Cross-Action satt: Am Samstag werden im saarländischen Perl die deutschen Meistertitel für die Altersklassen U18 bis zu den Masters vergeben. Die DM dient zugleich als Qualifikationswettkampf für die Cross-EM in Belgiens Hauptstadt Brüssel. Hier lesen Sie von Lauf zu Lauf, wer sich im Kampf um DM-Ehren und EM-Tickets durchsetzt.
Männer Mittelstrecke | 4,35 km
Jens Mergenthaler kontert Angriff von Konstantin Wedel
Attacken, Konter, häufige Führungswechsel und ein Sturz: Das Mittelstrecken-Rennen war von Spannung geprägt. Zu Beginn war es Marc Tortell (Athletics Team Karben), der das Zepter übernahm, gefolgt von Hindernisspezialist Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch). Doch die Mitfavoriten um Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald), Marathonläufer Konstantin Wedel (LG Telis Finanz Regensburg) und den Deutschen 1.500 Meter-Meister Marius Probst aus Wattenscheid blieben stets in Lauerstellung.
Die anspruchsvolle, von Matsch durchsetzte Strecke mit vielen Windungen, engen Kurven und zahlreichen Anstiegen forderte schließlich ihren Tribut. In Führung liegend kam Marc Tortell zu Fall. Zwar rappelte sich der Hesse gleich wieder auf und blieb an der Spitze, doch kurz darauf musste er Jens Mergenthaler und Konstantin Wedel vorbeiziehen lassen. Zu dritt bogen sie auf die Schlussrunde ein, bevor Marc Tortell ein wenig zurückfiel.
Erst gelang es Konstantin Wedel, seinen Kontrahenten mit einer Tempoverschärfung zu überraschen, doch Mergenthaler fing sich schnell wieder und konnte seinerseits die entscheidende Attacke setzen. In 12:11 Minuten jubelte er über die erfolgreiche Titelverteidigung und führte überdies das Team der LG farbtex Nordschwarzwald zum Mannschaftstitel, dazu trugen auch Timo Benitz als Siebter und der elftplatzierte Henri Hansert ihren Teil bei. Konstantin Wedel lief in 12:17 Minuten auf Rang zwei, Marc Tortell kämpfte sich in 12:23 Minuten als Dritter ins Ziel, Schlamm an seinem Knie zeugte noch von seinem Sturz.
Stimme zum Wettkampf
Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald)
"Die Strecke war heute eine große Herausforderung für alle. Es war sehr matschig und es gab viele Hügel zu bewältigen. Deshalb habe ich mich am Anfang erst mal zurückgehalten. Marc [Tortell] und Konsti [Wedel] sind zwischenzeitlich nach vorn gegangen. Ich wusste, dass ich mich ganz gut auf den Schlusssprint verlassen kann, letzte Woche in Darmstadt habe ich meine Sprintfähigkeiten bewiesen. Das hat ganz gut geklappt, ich bin froh, dass ich meinen Titel verteidigen konnte."
Männer Langstrecke | 9,7 km
Demonstration der Stärke von Markus Görger
Aufgrund der Crosslauf-Fähigkeiten von Markus Görger geriet Livestream-Kommentator Robert Baumann ins Schwärmen. "Zauberhaft" nannte er den Laufstil des Karlsruhers und lobte: "Wie ein Crosslauf im Autopilot." Dabei war es gar nicht Markus Görger, der im Rennen über eine kleine und sechs große Runden den ersten Akzent setzte. Sondern Filmon Teklebrhan-Berhe (LAC Freiburg), der die Flucht nach vorn als Taktik gewählt hatte. Doch der Karlsruher, der bereits beim Crosslauf in Pforzheim ein starkes Rennen gezeigt hatte, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
Etwas mehr als vier Kilometer hatte das Spitzenduo zurückgelegt, als Markus Görger zuschlug. Und ab diesem Moment war er nicht mehr aufzuhalten. Der Abstand auf Filmon Teklebrhan-Berhe wuchs mit jedem Meter. Dahinter kämpften Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach), Nick Jäger (LSC Höchstadt/Aisch), Jan Lukas Becker (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal) und Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd) um den dritten Podiumsplatz und die Tickets nach Brüssel.
