| Olympische Jugendspiele

Nanjing Tag 5: Alina Reh läuft mutig zu Silber

Rekord nochmal gesteigert: Lauftalent Alina Reh hat am Sonntag bei den Olympischen Jugendspielen in Nanjing (China; 16. bis 28. August) die Konkurrentinnen aus Afrika hinter sich gelassen und mit einer beeindruckenden Zeit (9:05,07 min) die Silbermedaille über 3.000 Meter geholt. Sie steigerte ihre Deutsche U18-Bestleistung um 8 Hundertstel. Gold geht an die Japanerin Nozomi Musembi Takamatsu (9:01,60 min).
Pamela Ruprecht

Im Vorlauf sah Alina Reh aus, als sie hätte testen wollen, wie die starken Konkurrentinnen aus Afrika so drauf sind. Sie hatte sich mit Platz sechs (9:08,70 min) zurückgehalten und sich die Kraft für das Finale aufgespart. Dort ging sie das Rennen forsch von der Spitze weg an. „Es war nicht mein Plan, von vorne weg zu laufen, aber das Tempo war zu langsam und ich wusste, dann habe ich am Ende keine Chance“, beschrieb sie ihren Gedanken während des Rennens.

Mit ihrer deutschen U18-Bestleistung (9:05,15 min), die sie vor zwei Wochen bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Wattenscheid mit einem sagenhaften Sololauf aufstellte, trat die Läuferin des TSV Erbach mit der zweitbesten Zeit des Feldes an. „Ich habe mich zwischendurch immer wieder selbst angefeuert. Der Bundestrainer hat mir gesagt, nimm dein Herz in die Hand. Das habe ich einfach gemacht“, sagte die Jugend-Olympia-Zweite im Anschluss. So lief sie bis Beginn der letzten beiden Runden vorne weg.

Gänsehaut in der Kurve

Dann übernahm die Kenianerin Jackline Chepkoech die Führung, aber Alina Reh blieb dran und sah fit aus. In der letzten Runde zog die Japanerin Nozomi Musembi Takamatsu los. Gemeldet mit einer Bestzeit von 9:02,85 Minuten war sie als Favoritin ins Finale gegangen. Takamatsu forcierte das Tempo, Alina Reh war ihre Verfolgerin. Im Ziel steigerte die farbige Japanerin ihre Zeit auf beeindruckende 9:01,60 Minuten.

Die Deutsche U18-Meisterin kam als Zweite acht Hundertstel vor ihrer Rekordzeit von Wattenscheid an - 9:05,07 Minuten waren wieder eine sensationelle Zeit. „Die Beine tun mir jetzt höllisch weh. Die Zeit wäre vielleicht noch ein bisschen besser gegangen, aber was juckt mich heute die Zeit“, meinte die Läuferin. Sie ist Bestlesitung und eine olympische Medaille wert.

Lob vom Bundestrainer

Die deutschen Fans hat sie in der Kurve beim Anfeuern gehört. Rund 10.000 Zuschauer war das Publikum groß, die Temperatur nach einem Gewitter angenehm abgekühlt. „Die Atmosphäre hier im Stadion macht Gänsehaut und Herzklopfen“, schwärmte Alina Reh.

U18-Bundestrainer Jörg Peter ist von der mutigen Leistung begeistert: "Alina hat das einzig Richtige gemacht und ihre Chance in der Flucht nach vorne gesucht, sonst hätten sie die anderen überspurtet. Das war taktisch genau richtig und vorher mit ihrem Heimtrainer so besprochen, dessen Arbeit ich hier ausdrücklich loben möchte."

 

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