| London 2017

WM-Tag 10: Allyson Felix schreibt Geschichte, DLV-Athleten viermal in den Top Sechs

US-Sprinterin Allyson Felix hat zum Abschluss der WM in London mit der 4x400-Meter-Staffel Gold gewonnen und ist damit zur erfolgreichsten Athletin der Geschichte aufgestiegen. Eines der Highlights war der Diskus-Wettbewerb der Frauen mit einer Super-Serie von Sandra Perkovic. Die DLV-Athleten erreichten vier Platzierungen in den Top Sechs.
SID/ Pamela Ruprecht

Vorne weg preschten in der 4x400-Meter-Staffel die USA (3:19,02 min) mit ihrer 400-Meter-Weltmeisterin Phyllis Francis als Schlussläuferin. Staffel-Mitglied Allyson Felix zog nach dem Sieg mit nun elf WM-Titeln und fünf weiteren WM-Medaillen am bislang erfolgreichsten Leichtathleten bei Weltmeisterschaften – Usain Bolt (Jamaika), der ebenfalls elfmal WM-Gold, aber nur drei weitere Podest-Plätze hat – vorbei. Die 31-Jährige gehörte bereits am Samstag zur siegreichen 4x100-Meter-Staffel der USA.

Tapfer schlug sich die deutsche 4x400-Meter-Staffel der Frauen: Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg), Laura Müller (LC Rehlingen), Nadine Gonska und Hannah Mergenthaler (beide MTG Mannheim) brachten den Stab als sechstes Team in 3:27,45 Minuten ins Ziel.

Im Diskuswurf-Finale bot Sandra Perkovic die beste Performance. Mit einer sagenhaften Serie in den ersten vier Würfen inklusive zwei 70-Meter-Weiten (69,30 m; 70,31 m; 70,28 m; 69,81 m) konnte sie am Ende volles Risiko gehen und nahm zwei Ungültige in Kauf. Unerwartet nah kam der Weltmeisterin in der letzten Runde die Australierin Dani Stevens, die mit 69,64 Metern einen Ozeanien-Rekord aufstellte. Bronze holte die Französin Mélina Robert-Michon (66,21 m). Nadine Müller (SV Halle; 64,13 m) und Julia Harting (SCC Berlin; 61,34 m) belegten die Ränge sechs und neun.

Mateusz Przybylko springt in die Top Fünf

Der Deutsche Hochsprung-Meister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) – angereist als Nummer zwei der Welt (2,35 m) – überquerte im Finale 2,29 Meter und wurde damit Fünfter. Die nächste Höhe von 2,32 Metern hätte für die Bronzemedaille gereicht, wollte aber nicht glücken. Eike Onnen (Hannover 96) musste sich mit 2,20 Metern und Platz zehn begnügen. Ein Erfolg: Erstmals seit 30 Jahren standen wieder zwei DLV-Athleten in einem WM-Hochsprung-Finale.

Gold ging mit 2,35 Metern an den Überflieger aus Katar: Mutaz Essa Barshim versuchte sich allein im Wettbewerb noch dreimal an 2,40 Metern. Von der Sprung-Höhe eigentlich machbar, doch im letzten Anlauf riss er knapp mit den Hakken. Der unter neutraler Flagge startende Russe Danil Lysenko wurde mit 2,32 Metern Vize-Weltmeister. Über Bronze jubelte Majd Eddin Ghazal aus Syrien, der über 2,29 Meter einen Fehlversuch weniger als Mateusz Przybylko hatte.

Caster Semenya mit rasanter Bestleistung

Top-Favoritin Caster Semenya (Südafrika) sicherte sich nach 2009 und 2011 ihren dritten WM-Titel über 800 Meter. Die zweimalige Olympiasiegerin setzte sich in London in 1:55,16 Minuten in persönlicher Bestleistung gegen die Olympia-Zweite Francine Niyonsaba aus Burundi (1:55,92 min) durch. Bronze gewann die US-Amerikanerin Ajee Wilson (1:56,65 min).

Semenya, die zuvor mit 1:55,27 Minuten Weltjahresbeste über die zwei Stadionrunden war, hatte in London schon Bronze über 1.500 Meter gewonnen. Die hyperandrogene Läuferin steht im Mittelpunkt einer Debatte um Testosteron-Werte, die ihr laut eines Gutachtens Vorteile gegenüber ihren Konkurrentinnen bringen. Nur Weltrekordlerin Jarmila Kratochvílová hatte bei einer WM jemals eine bessere Siegerzeit, die Tschechin gewann 1983 in Helsinki (Finnland) in 1:54,68 Minuten.

Die 5.000 Meter dominierte die Olympia-Zweite Hellen Obiri. Die Kenianerin kam in 14:34,86 Minuten vor der 10.000-Meter-Weltmeisterin Almaz Ayana (Äthiopien) ins Ziel. Bronze eroberte Sifan Hassan (Niederlande; 14:42,73 min). Einen Doppel-Erfolg für Kenia gab es bei den Männern über 1.500 Meter: Elijah Manangoi (3:33,61 min) und Timothy Cheruiyot (3:33,99 min) machten das Rennen vor dem Norweger Filip Ingebrigtsen (3:34,53 min).

Christopher Linke knapp an Medaille vorbei

Den Tages-Auftakt hatten die Geher über 50 Kilometer gemacht: Hier dominierte der französische Weltrekordler Yohann Diniz (3:33:11 h). Vor dem Buckingham Palast steigerten Carl Dohmann (SCL-Heel Baden-Baden; 3:45:21 h) und U23-Vize-Europameister Karl Junghannß (Erfurter LAC; 3:47:01 h) ihre Bestzeiten und erreichten die Plätze zehn und 13.

Über die 20 Kilometer verpasste Christopher Linke (SC Potsdam; 1:19:21 h) trotz einer starken Vorstellung eine Medaille um 17 Sekunden. Der 28-Jährige kam wie schon bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) auf den fünften Platz, nachdem er das Feld lange angeführt und viel Tempo gemacht hatte. Gold sicherte sich der Kolumbianer Eider Arevalo (1:18:53 h) vor dem als als neutraler Athlet startenden Russen Sergei Shirobokov (1:18:55 h) und dem Brasilianer Caio Bonfim (1:19:04 h).

Bei den Frauen hatte über 20 Kilometer die Chinesin Yang Jiayu (1:26:19 h) den Titel geholt. Die WM-Premiere über 50 Kilometer gewann die Portugiesin Inês Henriques, die ihren eigenen Weltrekord um zweieinhalb Minuten auf 4:05:56 Stunden verbesserte.

Mit Material des Sport-Informations-Dienstes (SID)

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