In 27:45 Minuten spielte Markus Görger auf der längsten Strecke, die bei der Cross-DM gelaufen wird, seine ganze Stärke aus. Ganze 46 Sekunden nach dem Sieger rettete Filmon Teklebrhan-Berhe Rang zwei. Knapp dahinter folgte Aaron Bienenfeld (28:34 min), als Vierter verpasste Maximilian Thorwirth das Podest um zwei Sekunden. Hinter dem fünftplatzierten Nick Jäger (28:40 min) rannte Doppelstarter Konstantin Wedel wenige Stunden nach seinem Silber-Erfolg auf der Mittelstrecke diesmal auf Platz sechs (28:52 min). Mannschaftlich am besten aufgestellt waren die "Running Gags" vom LSC Höchstadt/Aisch mit Nick Jäger, dem Deutschen 5.000 Meter-Meister Florian Bremm und Doppelstarter Niklas Buchholz.
Stimme zum Wettkampf
Markus Görger (LG Region Karlsruhe):
"Es war eine sehr schöne Strecke, sehr anspruchsvoll. Es hat Spaß gemacht, hier zu laufen. Gratulation an meine Gegner. Filmon [Teklebrhan-Berhe] ist sehr stark gelaufen. Dadurch, dass er so schnell losgelaufen ist, habe ich es auch ihm zu verdanken, dass ich mich so gut vom Feld lösen und das Rennen nach meinen Vorstellungen gestalten konnte."
Frauen, wU23, W35 bis W45 | 6,8 km
Elena Burkard hat die besten Reserven
Als Favoritinnen auf den Titel hatte Livestream-Kommentator Robert Baumann schon vor Beginn des Rennens Pforzheim-Siegerin Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) und Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen) ausgemacht. Zu diesem Duo gesellte sich auf der ersten Rennhälfte mit Lisa Tertsch (ASC Darmstadt) noch eine dritte starke Athletin hinzu. Die Führungsarbeit leistete meist Eva Dieterich. Der Schützling von Langstrecken-Bundestrainerin Isabelle Baumann, die das Rennen am Streckenrand mitverfolgte, nutzte einen Bergab-Streckenabschnitt, um einen Zahn zuzulegen.
Während Elena Burkard dicht hinter der Führenden blieb, musste Lisa Tertsch nun abreißen lassen. Mehrmals probierte Eva Dieterich, ihre hartnäckige Verfolgerin abzuschütteln. Doch Elena Burkard blieb dran! Am letzten Anstieg saugte sie sich noch einmal an Eva Dieterich heran. Schulter an Schulter kämpften die beiden Athletinnen um den Sieg, bevor Elena Burkard auf der Zielgeraden endgültig ihre Stärke ausspielen konnte. In 22:40 Minuten gewann sie mit drei Sekunden Vorsprung. Das Podest komplettierte Lisa Tertsch in 22:54 Minuten. Alle drei haben sich damit für einen Start bei der Cross-EM empfohlen.
Als Vierte lief nach 23:01 Minuten die erste U23-Athletin über die Ziellinie: Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe). Ebenso wie die Sindelfingerin Mia Jurenka, in 23:07 Minuten Gesamt-Sechste, zog sie noch an Anneke Vortmeier (TV Wattenscheid 01; 23:13 min) vorbei, die sich in der ersten Hälfte des Rennens mächtig verausgabt hatte. Angeführt von Lisa Merkel, erzielten die Karlsruherinnen auch in der Mannschaftswertung die meisten Punkte.
Schnellste der W35 war in 26:08 Minuten eine der ältesten Athletinnen, die in dieser Altersklasse antraten: Amélie Odendahl (LV Pliezhausen). In der W40 war Anna-Lina Dahlbeck (TuS Xanten; 26:46 min) nicht zu schlagen. Ein beeindruckendes Rennen lieferte W45-Athletin Simone Raatz (ASC Darmstadt; 27:10 min) ab, die in ihrer Altersklasse mehr als zwei Minuten Vorsprung auf die zweit- und drittplatzierten Läuferinnen aufweisen konnte.
Stimmen zum Wettkampf
Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald)
"Ich bin megahappy mit dem Rennen nach dem harten Sommer. Die Strecke war total anspruchsvoll, aber ich wusste, dass ich hinten raus stark bin. Deshalb war das Ziel, so lange wie möglich an Eva dranzubleiben. Sie hat das gnadenlos durchgezogen. Ich bin einfach happy, dass das hinten raus noch gereicht hat."
Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe)
"Das Rennen war besser als gedacht, weil die Vorbereitung etwas schwierig verlaufen ist. Als ich die Strecke gesehen habe, hatte ich ein bisschen Respekt. An sich hat es sehr viel Spaß gemacht! Man musste sich die ganze Zeit konzentrieren: Ich konnte nie an die komplette Strecke denken, sondern immer nur an die einzelnen Abschnitte. Dass es gereicht hat für den ersten deutschen Meistertitel, macht mich unglaublich glücklich! Auf die Cross-EM freue ich mich sehr."
