| U18-WM-Qualifikation

Schaulaufen der Talente in Schweinfurt

Wer fährt zu den letzten U18-Weltmeisterschaften? Einige wenige Athleten sind schon nominiert, die Mehrzahl der deutschen U18-Talente wird diese Frage am kommenden Samstag (24. Juni) in Schweinfurt final beantworten. Bei der U18-Gala geht es um zwei WM-Tickets je Disziplin, die oftmals hart umkämpft sind. U18-Bundestrainer Jörg Peter rechnet mit einem großen Team von rund 45 Athleten.
Silke Bernhart

Mit 30 bis 35 Athleten ist der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) in den vergangenen Jahren im Schnitt zu U18-Weltmeisterschaften angereist. „Wenn ich heute nominieren müsste, könnten wir schon 40 Athleten berufen“, erklärt U18-Bundestrainer Jörg Peter zur Wochenmitte. Final rechnet er mit rund 45 Athleten für die U18-WM in Nairobi (Kenia; 12. bis 16. Juli).

Deutlich mehr Talente haben die Norm für Nairobi bereits erfüllt – je Disziplin gibt es jedoch nur zwei Startplätze pro Nation. Eine spannende Ausgangslage für die U18-Gala am Samstag in Schweinfurt, wo sich mit Ausnahme der Geher und Mehrkämpfer sowie einer schon nominierten Hindernisläuferin alle deutschen Talente noch einmal im Vergleich mit der nationalen Konkurrenz behaupten müssen.

Timo Northoff der Gejagte

Nur noch den Sack zumachen muss vermutlich Timo Northoff (TuS Jöllenbeck) im Kugelstoßen. Mit Bestleistung von 20,47 Metern zählt er weltweit zu den besten Athleten seiner Altersklasse. Doch sogar er darf sich nicht zurücklehnen, denn ein weiterer 20-Meter-Stoßer sowie zwei weitere Athleten mit Norm sind ihm auf den Fersen.

Mit Selina Dantzler (LG Stadtwerke München) ragt auch im Kugelstoßen der weiblichen U18 eine Athletin heraus, die mit ihren 18,00 Metern zur Weltklasse zählt. Hammerwerferin Neele Koopmann (SV Gartow; 68,29 m) hat sogar schon mit einem neuen deutschen U18-Rekord für Furore gesorgt.

Grundsätzlich gilt: Die Sieger von Schweinfurt mit dort erfüllter Norm sind für Nairobi gesetzt. „Dahinter haben wir die Qual der Wahl“, erklärt Jörg Peter. Eine schwierige Entscheidung dürfte es zum Beispiel im Diskuswurf der weiblichen U18 geben, wo 50-Meter-Werferin Selina Dantzler ein Feld von insgesamt fünf Athletinnen mit Norm (46,00 m) anführt. Oder im Speerwurf der weiblichen U18, wo die drei besten Werferinnen derzeit nur 51 Zentimeter trennen.

Wer sichert sich das Last-Minute-Ticket?

Spannung versprechen auch die Wettbewerbe, in denen Athleten bisher nur knapp die Norm verpasst haben. 44 Zentimeter fehlen Lennart Zimmermann (SV Halle) noch mit dem Diskus zu den geforderten 56,50 Metern. Drei Hundertstel ist Talea Prepens (SV Cloppenburg) bisher über der 100-Meter-Norm (11,85 sec) geblieben – sie hat aber über 200 Meter (23,86 sec) mit erfüllter Norm deutlich die deutsche Poleposition. Moritz Tausch (SC Magdeburg) hat sich mit dem Speer bis auf 1,44 Meter der geforderten 70-Meter-Marke genähert.

Der Magdeburger zählt zu den Athletinnen und Athleten, die Plan B in der Tasche haben: Die Talente des ersten U18-Jahrgangs 2001, die nicht in Nairobi starten, dürfen mit dem Europäischen Olympischen Jugendfestival in Györ (Ungarn; 22. bis 30. Juli) liebäugeln, für das es in der Leichtathletik insgesamt zwölf Startplätze und leicht niedrigere Normen als für die U18-WM gibt.

<link http: www.leichtathletik.de termine wettkampf-kalender veranstaltung detail dlv-u18-gala-1 _blank zum>Zu den Teilnehmerlisten für Schweinfurt

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