Alina Reh führte am Sonntagmorgen bei der Cross-EM in Samokov (Bulgarien) das deutsche U20-Team auf den dritten Platz der Mannschaftswertung.
Drei Runden lang lag Alina Reh im U20-Wettbewerb der Cross-Europameisterschaften im bulgarischen Wintersportort Borovets über 3.857 Meter auf Goldkurs, am Ende jedoch wurde die Jugend-Olympiazweite undankbare Vierte hinter der Türkin Emina Hatun Tuna und den beiden Britinnen Jessica Judd und Lydia Turner.
„Schade, am Ende konnte ich nicht mehr mitgehen. Ich war aber auch zwei Wochen krank mit Erkältung und Magen-Darm-Problemen, das war vielleicht aber auch mit ausschlaggebend!“
Die deutschen U20-Läuferinnen holten auf dem gefrorenen tückischen Geläuf hinter Großbritannien (18) und Frankreich (64) mit 74 Punkten die Bronzemedaille und konnten damit zum sechsten Mal in Folge in diesem Wettbewerb eine Medaille gewinnen.
Es wäre mehr drin gewesen
„Da war mehr drin“, gestanden unisono die deutschen Teambetreuer. „Mit einer veränderten Taktik hätte Alina eine Medaille gewinnen können!“ Mit Tränen in den Augen gestand Alina Reh (TSV Erbach) nach der Mannschafts-Siegerehrung mit sichtlicher Enttäuschung: „Ich konnte am Ende nur noch joggen. Dabei war das Tempo nicht zu hoch in den ersten Runden!“ Und zeigte trotz ihrer 17 Jahre persönliche Größe: „Ich hatte ein sehr gutes Jahr, da muss man auch einmal mit einer Niederlage umgehen können!“
Als zweitbeste deutsche Läuferin kam Sarah Kistner (MTV Kronberg) als Achtzehnte ins Ziel und bestätigte ihren Sieg beim Darmstadt-Cross. Mit der leider gestürzten Anna Gehring (SC Itzehoe; 23.) und Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 28.) sammelten die DLV-Starterinnen 74 Punkte, zehn Punkte hinter dem Silberrang. Für die Türkinnen mit der neuen Europameisterin Emine Hatun Tuna blieb hier nur der vierte Rang.
Kidane Tewolde läuft auf Platz 14
Mit einem überraschenden Ausgang endete das Rennen der männlichen U20 über 6.085 Meter. Der noch eine Runde vor Schluss führende Russe Aleksandr Novikov wurde fehl geleitet, die türkischen Läufer hatten schon eine Runde zu früh den Spurt angezogen - und der lachende Dritte war der Italiener Yemaneberhan Crippa, der somit überraschend zu Gold laufen konnte.
Ein bemerkenswertes Rennen lief Kidane Tewolde (SSC Hanau Rodenbach), der sich nach einem zurückhaltenden Start immer weiter nach vorne laufen konnte und letztlich als 14. deutlich mehr als sein erklärtes Ziel „Top 30“ erreichen konnte. „Ich habe mit den Erfahrungen von Belgrad Angst gehab zu überpacen und bin dann immer besser ins Rennen gekommen“, berichtete der 18-Jährige Hanauer. Mit Patrick Karl (TV Ochsenfurt) platzierte sich ein weiterer DLV-Läufer in der Verfolgergruppe (Platz 20).
Sebastian Hendel verliert Spike
In der Mannschaftswertung platzten hingegen die deutschen Träume. „Schon wieder Achter“, entfuhr es Kidane Tewolde, der sich mit seinen Kollegen eine Platzierung unter den besten sechs Teams ausgerechnet hatte.
„Schade, wir hatten eigentlich gute Voraussetzungen“, gestand DLV-Trainer Pierre Ayadi, „doch leider hat Sebastian Hendel schon nach 50 Metern einen Spike verloren und ist klugerweise aus dem Rennen gegangen!“ Nach einer Korrektur wurde es letztlich sogar Rang sieben mit 136 Punkten. An der Spitze durften erneut die Italiener jubeln. Mit 18 Punkten gab es auch hier Gold vor Spanien (41) und der Türkei (70).
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