Zum Abschluss der 17. Leichtathletik-WM hat das DLV-Team zwei weitere Medaillen gewonnen. Malaika Mihambo dominierte den Weitsprung mit überragenden 7,30 Metern. Speerwerfer Johannes Vetter sicherte sich Bronze. Erfolgreichstes Tean der WM waren erwartungsgemäß die USA.
Wahnsinns-Gold für Weitsprung-Queen Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), Bronze für Speerwerfer Johannes Vetter (LG Offenburg): Die deutschen Leichtathleten haben bei den Weltmeisterschaften in Doha am Sonntag ein furioses Finale hingelegt. Malaika Mihambo behielt am zehnten und letzten WM-Tag im Khalifa-Stadion die Nerven und triumphierte nach zwei Zittersprüngen am Ende noch mit der Weltklasse-Weite von 7,30 Metern.
„Ich kann es selbst noch nicht fassen. Ich bin richtig glücklich“, sagte Malaika Mihambo nach ihrem Triumph im ZDF. Vor dem dritten Versuch sagte sie sich: „Der muss gültig sein!“ Zum 31 Jahre alten deutschen Rekord von Heike Drechsler, die 1983 und 1993 bei Weltmeisterschaften triumphierte, fehlen ihr jetzt nur noch 18 Zentimeter. Die 25-Jährige von der LG Kurpfalz aus Oftersheim überragte mit ihrem siebten Sieben-Meter-Wettkampf und zwei weiteren Sprüngen auf 7,16 und 7,09 Meter alle: 38 Zentimeter Vorsprung auf die zweiplatzierte Ukrainerin Maryna Bech-Romantschuk sind der größte Vorsprung in der WM-Geschichte.
Speer-Duo landet auf den Plätzen drei und sechs
Für Johannes Vetter reichten 85,37 Meter nach WM-Gold 2017 diesmal zum dritten Platz. Das zweite WM-Gold für Grenada in der WM-Geschichte erkämpfte völlig überraschend der erst 21 Jahre alte Anderson Peters mit 86,89 Metern. Für Top-Favorit Magnus Kirt aus Estland blieb mit 86,21 Metern Silber und eine schmerzhafte Schulterverletzung. „Nachrücker“ Julian Weber (USC Mainz) belegte bei seiner WM-Premiere mit 81,26 Metern Platz sechs.
Nicht ins Finale schaffte es Cindy Roleder (SV Halle) über 100 Meter Hürden. Die Vize-Weltmeisterin von 2015 wurde durch einen technischen Fehler an der ersten Hürde ausgebremst, trotzdem lief sie mit 12,86 Sekunden ihre zweitbeste Zeit der Saison. Im Finale schnappte sich Nia Ali in Bestzeit von 12,34 Sekunden den Titel, Weltrekordlerin Kendra Harrison (12,46 sec) machte den Doppelsieg der US-Sprinterinnen perfekt. Bronze sicherte sich Danielle Williams (Jamaika) mit 12,47 Sekunden.
Timothy Cheruiyot feiert Start-Ziel-Sieg
Über 1.500 Meter wurde Timothy Cheruiyot seiner Favoritenstellung gerecht. Der Kenianer krönte sein mutiges Solo nach 3:29,26 Minuten mit dem WM-Titel. Silber sicherte sich London-Olympiasieger Taoufik Makhloufi (Algerien; 3:31,38 min). Über Bronze und polnischen Rekord jubelte Marcin Lewandowski (3:31,46 min). Nach WM-Silber vor zwei Jahren in London lief Joshua Cheptegei (Uganda) zu seinem ersten WM-Titel. Über 10.000 Meter hielt er in 26:48,36 Minuten Yomif Kejelcha (Äthiopien; 26:49,34 min) auf Distanz. Bronze ging nach 25 Runden an Rhonex Kipruto (Kenia; 26:50,32 min).
Zum Abschluss der zehn WM-Tage holten sich die USA die WM-Titel über 4x400 Meter bei den Frauen (3:18,92 min) und bei den Männern (2:56,69 min). Insgesamt sammelte das US-Team insgesamt 29 Medaillen (14-mal Gold, 11-mal Silber, 4-mal Bronze). Damit dominierten die USA die WM wie schon 2017 in London. Auch in der Nationenwertung lagen die USA mit 310 Punkten deutlich vorn, das DLV-Team belegte angeführt von den Weltmeistern Niklas Kaul und Malaika Mihambo mit 69 Zählern Rang sieben.
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur dpa