Kenianischer Doppelsieg bei einem der prestigeträchtigsten Marathon-Rennen der Welt: Dickson Chumba und Florence Kiplagat haben am Sonntag den Marathon von Chicago (USA) gewonnen.
Wie viel ihr der erste Platz in Chicago bedeutete, zeigte sich, als Florence Kiplagat nach Zieleinlauf und kurzem Ausstrecken auf dem Boden wieder aufstand. Da hatte die Kenianerin noch Kraft für ausgelassene Jubelsprünge und feierte ihren Sieg mit einem strahlenden Lächeln.
Im Vorjahr war die Halbmarathon-Weltrekordlerin in der US-Metropole Dritte geworden, rückte nach der Dopingsperre von Siegerin Rita Jeptoo (Kenia) auf Rang zwei vor. In diesem Jahr sollte der Sieg her – das wurde spätestens auf den letzten Kilometern deutlich, für die sich die 28-Jährige am meisten Körner aufgespart hatte. Lange ließ sie sich im Feld treiben oder bestimmte kontrolliert das Tempo mit, dann schüttelte sie mit starken Schlusskilometern die Konkurrenz ab.
Ihre Zeit von 2:23:33 Stunden lag zwar rund vier Minuten über ihrer Bestleistung, erzielt 2011 in Berlin (2:19:44 h), ist jedoch hoch einzuschätzen, da in Chicago erstmals seit 1989 keine Tempomacher am Start waren. Auf Rang zwei und drei kamen schließlich die Äthiopierinnen Yebrgual Melese (2:23:43 h) und Birhane Dibaba (2:24:24 h) ein. Die US-Amerikanerin Deena Kastor, mittlerweile 42 Jahre alt, erzielte als Siebte in 2:27:47 Minuten einen neuen US-Altersklassen-Rekord.
Dickson Chumba führt kenianisches Trio an
Im Rennen der Männer gab es ein rein kenianisches Podium, mit Zeiten, bei denen sich mehr noch als bei den Frauen die fehlenden Tempomacher bemerkbar machten. In Abwesenheit von Vorjahressieger Eliud Kipchoge (Kenia) waren mit Sammy Kitwara und Dickson Chumba die Nummer zwei und drei des Vorjahres am Start. Dieses Mal drehte Dickson Chumba den Spieß um und rannte in 2:09:25 Stunden als Erster ins Ziel. Zum Vergleich: 2014 war er fast fünf Minuten schneller gewesen.
Sammy Kitwara (2:09:50 h) blieb als Zweitplatzierter ebenfalls noch unter der Grenze von 2:10 Stunden. Dritter wurde Sammy Ndungu (2:10:06 h), der mit einem Schlussspurt noch auf den letzten Metern den Äthiopier Girmay Birhanu Gebru (2:10:07 h) vom Podium verdrängte.
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