Sechste und der WM-Achte in den Ring steigen, ist der erste Anwärter auf den Sieg ein anderer: Der Weltmeister von 2022 Kristjan Ceh (Slowenien), mit einer Bestleistung von 71,86 Metern ausgestattet, greift nach seinem dritten Europacup-Sieg nach 2022 und 2023. Und auch Schwedens 70-Meter-Werfer Simon Pettersson, Olympia-Zweiter von 2021, wird zu beachten sein.

Bei den Frauen ist sowohl Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) als auch Kristin Pudenz (OSC Potsdam) zuzutrauen, die Tradition deutscher Einzelsiege zum Beispiel von Shanice Craft oder Nadine Müller fortzusetzen. Die beste Weite des Jahres hat allerdings bisher Liliana Ca (Portugal; 62,39 m) vorgelegt. Mélina Robert-Michon reist mit einer Saisonbestleistung von 62,18 Metern an. Die 45 Jahre alte Französin steht bereits vor ihrer zwölften Teilnahme bei einem Wurf-Europacup.

Merlin Hummel in starkem Feld

Die deutschen Hoffnungen im Hammerwurf ruhen auf Merlin Hummel (LG Stadtwerke München), der im Vorjahr als EM-Vierter begeistert hatte. In Nikosia sind jedoch wie schon in Rom die zweit- und drittplatzierten 80-Meter-Werfer Bence Halász (Ungarn) und Mykhaylo Kokhan (Ukraine) höher einzuschätzen. Der EM-Fünfte Yann Chaussinand (Frankreich) ist Anfang Februar auf La Réunion in den Kreis der 80-Meter-Werfer aufgestiegen und ebenfalls zu beachten.

Das Feld im Hammerwurf der Frauen führt Europameisterin Sara Fantini (Italien) an, die von U23-Europameisterin Silja Kosonen gefordert wird. Die 22 Jahre junge Finnin hat den Landesrekord am Samstag auf 75,45 Meter geschraubt. Bei 72,14 Metern steht die drei Jahre alte Bestleistung von Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt), die mit 68,63 Metern als Deutsche Meisterin im Winterwurf einen guten Saisoneinstieg hingelegt hat.

Max Dehning aussichtsreich

Die 80-Meter-Marke hat im Speerwurf der Männer Max Dehning (LG Offenburg) im Visier. Und mit einem Wurf darüber hinaus auch das Europacup-Treppchen, das er im Vorjahr mit 80,30 Metern als Vierter noch knapp verpasst hatte. Die Namen von Europas Olympia-, WM- und EM-Medaillengewinnern der vergangenen Jahre fehlen auf der Meldeliste, Manu Quijera (Spanien) und Leandro Ramos (Portugal) sind die einzigen Werfer im Feld, die 2025 schon über 80 Meter geworfen haben.

Anders sieht es im Speerwurf der Frauen aus, den die Olympiasiegerin von 2016 und Olympia-Vierte von 2024 Sara Kolak (Kroatien), die Europameisterin von München 2022 Elina Tzengko (Griechenland) und die zweimalige Vize-Europameisterin Adriana Vilagos (Serbien) anführen. Da heißt es für die Debütantin im DLV-Dress Victoria Krause (Düsseldorf Athletics): Cool bleiben und das abrufen, was sie kann – um sich mit Würfen in Richtung 60 Meter weiter an Europas Spitze heranzuarbeiten.

Von Apeldoorn nach Nikosia

Die deutschen Farben im Kugelstoßen vertreten zwei Starter von Apeldoorn. In Abwesenheit der Medaillengewinnerinnen könnte es bei den Frauen zu einem Duell zwischen der Fünften und Siebten der Hallen-EM Jessica Inchude (Portugal) und Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) kommen. Sie haben beide in der Hallensaison schon 19-Meter-Stöße gezeigt. Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) hat sich in den Kreis der 20-Meter-Stoßer nach vorne gearbeitet. Nach knapp verpasster Qualifikation für das Finale von Apeldoorn dürfte er ebenso auf Wiedergutmachung aus sein wie Nick Ponzio (Italien), der dort mit 20,26 Metern als Sechster deutlich unter seinen Möglichkeiten geblieben war.

In den U23-Wettbewerben ragt aus deutscher Sicht besonders ein Name hervor: Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) könnte am Sonntag das Kunststück schaffen, zum dritten Mal in Folge den Europacup-Sieg im Diskuswurf einzufahren. Im Speerwurf führen Nick Thumm (VfB Stuttgart; 75,00 m) und Mirja Lukas (TSV Bayer 04 Leverkusen; 54,54 m) mit den bisher weitesten Würfen des Jahres die Meldelisten an.

Eine komplette Übersicht über das DLV-Team finden Sie hier.

European Athletics zeigt den EA-Wurf-Cup in Nikosia in Livestreams auf YouTube. Sie starten an beiden Tagen um 8:55 Uhr: Samstag | Sonntag

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