| World Athletics Indoor Tour

Stimmen vom Indoor Meeting in Karlsruhe

Das Indoor Meeting in Karlsruhe war am Freitag der Auftakt der World Athletics Indoor Tour der Hallensaison 2022. leichtathletik.de hat mit den Protagonistinnen und Protagonisten des Abends für Sie gesprochen.
Svenja Sapper / Nicolas Walter

Indoor Meeting 2022 Karlsruhe

Katharina Trost (LG Stadtwerke München)
Siebte 1.500 Meter (4:07,99 min)
Der Angang des Rennens sollte ja super schnell sein: 2:05 Minuten auf 800 Meter, das wäre auf eine Zeit deutlich unter vier Minuten rausgelaufen. Deshalb hatte ich ein bisschen Angst, dass da keine mitgeht und dann eine große Lücke entsteht. So, wie es heute war, war es wirklich optimal für mich. Wir als zweite Gruppe sind langsam an die erste Gruppe rangelaufen. Ich bin mega zufrieden mit meinem Rennen, das ist eine deutliche Hallenbestzeit. Ich dachte, dass ich diese Zeit ungefähr draufhabe, und es freut mich, dass ich es zeigen konnte. Ich wollte am Anfang ein bisschen defensiver laufen und dann peu a peu ein bisschen aufholen. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen; hinten raus ist es natürlich immer hart. Es war schon noch mal anders als letztes Jahr, weil die 1.500 Meter dieses Jahr Teil der World Indoor Tour sind. Es war natürlich wahnsinnig gut, dass ich da mitlaufen durfte bei einem Gold-Meeting! Ich hatte echt gehofft, dass es schnell wird und eine neue Bestzeit rausspringt. Ich laufe jetzt über jede Strecke einmal, in Frankreich, in Metz, 800 Meter, dann in Birmingham 1.000, bei den Deutschen muss ich gucken, was es wird. Mein ganz, ganz großes Ziel ist die EM in München; ich würde auch wahnsinnig gerne zur WM nach Eugene fahren, aber dadurch, dass München meine Heimat ist, hat bei mir persönlich die EM tatsächlich den höheren Stellenwert.

Armand Duplantis (Schweden)
Sieger Stabochsprung (6,02 m)
Tonight was really special. Especially because we really haven't had spectators in a few years. That fan interaction is a whole different experience. I've been doing this [pole vaulting on a world-class level] for a long time. It is a new season, but I just think I am so in tune with my jumping that I have a lot of confidence, whether it is the first or the last meet of the year. I know going into competitions that I am the favourite, the pressure is always going to be on me, but my young age doesn't matter in that situation. It does not take pressure off me nor does it put pressure on me. The only thing I can control is myself, so I just try to go out there and jump as high as I can. Next week I am going to compete in Berlin. I've had a lot of competitions in Germany and I feel like I always do well there. I think it's probably about time for a world record in Germany! About the outdoor season: What makes more sense than to win a second European title in the same country where I won my first one?

Andreas Pantazis (Griechenland)
Sieger Dreisprung (16,79 m)
I really didn´t expect that. My previous best was 16,26, so it is a huge improvement for me. I am very happy about this win, I comes out of nothing and gives me pretty much confidence for the next weeks. After this surpise I have to speak with my coach and we have to plan the next competitions. But right now I am only tired, I am exhausted. There will be no party today, I just want to eat something and then I am going to sleep.

