| Mehrkampf Talence

Zahltag für Schäfer und Abele, Bestleistung für Nowak

Carolin Schäfer und Arthur Abele haben am Wochenende in Talence mit einem starken letzten Mehrkampf den Sieg in der World Combined Events Challege der IAAF klargemacht. Tim Nowak steigerte seine Bestmarke auf 8.229 Punkte.
Silke Bernhart

<link news:65398>Das Mehrkampf-Meeting in Talence wurde am Wochenende zur großen Bühne für den neuen Weltrekordler Kevin Mayer. Doch auch die deutschen Athleten präsentierten sich im Stade de Thouars zum Saison-Ende noch einmal in guter Verfassung. Mit Arthur Abele (SSV Ulm 1846) und Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) konnten bereits zum zweiten Mal in Folge zwei deutsche Mehrkämpfer den Sieg in der World Combined Events Challenge des Weltverbands IAAF erringen.

Carolin Schäfer hatte als Führende übernachtet, musste aber am Sonntag nach dem Weitsprung (6,10 m) kurzzeitig wieder die Tschechin Katerina Cachova (6,28 m; 4.693 Pkt) vorbeilassen. Mit einem Speerwurf auf 51,58 Meter eroberte die Frankfurterin gleich wieder die Spitze zurück – und aus dem Spitzen-Duo wurde ein Trio. Die erst 20 Jahre junge Schweizerin Géraldine Ruckstuhl, im Vorjahr Vize-Europameisterin der U20, kämpfte sich mit 55,11 Metern auf Rang zwei nach vorne.

Carolin Schäfer siegt doppelt

So konnte sich die Vize-Weltmeisterin und EM-Dritte aus Deutschland auch in der letzten Disziplin des Tages keine Schwäche erlauben. Und sie nahm die Herausforderung an: 800 Meter in 2:15,10 Minuten, nur eine Sekunde über Bestzeit. In der Gesamtwertung überbot Carolin Schäfer damit in der Reihe ihrer beendeten Siebenkämpfe zum zehnten Mal in Folge die 6.400-Punkte-Marke und verteidigte mit 6.457 Zählern die Spitzenposition. Es war ein Arbeitssieg, für den sie noch einmal alle Kräfte bündeln musste – und zugleich ihr dritter Challenge-Sieg in Folge.

„Ich war schon 2014 hier und habe gewonnen. Es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Wir haben die zwei Tage sehr genossen. Aber sie waren auch hart. Jetzt bin ich reif für den Urlaub!“ sagte sie anschließend. Den Urlaub hat sich auch Géraldine Ruckstuhl verdient: Mit 6.398 Punkten wurde sie Zweite und stellte einen neuen Landesrekord für die Schweiz auf, zehn Punkte dahinter belegte Katerina Cachova Rang drei.

Arthur Abele macht’s nur im Stabhochsprung spannend

Arthur Abele wackelte am Wochenende nur einmal: Bei seiner Anfangshöhe im Stabhochsprung. Da hielt das Stadion die Luft an, als er zum dritten Versuch über 4,55 Meter Anlauf nahm – und jubelte, als er drüber geflogen war. Schließlich meisterte er noch 4,75 Meter und konnte damit ebenso zufrieden sein wie mit starken 13,86 Sekunden über die Hürden und 44,67 Metern mit dem Diskus.

Nach dem Stabhochsprung war der Challenge-Sieg fast zum Selbstläufer geworden, denn nachdem mit Vize-Europameister Ilya Shkurenyev (ANA) einer seiner Verfolger bereits aufgrund von Fußbeschwerden ausgestiegen war, leistete sich der EM-Dritte Vitaliy Shuk (Weißrussland) hier drei ungültige Versuche. Mit 65,35 Metern im Speerwurf und 4:33,78 Minuten über 1.500 Meter steuerte Arthur Abele schließlich souverän Platz zwei in Talence und Platz eins in der Challenge-Wertung an. Sein Resultat: 8.310 Punkte.

Tim Nowak schafft den nächsten großen Sprung

Einen überraschenden dritten Platz in einem starken Feld gab es für den zweiten Ulmer Tim Nowak, der dabei sogar ein wenig seinen Trainingspartner ärgern konnte. Der 23-Jährige stellte in seinem vierten Zehnkampf des Jahres bereits die dritte Bestmarke auf. Von 8.037 Punkten in Halle/Salle über 8.057 Punkte in Ratingen ist er jetzt bei 8.229 Punkten angekommen – Platz vier der deutschen Bestenliste sogar noch neun Zähler vor dem EM-Vierten Niklas Kaul (USC Mainz).

Tim Nowak machte am Sonntag den verstolperten zweiten Tag von Ratingen wett, wo er über die Hürden und im Diskuswurf viele Punkte verloren hatte. Seine Resultate in Talence: 14,72 Sekunden und 45,31 Meter. Im Stabhochsprung musste er sich mit 4,85 Metern zufriedengeben, nachdem er sich im zweiten Versuch über 4,95 Meter eine Schnittwunde an der Hand zugezogen hatte. Mit 64,00 Metern im Speerwurf und beherzten 4:26,80 Minuten über 1.500 Meter war die neue Zehnkampf-Bestleistung perfekt. Das i-Tüpfelchen: Ein Platz auf dem Podium zusammen mit dem neuen Weltrekordler und dem Europameister.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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