| WM 2015 Peking

Nächste Runde der Bolt-Show - DLV-Sprinter Vierte

Die 4x100-Meter-Staffel der Männer des DLV hat am Samstag bei der WM in Peking (China) den vierten Rang belegt. Usain Bolt gewann mit dem Jamaika-Quartett sein drittes Gold der Meisterschaften.
Jan-Henner Reitze / Silke Morrissey

Es war ein Spitzen-Lauf, den Julian Reus (TV Wattenscheid 01), Sven Knipphals (VfL Wolfsburg), Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) und Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) im WM-Finale auf die Bahn zauberten. Als es drauf ankam, legte das Quartett eine Schippe drauf und lief in 38,15 Sekunden bis auf 13 Hundertstel an den deutschen Rekord (38,02 sec) heran. Ins Ziel sprintete Aleixo-Platini Meng als Fünfter - nur knapp hinter Kanada (38,13 sec).

Die USA waren zwar als Zweite durchs Ziel gelaufen, wurden aber nachträglich disqualifiziert, weil Schlussläufer Mike Rodgers die Wechselmarke überlaufen hatte, als er den Stab von Tyson Gay in die Hand bekam. Somit fehlten dem DLV-Quartett am Ende auf Rang vier nur zwei Hundertstel zu Bronze.

Ganz vorne war Jamaika unangefochten. Für Usain Bolt war die Schlussgerade ein Schaulaufen. Nesta Carter, Asafa Powell und Nickel Ashmeade hatten ihm einen Vorsprung mitgegeben. Mit seinem dritten Gold (37,36 sec) von Peking ist der Sprintstar damit der erfolgreichste Athlet der WM und jetzt insgesamt elffacher Weltmeister, auch das ist Rekord. Großer Jubel bei den Gastgebern: China lief in 38,01 Sekunden zu Silber. Den Stab nicht ins Ziel bringen konnten die Briten.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB:

Julian Reus (TV Wattenscheid 01)
2013 sind wir auch schon Vierte geworden. So knapp an einer Medaille vorbei – da überwiegt jetzt erstmal die Enttäuschung. Aber eigentlich können wir mit der Leistung zufrieden sein. Wir haben uns den Vorlauf angeguckt, haben noch mal an den Anlaufmarken für die Wechsel gefeilt und gesagt, dass sich jeder noch mal mehr konzentrieren und fokussieren muss. Das haben wir heute Abend viel, viel besser gemacht, sich so zu steigern haben außer uns nur die Jamaikaner geschafft.

Sven Knipphals (VfL Wolfsburg)
Ein ganz großes Dankeschön gilt unseren Ersatzläufern Robert Hering und Lucas Jakubczyk. Lucas hat sich nach seiner Verletzung, das war ja fast ein Fußbruch, stark zurückgekämpft. Robert hätte hier auch genauso gut auf der Bahn stehen können. Sie haben uns super unterstützt, auch wenn die Situation für sie nicht einfach war. Bei uns steht der Teamgeist im Vordergrund.

Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01)
Die Stimmung hier war schon außergewöhnlich, in einem Rennen mit den Chinesen, das war reine Nervensache: Wer macht als Erster dicht, wer macht den ersten Fehler? Großbritannien ist raus, Frankreich haben wir geschlagen. Die Stimmung ist 50/50, ein bisschen Enttäuschung ist da, aber zugleich war das mein bestes WM-Ergebnis. Unser Abschneiden ist von Mal zu Mal besser geworden in den letzten Jahren – vielleicht klappt es ja nächstes Jahr.

Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Im Training haben wir in allen möglichen Kombinationen getestet. Bei den Rennen hat Ronald Stein meist Staffeln auf gleichem Niveau aufgestellt, um zu testen. Es ist wichtig das zu vergleichen. Wir wissen, egal in welcher Besetzung wir laufen: Wir können schnell laufen. Für mich ist es die erste Saison ohne Beugerprobleme! Ich würde gerne noch Rennen bestreiten, bei vielen Meetings bin ich auf der Warteliste. Vielleicht komme ich da noch auf die Starterliste – ich bin jedenfalls mega gut drauf und hochmotiviert.

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