Am Donnerstag gab es beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) in Tiflis (Georgien) zwei Bronzemedaillen für deutsche Leichtathletinnen. Antonia Kohl erreichte im Weitsprung den dritten Platz, Teamkollegin Emely Groß im Kugelstoßen.
Nach der Qualifikation war klar, dass Emely Groß noch viel Luft nach oben hat. Im Finale konnte die Magdeburgerin nochmal fast eineinhalb Meter zulegen. Ihre Kugel landete bei ihrem besten Versuch bei exakt 16 Metern, was ihr eine Medaille bescherte. Ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk, denn sie wurde vor zwei Tagen 16 Jahre alt. Nur drei Zentimeter weiter kam die Niederländerin Jessica Schilder (16,05 m). Die Siegerin, Marharyt Lukashenko aus der Ukraine, konnte 16,30 Meter verbuchen.
"Das war ein sehr spannender Wettkampf. Es ist nervlich besonders anstrengend, wenn es so oft hin und her geht. Eine Medaille war mein Ziel, es ist super, dass ich das geschafft habe. Die fünf Zentimeter auf Platz zwei sind schon ein bisschen ärgerlich", erzählte Emely Groß nach dem Wettkampf. "Die Siegerehrung war sehr schön, ich habe sie voll genossen. Jetzt feuere ich die anderen an und versuche, die positive Energie an die anderen weiterzugeben."
Überglücklich über eine Medaille
Ebenso Bronze gab es für ihre Teamkollegin. Antonia Kohl (SV Halle) hat immer besser in den Wettbewerb gefunden. Die 15-Jährige steigerte sich in den letzten drei Versuchen über 5,83 und 5,86 auf 5,91 Meter. In einer insgesamt knappen Entscheidung belegte die Sechs-Meter-Springerin damit den dritten Rang. Zu Silber fehlten nur zwei Zentimeter: Klinta Blusina (Lettland) sprang mit 5,93 Meter Saisonbestleistung. Gold ging über sechs Metern weg, die Slowenin Maja Bredac flog auf 6,01 Meter.
"Das Ziel war erstmal das Finale zu erreichen und da wollte ich natürlich die Medaillenränge angreifen. Trotzdem hätte ich nicht damit gerechnet, dass es klappt. Jetzt bin ich natürlich überglücklich eine Medaille zu haben und die Siegerehrung miterlebt zu haben, auch wenn ich das noch nicht ganz realisiert habe", sagte Antonia Kohl. "Die knappen Abstände nach vorne ärgern mich nicht, es kann immer eng sein bei uns. Ich hätte mich auch über Silber nicht mehr freuen können."
Auch U18-Bundestrainer Jörg Peter war zufrieden mit dem Tag. "Das Ergebnis heute passt, ich habe nichts zu meckern. Wir wussten zwar, dass für alle unsere Athleten eine Medaille im Bereich des Möglichen ist, aber das umzusetzen ist immer nochmal eine andere Sache. Das haben die beiden sehr gut gemacht." Er hält einen Motivationsschub für das kleine Team für möglich. "Ich denke, das motiviert auch die anderen Athleten jetzt nochmal besonders. Sie sehen, dass eine Medaille erreichbar ist."