Mia Jurenka (VfL Sindelfingen)
"Bei mir war es auch richtig geil. Wir [Lisa Merkel und Mia Jurenka] sind ja die ganze Zeit zusammen gelaufen. Wir trainieren auch oft zusammen. Es hat richtig gepusht, den Wettkampf zusammen durchzuhalten. Ich freue mich, dass wir auch zusammen zur Cross-EM fahren, das wird richtig geil. Es könnte nicht besser sein."
Männliche U23 | 7,8 km
Benjamin Dern teilt sich das Rennen optimal ein
Auf den zwei kleinen und vier großen Runden, welche die U23-Athleten in Perl zu absolvieren hatten, entwickelte sich ein spannender Vierkampf. In den Hauptrollen: Benjamin Dern (Silvesterlauf Trier), Theodor Schucht (SCC Berlin), Roman Freitag (Erfurter LAC) und Felix Friedrich (Dresdner SC 1898). Das Quartett hatte bereits früh im Rennen viele Meter zwischen sich und den Rest des Feldes gebracht, um das Tempo machte sich dabei zumeist der Berliner verdient.
Die vier Läufer belauerten sich, bis zur Schlussrunde wollte jedoch keiner einen Angriff wagen. Auf dem Streckenabschnitt, den Livestream-Kommentator Robert Baumann aufgrund der vielen engen Kurven als Labyrinth beschrieb, kam es dann jedoch zum entscheidenden taktischen Schachzug. Benjamin Dern schob sich kurz vor einer besonders tückischen Abbiegung an die Spitze des Feldes und beschleunigte. Das darauffolgende Teilstück war dann so schmal, dass Überholen unmöglich war. Somit war der Grundstein für den Titel gelegt.
23:52 Minuten brachten dem "Silvesterläufer" den Sieg ein, sieben Sekunden langsamer waren Roman Freitag und Theodor Schucht, die den Kampf um Platz zwei und drei ausfochten und sich damit für ein Ticket nach Brüssel in Position brachten. Felix Friedrich blieb in 24:16 Minuten der vierte Rang.
Stimme zum Wettkampf
Benjamin Dern (Silvesterlauf Trier)
"Ich bin sehr froh, dass ich heute meinen ersten Cross-Titel gewinnen konnte! Nachdem ich letztes Jahr Zweiter wurde, war es dieses Jahr, das Ziel zu gewinnen. Ich bin erst im ersten U23-Jahr, das macht es noch mal ein bisschen besser."
Männliche U20 | 6,8 km
Starkes Solo von Lukas Ehrle
Die matschigen Bedingungen sowie die vielen Up- und Down-Passagen spielten dem Bergläufer der Konkurrenz in die Karten: Lukas Ehrle (LG Brandenkopf), amtierender Deutscher Berglauf-Meister und dank seines starken Auftritts von Pforzheim bereits für die Cross-EM qualifiziert. Der 19-Jährige bestritt das Rennen selbstbewusst von der Spitze. Anfangs hielt Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) noch mit. Doch der Deutsche Jugendmeister über 5.000 Meter kämpfte während der vierten und damit vorletzten Runde sichtlich: Er griff sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Rippen, schraubte das Tempo herunter und blieb zwischenzeitlich sogar stehen.
Lukas Ehrle hingegen zog unbeirrt von dannen und rannte in 20:25 Minuten überlegen zum Titel. Er konnte bis ins Ziel 21 Sekunden Vorsprung auf den Münchener Tobias Tent herauslaufen, der bereits in Pforzheim als zweitbester Deutscher überzeugt hatte und sich in Perl knapp vor Jonas Weschle (LAC Freiburg; 20:47 min) über DM-Silber freuen durfte. Tristan Kaufhold gab nicht etwa auf, sondern biss sich tapfer weiter durch und belohnte sich für seine Willensstärke mit dem vierten Platz in 20:55 Minuten, der ihm ebenfalls einen Startplatz bei der Cross-EM einbringen könnte.
Auch der Leipziger Aaron Nikolas Schubert (20:58 min) blieb noch knapp unter 21 Minuten und räumte mit der Mannschaft des SC DHfK Leipzig den Titel im Team ab.
