| Malmö-Games

Spanovic dominiert Weitsprungexperiment - Moguenara fit für Prag

Weitspringerin Ivana Spanovic hat am Mittwochabend in Schweden die Malmö-Games gewonnen. Die Serbin flog regulär auf 6,83 Meter und nach den speziellen Regeln der Veranstalter sogar auf 6,99 Meter. Die Wattenscheiderin Sosthene Moguenara landete bei 6,75 Metern. Ihre Siegesserien setzten der französische Stabhochspringer Renaud Lavillenie, Hochspringer Mutaz Essa Barshim (Katar) und Sprinter Kim Collins (St. Kitts & Nevis) fort.
Jan-Henner Reitze

Der Weitsprung der Malmö-Games hatte seine eigenen Regeln, die der Serbin Ivana Spanovic besonders gut lagen. Bei einem gültigen Versuch konnten die Athletinnen nichts verschenken. Es wurde von dort gemessen, wo sie abgesprungen waren und nicht ab dem Ansatz der Plastilin-Masse.

Nach diesen Regeln hätte die EM-Zweite ihre starke Serie sicherlich gegen einen Sieben-Meter-Flug eingetauscht. Die 24-Jährige Weitspringerin kratzte viermal an dieser Marke. Mit 6,99 Metern startete sie gleich im ersten Durchgang und legte dann zweimal 6,96 Meter und einmal 6,94 Meter nach. Auch nach den "normalen" Regeln war Spanovic mit 6,83 Metern die Nummer eins.

Die Deutsche Meisterin Sosthene Moguenara zeigte sich mit Blick auf die Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik; 5. bis 8 März) ebenfalls gut in Form. Im ersten Versuch traf die Wattenscheiderin das Brett fast perfekt. Regulär wurden 6,75 Meter gemessen - die zweitbeste Weite des Tages. Die drei verschenkten Zentimeter hinzugerechnet, standen 6,78 Meter in der "Malmö-Games-Wertung", die dort Platz vier bedeuteten. Vom Punkt des Absprungs aus gemessen flogen die Kanadierin Christabel Nettey auf 6,84 Meter (regulär: 6,69 m) und die Französin Éloyse Lesueur auf 6,83 Meter (regulär: 6,66 m).

Renaud Lavillenie diesmal ohne Sechs-Meter-Sprung

Seine Sprünge waren mal wieder eine Demonstration der Stärke, bei 6,03 Metern stimmte aber der Abstand zur Latte nicht, die deshalb fiel. Die Höhe war da. Stabhochspringer Renaud Lavillenie reichten 5,92 Meter zum Sieg.

Immerhin bis zur Siegeshöhe war Piotr Lisek im Wettbewerb dabei. Der Landesrekord von 5,92 Metern war für den Polen allerdings zu hoch. Mit 5,85 Metern blieb Rang zwei vor Ilya Mudrov (Russland; 5,78 m).

Ohne den Druck noch auf den Zug Richtung Hallen-EM aufspringen zu können, stand für Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) mal wieder eine Höhe in den Ergebnislisten. 5,55 Meter übersprang der Weltmeister sicher und wurde Fünfter - nach drei Wettkämpfen ohne gültigen Versuch.

Barshim und Collins nicht zu stoppen

Der Überflieger im Hochsprung Mutaz Essa Barshim (Katar) stand schon nach einem Sprung über 2,30 Meter als Sieger fest. Danach meisterte der Hallenweltmeister noch 2,34 Meter. Einen Flug über 2,40 Meter oder gar einen Weltrekordversuch bekam das Publikum nicht zu sehen. 2,38 Meter waren an diesem Abend zu hoch.

Über 60 Meter setzte Kim Collins (St. Kitts & Nevis) seine Siegesserie fort - 6,52 Sekunden bedeuteten den neunten Sieg beim neunten Meeting-Start in diesem Winter. Allerdings stockte der Lauf des 100-Meter-Weltmeisters von 2003 kurz vor dem Ziel. Er griff sich kurz danach an den Oberschenkel. Souveräne Siegerin bei den Frauen war Murielle Ahoure (Elfenbeinküste; 7,14 sec).

Im Hürdensprint lief die US-Amerikanerin Sharika Nelvis in 7,83 Sekunden so schnell wie noch keine Athletin in diesem Winter. Die bisher schnellste Europäerin der Saison Alina Talay (Weißrussland) sprintete in 7,93 Sekunden auf den zweiten Rang. Bei den Männern musste das Fotofinish entscheiden. Der Kubaner Orlando Ortega (7,52 sec) wurde auf Platz eins gesetzt, zeitgleich mit Freiluft-Weltrekordler und Olympiasieger Aries Merritt (USA).

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