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)
Dritter Dreisprung (16,73 m)
Der dritte Platz ist gut, aber die Weite ist nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Es fehlt einfach noch sowohl beim Anlauf als auch beim Sprung, die mangelnde Konstanz ist gerade mein Problem. Ich hoffe, dass sie mit weiteren Wettkämpfen und mehr Routine im Laufe der Saison kommen wird. Mit Sicherheit hat auch die Hallen-Problematik in Chemnitz einen Einfluss, ich konnte bis Mitte Dezember durch die Renovierung der Halle nur auf einer Art Parkettboden, also ohne Tartan, trainieren. Das hat es nicht ganz einfach gemacht. Erst seit Anfang Januar sind die Bedigungen wieder optimal. Aber ich möchte keine Ausreden suchen, die fehlende Konstanz liegt nicht ausschließlich daran. Ich muss weiterarbeiten und dann wird das in den nächsten Wochen werden. Meine nächsten Wettkämpfe stehen in Lievin und dann in Leipzig bei der Hallen-DM an. Ob ich dann im März auch noch die Hallen-WM machen werde, hängt ein bisschen davon ab, wie sich meine Sprünge bis dahin entwickeln werden. Wenn ich dort nicht starten werde, beginne ich direkt mit dem Aufbau für die Freiluft-Saison.

Oleg Zernikel (ASV Landau)
Vierter Stabhochsprung (5,71 m)
Ich bin voll zufrieden! Die Sprünge sind einfach leicht gewesen. Schade um die 5,81 Meter, beim letzten Versuch hat ein bisschen gefehlt. Aber ich bin noch am Anfang der Saison, das heißt: Die 5,81 Meter kommen bald! Eigentlich habe ich mir vorgenommen, um die Medaillen zu kämpfen bei der Hallen-WM. Das ist mein Ziel. Persönliche Bestleistung ist immer das Ziel, aber ich will oben mitmischen und nicht nur Mondo Duplantis zuschauen. Sondern vielleicht auch mal bei 5,80 Meter, 5,90 Meter noch mitspringen. In großen Wettkämpfen bin ich mittlerweile entspannt. Ich habe mich daran gewöhnt und bin nicht mehr so nervös, wie ich mal früher war. Ich fühle mich wie zuhause. Ich springe, ich habe Spaß, ich bin nicht nervös und ich lasse mich nicht ablenken von irgendwelchen Persönlichkeiten. Das sind ganz normale Leute, ganz normale Stabhochspringer, ich sehe sie als Freunde und wir machen gemeinsam den Wettkampf. Für mich stehen jetzt Wettkämpfe beim ISTAF in Berlin, in Düsseldorf, beim PSD Bank Meeting in Dortmund an, und dann kommen auch schon die Deutschen Hallenmeisterschaften und die Hallen-WM. Dazwischen möchte ich Anfang März noch einen Wettkampf machen, um nicht außer Form zu geraten.

Imke Onnen (LG Hannover)
Zweite Hochsprung (1,91 m)
Als ich 1,91 Meter übersprungen bin, musste ich mich echt zusammenreißen, dass ich nicht anfange zu heulen. Nach so einer Verletzungsphase fehlt einem einfach das Selbstvertrauen, da tut so eine Höhe unglaublich gut. Gerade für den Einstieg ist das sehr wichtig. Die Anfeuerungsrufe in der Halle haben mir gerade bei den 1,91 Meter den entscheidenden Kick gegeben. Klar, es hätte noch höher hinausgehen können, aber ich will mich absolut nicht beschweren. Am Dienstag möchte ich beim Hallen-Meeting in Erfurt an diese Leistung anknüpfen, dann starte ich vielleicht in Weinheim, die weiteren Stationen schaue ich dann spontan.

Danielle Williams (Jamaika)
Siegerin 60 Meter Hürden (7,84 sec)
It was fast, of course. But I am never satisfied, I always want to run faster. Nevertheless, the personal best gives me a good feeling for the upcoming season. Its been a while that I competed in front of so many spectators. My next stop will be the meeting in New York and after that I want to take a short break. But I will be back at the World Indoor Championships, my focus will be on that highlight in Belgrad.

Pascal Martinot Lagarde (Frankreich)
Sieger 60 Meter Hürden (7,54 sec)
Last year was horrible because of my injury. That destroyed my indoor season and it is was what made the beginning of the season so difficult. I'm glad I managed to get fit in time for the Olympic Games. I am super happy with today's race! I try to do my best every time in every championships, and there is three of them this year. Rendez-vous á Eugene this summer, and in Belgrade!

Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund)
Vierter 3.000 Meter (7:41,35 min)
Es war mein erstes Rennen nach den Olympischen Spielen in Tokio, dafür lief es gut. Mein Trainer meinte, dass ich drei, vier Läufe brauchen würde, aber ich kam heute schon ganz gut rein. Ich wollte eigentlich den Deutschen Rekord von Dieter Baumann brechen, das habe ich nicht ganz geschafft. Ich glaube, ich bin etwa vier Sekunden drüber geblieben, das ist etwas schade. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das im Laufe der Saison noch schaffen werde. Für mich war es heute auch einen kleinen Tick zu schnell, deswegen musste ich mein eigenes Rennen laufen, das hat dann recht gut funktioniert. Mit den Zuschauern in der Halle war es ein mega geiles Gefühl, das war eine klasse Unterstützung.

Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz)
Fünfte 400 Meter (52,59 sec)
Darauf, dass ich als Weltjahresbeste in den Wettkampf gegangen bin, habe ich gar nicht geguckt. Die Saison ist noch jung und ich beschäftige mich nicht mit Bestenlisten oder Tabellen. Vor jedem Rennen werden die Karten neu gemischt. Das wusste ich, und so bin ich auch rangegangen. Daher war die Führung in der Weltjahresbestenliste ein schöner Nebeneffekt, aber ich weiß natürlich, dass noch viele Rennen folgen werden. In Bezug auf das Rennen heute bin ich zwiegespalten. Ich bin froh, dass ich so angegangen bin. Dann wurde es schwierig, weil Lieke [Klaver] von außen kam und mich ein bisschen nach innen gedrängt hat. Dadurch bin ich voll aus meinem Schritt gekommen. Und dann noch über 400 Meter noch einmal neu aufzubauen, kostet extrem viel Kraft. Deswegen bin ich leider nicht vorbeigekommen, aber das sind Erfahrungen, die man machen muss als junge Athletin. Ich gucke jetzt auf die nächsten Schallmauern, die ich [nach der 52-Sekunden-Marke] durchbrechen kann. Der Höhepunkt der Hallensaison sind für mich die Deutschen Hallenmeisterschaften. Wir haben keine Hallen-WM geplant im Hinblick auf den Sommer. Ich denke Schritt für Schritt und Rennen für Rennen.

Elliot Giles (Großbritannien)
Sieger 800 Meter (1:46,78 min)
Last year, I only arrived in Karlsruhe on the day of the race because I lost my passport the day before. That was a crazy one, this year was a bit more grounded. I just love this event! This crowd is amazing, I don't think we had a crowd last year. But it is phenomenal, I think the Germans did really well, just like every time I race in Germany. I didn't really have a tactic for the race. I just figured out "Let's see, first race of the season, you don't really know where you are". It was really close in the end, I just had to keep my composure and I had to dip. But a win is a win! I'm going to go for every one of the season highlights this year. I'm going to have a go at the indoors, a go at the outdoors and take it from there. I don't have any special goal though. In truth, I can only focus on the next race. I would like to win the world indoors, but I don't want to think too far ahead.

Thobias Montler (Schweden)
Sieger Weitsprung (8,02 m)
I absolutely think this was a good start. You never know what to expect from the first competition of the year. It was a really good competition. The atmosphere was good and it was an excellent field. I had a very long jump that was over the board, so I talked to my coach to find my rhythm. At the last European Championships in Germany [Berlin 2018], I came fourth, so my goal is clear: Get on the podium this time!

Maximilian Entholzner (1. LAC Passau)
Dritter Weitsprung (7,92 m)
Ich habe letztes Wochenende meinen ersten Wettkampf gehabt, in Saragossa. Und der lief ganz und gar nicht gut! Ich habe meinen Anlauf vor zwei Wochen umgestellt, allerdings hat das ein bisschen Unruhe in den Ablauf gebracht. Heute war mein Gedanke: Du gehst hier ohne Erwartungen rein und versuchst einfach, besser zu springen als die 7,51 Meter vom letzten Wochenende. Und dass es dann gleich so gut geklappt hat! Jetzt, wo man wieder so nah an den acht Metern dran ist, kann man das als Ziel nennen, ja. Ob ich am Dienstag in Erfurt starte, muss ich mal schauen, weil mir der Adduktor ein bisschen zieht. Ein bisschen überlastet vielleicht. Ich starte aber auf jeden Fall noch in Madrid bei den spanischen Clubmeisterschaften und natürlich bei der Hallen-DM in Leipzig.  