Stimme zum Wettkampf
Lukas Ehrle (LG Brandenkopf)
"Das Rennen war für mich perfekt! Ich bin gut vom Start weggekommen und habe versucht, das Tempo gleichmäßig hochzuhalten. Nach und nach sind die Konkurrenten dann rausgefallen. Ich war ziemlich erleichtert, dass das geklappt hat, das ist ein Riesenerfolg. Die Strecke war für mich ziemlich gut mit dem vielen Matsch und den Up- und Down-Passagen. Dadurch kam mir das Rennen auch gar nicht so lang vor, es war richtig abwechslungsreich, aber natürlich von der Kraft her sehr schwer zu laufen. Auf die Cross-EM freue ich mich und hoffe, dass ich mich im Gegensatz zum letzten Jahr verbessern kann."
Weibliche U20 | 4,35 km
Carolin Hinrichs am Ende souverän
Die Schlüsselszene des Rennens ereignete sich in der zweiten Runde. Die bis dahin an den Fersen der führenden Carolin Hinrichs heftende Adia Budde (TSV Altenholz) verlor in einer engen Kurve ihren Schuh und musste kurz stehen bleiben, um ihn wieder überzustreifen. Das kostete wertvolle Zeit und gab den Kontrahentinnen die Chance, sich abzusetzen. Neben der Löningerin Hinrichs waren auch Carolina Schäfer (TG Schwalbach) und U18-Läuferin Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg) aussichtsreich positioniert.
Diese drei Athletinnen machten den Meistertitel schlussendlich unter sich aus. Die flinksten Beine hatte Carolin Hinrichs, die von Anfang an Druck gemacht hatte und bis zum Schluss das Tempo hochhielt. Sie hinterließ als souveräne Siegerin in 14:39 Minuten einen starken Eindruck. In 14:43 Minuten hielt Franziska Drexler knapp Carolina Schäfer (14:44 min) in Schach und machte damit wie Carolin Hinrichs das sichere Cross-EM-Ticket klar. Vierte wurde in 15:18 Minuten Lokalmatadorin Hannah Rödel vom LC Rehlingen vor Linda Meier (LAC Passau; 15:22 min) und Adia Budde, die sich nach ihrem Schuh-Malheur noch als Sechste ins Ziel kämpfte. Den Mannschaftstitel holten die Regensburgerinnen um Franziska Drexler.
Bereits sicher qualifiziert für das Rennen in Brüssel sind die Top Zwei von Pforzheim, Kira Weis (KSG Gerlingen) und Emily Junginger, in Perl Zweite der U18. Kira Weis, die auch für die Cross-DM favorisiert gewesen wäre, hatte ihren Start kurzfristig wegen einer Erkältung abgesagt.
Stimme zum Wettkampf
Carolin Hinrichs (VfL Löningen)
"Der Titel bedeutet mir echt viel! Ich wusste, dass ich als Mitfavoritin ins Rennen gehe, habe mir den Titel aber trotzdem nicht so richtig vorgestellt. Ich komme direkt aus dem Höhentrainingslager und wusste daher, dass ich in einer guten Form bin und am Ende noch ein paar Körner habe. Für die Cross-EM habe ich mir eine Top Ten-Platzierung vorgenommen. Ich glaube auch, dass wir ein sehr starkes Team haben und mit der Mannschaft vielleicht eine Medaille holen können."
Männliche U18 | 4,35 km
Mission Titelverteidigung erfolgreich
Anders als kurz zuvor bei den Altersgenossinnen wollte in der männlichen U18 kein Athlet das Heft in die Hand nehmen. Im Pulk bestritten die Talente die erste Runde, bevor nach und nach immer mehr Athleten zurückfielen. Stets vorne mit dabei: Vorjahressieger David Scheller (LG Main-Spessart), der den Führenden der ersten beiden Runden im Nacken saß.
Diese Taktik machte sich auf der Schlussrunde bezahlt: Der junge Bayer griff die Spitze an und lief sich einen kleinen Vorsprung heraus. Auf der Zielgeraden konnte er sich sogar leisten, die Arme auszubreiten und wie auf Flügeln über den Zielstrich zu schweben, bevor er die geglückte Titelverteidigung mit einem Luftsprung feierte. Die Uhr stoppte für den Sieger bei exakt 13 Minuten. Silber sicherte sich in 13:02 Minuten Lenny Fred Riebe (LG Olympia Dortmund) eine Sekunde vor dem Dresdener Louis Bianchin. Levin Saveur (TV Kaufbeuren) ging in 13:04 Minuten knapp leer aus.
Stimme zum Wettkampf
David Scheller (LG Main-Spessart)
"Ich bin mega happy! Zweimal hintereinander gewonnen, das kann man auch nicht alle Tage erreichen. Die Strecke war matschig, aber trotzdem noch im guten Zustand zum Laufen. Meine Taktik war, ein bisschen locker anzugehen, um hinten raus noch die Körner zu haben. Das hat auch geklappt. So gehe ich strahlend aus dem Wettkampf!"
