| Frankfurt Marathon 2019

Homiyu Tesfaye vor Marathon-Debüt, Lonah Salpeter weckt hohe Erwartungen

Lonah Salpeter komplettiert am Sonntag das Elitefeld des Mainova Frankfurt Marathon. Noch nie stand eine schnellere Läuferin auf der Startliste des Traditionsrennens. In der Männer-Konkurrenz treffen ein Junioren- und ein Masters-Weltrekordler aufeinander. Lokalmatador Homiyu Tesfaye hat sein Marathon-Debüt angekündigt.
Jörg Wenig / pm / sb

Lonah Salpeter komplettiert das Elitefeld des Mainova Frankfurt Marathon, der am kommenden Sonntag (27. Oktober) stattfindet. Die für Israel startende und aus Kenia stammende Weltklasse-Läuferin hat eine Bestzeit von 2:19:46 Stunden und ist damit die schnellste Athletin, die je auf der Startliste des Rennens stand. Lonah Salpeter trifft unter anderen auf die äthiopische Streckenrekordlerin und Titelverteidigerin Meskerem Assefa, die vor einem Jahr mit 2:20:36 Stunden triumphierte.

Bei den Männern gibt es am Sonntag ein höchst seltenes, vielleicht sogar einmaliges Aufeinandertreffen über die 42,195-Kilometer-Distanz: Junioren- gegen Masters-Weltrekordler – Tsegaye Mekonnen gegen Mark Kiptoo! Der Äthiopier Mekonnen ist mit einer Weltklasse-Bestzeit von 2:04:32 Stunden der schnellste Läufer auf der Startliste, der Kenianer Kiptoo hat einen persönlichen Rekord von 2:06:00 Stunden.

Steinruck und Tesfaye vor Heimpublikum

Aus deutscher Sicht steht Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) im Mittelpunkt. Für sie sowie eine Reihe von anderen Athleten geht es in Frankfurt um die internationalen Normen für die Olympischen Spiele in Tokio 2020. Diese wurden auf 2:11:30 beziehungsweise 2:29:30 Stunden festgesetzt. Ihren Start hatte vor wenigen Wochen auch Fabienne Königstein (MTG Mannheim) zugesagt, doch die Deutsche Marathon-Meisterin des vergangenen Jahres zog diese nun mangels entsprechender Form wieder zurück.

Dafür gibt es einen interessanten Debütanten beim Mainova Frankfurt Marathon: Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt) will sich erstmals über die 42,195 Kilometer versuchen. Der 26 Jahre alte WM-Fünfte von 2013 über 1.500 Meter hatte im vergangenen Jahr über die Halbmarathondistanz beachtliche 61:20 Minuten erreicht. Allerdings ist Homiyu Tesfaye seit mehr als einem Jahr kein einziges Rennen mehr gelaufen, so dass ein großes Fragezeichen hinter seiner Form steht.

Die Olympia-Qualifikation hat sich auch Frank Schauer (Tangermünder Elbdeichmarathon) vorgenommen. Der 30-jährige Magdeburger hat sich in den vergangenen drei Monaten in Südafrika vorbereitet und wird gut präpariert an den Start gehen, um seine 2017 in Frankfurt aufgestellte Bestleistung von 2:16:30 deutlich zu verbessern. Auch der Köln-Sieger von 2018 Tobias Blum (LC Rehlingen; 2:16:57) will sich am Main in der deutschen Spitze etablieren. Dazu kommen zwei weitere interessante Debütanten: Domink Notz zeigte sich zuletzt in guter Form und peilt eine 2:13er Zeit an. Sein Vereinskollege Tim Ramdane Cherif (beide LG Telis Finanz Regensburg) strebt eine Zeit in Richtung 2:16 Stunden an.

International hochkarätige Felder

Acht Läufer gehen mit Bestzeiten von unter 2:08 Stunden an den Start. Das verspricht einmal mehr ein hochklassiges, spannendes Rennen an der Spitze, bei dem es eine Reihe von Topzeiten geben kann. Nach Verletzungsproblemen will sich Tsegaye Mekonnen auf der schnellen Frankfurter Strecke zurückmelden. In den Kampf um den Sieg möchte auch der Masters-Weltrekordler Mark Kiptoo, der diese globale Bestzeit vor einem Jahr am Main mit 2:07:50 Stunden aufgestellt hat, eingreifen. Sollte der Kenianer ganz vorne dabei sein, könnte er seinen eigenen Masters-Weltrekord brechen.

Angesichts der außerordentlich starken Besetzung des Frauen-Rennens kann ohne weiteres der gerade erst ein Jahr alte Streckenrekord in Gefahr geraten – und vielleicht sieht der Frankfurt Marathon sogar erstmals in seiner Geschichte eine Zeit von unter 2:20 Stunden. Gleich vier Läuferinnen gehen mit Bestzeiten von unter 2:22 Stunden an den Start: Neben Lonah Salpeter und Meskerem Assefa  sind dies Valary Aiyabei (Kenia; 2:20:53 h) sowie Bedatu Hirpa (Äthiopien; 2:21:32 h), die im vergangenen Jahr in Frankfurt bereits Dritte war.

Eine starke Leistung wird zudem Megertu Kebede (Äthiopien; 2:22:52 h) zugetraut. Sie hatte im Frühjahr den Rom-Marathon (Italien) gewonnen. Sehr viel Erfahrung hat Caroline Rotich (Bestzeit: 2:23:22 h). Und ihre kenianische Landsfrau Sylvia Kibet (2:25:52 h) ist die Olympia-Dritte (2008) sowie zweifache Vize-Weltmeisterin (2009 und 2011) über 5.000 Meter. Die Britin Stephanie Twell (2:30:14 h) gehört neben Lokalmatadorin Katharina Steinruck (PB: 2:28:34 h) zu einer Gruppe von europäischen Läuferinnen, die die Olympia-Norm und ihre Bestzeiten deutlich unterbieten können.

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