Halimah Nakaayi (Uganda)
Siegerin 800 Meter (2:02,81 min)
This was my first competition this year and I'm super excited! When it is your first competition, you cannot be so sure [of your shape], so I did not run from the front. But I had the confidence to believe in myself. What excites me a lot, is the crowd. People are cheering, that gave me the motivation. It was amazing! Of course, I am targeting to defend my [world outdoor] title, but first I am targeting to make myself better and better and improve my personal best. I will compete at the world indoor championships, too. Why not win that too! Everything is possible.

Christina Hering (LG Stadtwerke München)
Zweite 800 Meter (2:03,73 min)
Es ist ein bisschen schade, weil wir alle dachten, dass es ein sehr schnelles Rennen werden würde. Ich habe mich zuerst an Halimah Nakaayi geheftet, dann bin ich sogar an ihr vorbei. Dann hatte ich aber nicht damit gerechnet, dass sie so reinbremst und mit so einem Schuss an mir vorbeigeht. Da konnte ich ehrlicherweise nicht mithalten. Trotzdem hat es mir gezeigt, dass ich in guter Form bin, das stimmt mich optimistisch. Zweite hinter der Weltmeisterin zu werden ist schließlich nicht so schlecht. Mit den Zuschauern hier in der Halle war es total cool, das hat einen wahnsinnig gepusht.

Cindy Roleder (SV Halle)
Sechte 2. Vorlauf 60 Meter Hürden (8,26 sec)
Ich bin megahappy, dass Zuschauer da sind! Durch die Schwangerschaft kenne ich die Atmosphäre ohne Zuschauer ja gar nicht so. Ich bin momentan im Startblock noch unsicher, ich weiß auch nicht, was ich da mache. Ich werde versuchen, mehr Starts im Training zu machen, und durch die Wettkämpfe kommt dann hoffentlich auch die Sicherheit zurück. Es war jetzt mein erstes Meeting wieder mit Weltklasse-Athleten. Ich werde jetzt noch Erfurt laufen, ISTAF Indoor und wahrscheinlich Düsseldorf und dann deutsche Meisterschaften. Eine bestimmte Zeit, die ich am Ende stehen haben will, habe ich mir nicht vorgenommen, aber einfach schneller werden - das ist das Ziel. Nach einer Schwangerschaft fängt man wieder bei null an und muss sich rantasten, peu á peu.

Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen)
Siebter 2. Vorlauf 60 Meter Hürden (7,78 sec)
Heute war es wirklich nicht der Killer. Ich hatte gehofft, dass ich an meine Leistung von vergangener Woche anknüpfen kann, aber das war vom ersten Schritt nicht möglich. Ich wurde letzte Woche noch geimpft, ich weiß nicht, inwiefern sich das jetzt auf meine Leistung ausgewirkt hat, aber heute war es ein sehr behäbiger Auftritt von mir.

Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Fünfte 2. Vorlauf 60 Meter (7,48 sec)
Insgesamt lief es gar nicht mal so schlecht. Vor allem der Start war für mich als "Hobbysprinterin" gut. Für den Einstieg war das solide und zufriedenstellend. Ich bin einfach dankbar dafür, dass endlich wieder Zuschauer in die Hallen dürfen. Hier in Karlsruhe habe ich mich - auch weil sich die Menschen strikt an die FFP2-Maskenpflicht halten - recht sicher gefühlt. Als Nächstes geht es für mich jetzt nach Erfurt, dann zum ISTAF nach Berlin und Düsseldorf, ehe auch schon die Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig anstehen.

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