Weibliche U18 | 4,35 km
Shirin Kerber setzt am letzten Anstieg die Attacke
Bereits frühzeitig löste sich im U18-Rennen ein Quartett vom Rest des Feldes: Lera Miller (VfL Löningen) führte die Spitzengruppe an, der auch Emily Junginger (VfL Sindelfingen), Pforzheim-Siegerin Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald) und Lokalmatadorin Shirin Kerber (LC Rehlingen) angehörten. Eingangs der letzten von drei Runden wurde aus dem Spitzenquartett zunächst ein Trio: Die Sindelfingerin, die sich in Pforzheim bereits ihr Cross-EM-Ticket in der U20-Altersklasse gesichert hatte, verschärfte das Tempo, das Lera Miller als Erste nicht mehr mitgehen konnte. Auch Julia Ehrle tat sich zunehmend schwer und musste abreißen lassen.
Den letzten steilen Anstieg nutzte schließlich Shirin Kerber für sich und stürmte an Emily Junginger vorbei zum Sieg. 14:07 Minuten wurden für sie gestoppt, acht Sekunden später kam die Sindelfingerin als Zweite ins Ziel. Ein Wiedersehen der beiden gibt's am 10. Dezember in Brüssel: Bei der Cross-EM wird Shirin Kerber in der U20-Konkurrenz im Trikot der Schweiz auf Emily Junginger treffen. Im Kampf um Bronze fing Lera Miller (14:23 min) Julia Ehrle (14:30 min) auf den letzten Metern noch ab.
Stimmen zum Wettkampf
Shirin Kerber (LC Rehlingen):
"Eingangs der letzten Runde hatte ich einen kleinen Einbruch. Die Gegnerin [Emily Junginger] war da ziemlich stark. Am Schluss habe ich gemerkt: Die Distanz ist doch noch aufholbar. Da hat mich noch mal der Ehrgeiz gepackt, der Schlusssprint ist eigentlich ziemlich gut bei mir. Bei der Cross-EM in Brüssel, wo ich für die Schweiz starten darf, ist erst mal das Ziel, Erfahrungen zu sammeln. Ein Ergebnis in den Top 30 wäre schön."
Masters M35 bis M45 | 5,8 km
Drei Meister nacheinander
Im vorletzten Rennen des Tages kamen drei Deutsche Meister nacheinander ins Ziel. Der Älteste von ihnen war dabei der Schnellste: Danny Schneider (TSG Schwäbisch Hall) eroberte in 18:43 Minuten den Meistertitel der M45. Tobias Giering, Titelträger der M40, unterbot die 19-Minuten-Marke um eine Sekunde und bescherte damit der LG farbtex Nordschwarzwald den dritten Titel des Tages. Michael Eder (PTSV Rosenheim) erkämpfte in 19:11 Minuten den Meistertitel der M35.
Masters M50 bis M60 | 4,35 km
Masters drehen zum Abschluss drei Runden
Den DM-Samstag hatten die Masters eröffnet und sie beschlossen ihn auch. Im finalen Rennen des Tages lagen sechs Athleten der Altersklasse M50 vorn. Die Oberhand behielt dabei Claudius Pyrlik vom SSC Hanau-Rodenbach in 14:57 Minuten. Sieger der M55 war der im Gesamtklassement siebtplatzierte Johannes Ritter (TV Refrath), in der M60 war Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim) in 16:10 Minuten zügig unterwegs.
Masters M65 bis M90, W50 bis W90 | 4,35 km
Monica Carl Schnellste im ersten Rennen
Bereits um 9:30 Uhr wurde das erste Rennen des Tages gestartet. Die Athletinnen der W50 bis W90 stellten sich gemeinsam mit der M65 bis M90 der anspruchsvollen Cross-Strecke. Als Erste aus dem großen Starterfeld lief Monica Carl (LG Welfen), die Siegerin der W50, mit einem Lächeln im Gesicht ins Ziel. Die drei großen Runden, die eine Streckenlänge von 4,35 Kilometern ergaben, drehte sie in 16:10 Minuten und damit drei Sekunden schneller als M65-Athlet Ludwig Lang (SVG Ruhstorf/Rott).
Dessen Vereinskollege Kurt Christoph, ebenfalls der M65 angehörig, lieferte sich mit der zweitplatzierten W50-Athletin Susanne Rossmanith (LG Allgäu) ein enges Duell, das Rossmanith in 16:33 Minuten mit einer Sekunde Vorsprung zu ihren Gunsten entschied.
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik ...