Mit neuer persönlicher Bestleistung von 5.747 Punkten hat Louisa Grauvogel am Sonntag den U20-Siebenkampf in Bernhausen gewonnen. Dahinter machten Celina Leffler und Kristin Tuxford die weiteren Startplätze für die U20-EM klar. Beste deutsche U18-Siebenkämpferin: Lisa Maihöfer.
Bisher hatte im direkten Vergleich stets die U18-Weltmeisterin Celina Leffler aus Koblenz die Nase vorn. In Bernhausen drehte Louisa Grauvogel (LG Saar 70) den Spieß um und krönte zwei starke Tage mit einem beherzten 800-Meter-Solo (2:17,42 min). Trotz Pech mit schwierigen Winden im Weitsprung (5,79 m) und einer Latte, die beim Hochsprung bei 1,72 Meter (noch) nicht liegen bleiben wollte, steigerte sie ihren Hausrekord um fast 100 auf 5.747 Punkte.
Celina Leffler war in Bernhausen nach ihrem Hürdensturz eine Woche zuvor in Weinheim noch nicht wieder in Topform. Nach für sie schwachen 5,77 Metern im Weitsprung tat sie über 800 Meter (2:33,02 min) nur noch das Nötigste, um ihr Ticket für die U20-EM in Eskilstuna (Schweden; 16. bis 19. Juli) zu sichern. Ihr Endergebnis: 5.574 Punkte - fast 300 unter Bestleistung und trotzdem wieder deutlich über Norm (5.400 Pkt.).
Als dritte DLV-Athletin darf nun auch Kristin Tuxford (LG Region Karlsruhe; 5.432 Pkt.) mit Eskilstuna planen. Sie war mit 43,15 Metern die beste Speerwerferin im Feld. Nach überstandenem Abiturstress kann sie sich wie Grauvogel und Leffler jetzt voll und ganz auf den Saisonhöhepunkt konzentrieren. „Die Mädels absolvieren eine Aufbauphase ohne weitere Wettkämpfe“, kündigte Disziplintrainerin Eva Rapp an, die all ihren Schützlingen für die U20-EM eine Leistungssteigerung zutraut.
Lisa Maihöfer noch geschwächt
Ein Magen-Darm-Infekt hatte U18-Siebenkämpferin Lisa Maihöfer (LG Staufen) im Vorfeld des Mehrkampf-Meetings aus der Bahn geworfen. So galt es für Bernhausen vor allem, die Norm für die U18-WM in Cali (Kolumbien; 15. bis 19. Juli) von 5.200 Punkten abzuhaken – und das gelang mit 5.566 Zählern souverän. Ganz nebenbei sprang im Hochsprung (1,84 m) sogar noch die Einzel-Norm heraus, in den Läufern aber war sie „platt“, wie Eva Rapp berichtete. „Da ist noch sehr viel Luft nach oben.“
„Wie Phönix aus der Asche“ lautete der Kommentar der Siebenkampf-Disziplintrainerin zum starken Auftritt von Elena Kelety (Königsteiner LV; 5.436 Pkt), die sie als zweite DLV-Athletin für die Teilnahme an der U18-WM vorschlagen wird. „Sie hat einen sehr, sehr guten Eindruck hinterlassen und keine großen Schwächen gezeigt“, sagte Rapp.
U18-Sieg für die Gäste
Das deutsche Duo für Cali wird dort wohl zwei Bekannte aus Bernhausen wiedertreffen, die am Wochenende das Feld anführten: Die Schweizerin Géraldine Ruckstuhl, überragend im Speerwerfen (51,65 m) und im Kugelstoßen (13,98 m), holte sich mit 5.861 Punkten den Sieg und meldete für die U18-WM sogar Medaillensprüche an. Dahinter überzeugte als Zweitplatzierte die Österreicherin Karin Strametz (5.576 Pkt).
Insgesamt nutzten zahlreiche Siebenkämpferinnen die Top-Bedingungen in Bernhausen für neue Bestleistungen. Eva Rapp war voll des Lobes für die erfahrenen Ausrichter, die den deutschen Mehrkampf-Talenten seit vielen Jahren eine perfekt organisierte Veranstaltung bieten. "Dafür sind wir mehr als dankbar."
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