| Jugend-DM Ulm

Weibliche Jugend Tag 3: Tamila Markgraf räumt drei Medaillen ab

Am dritten und letzten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm konnte U18-Sprinterin Tamila Markgraf ihre dritte Medaille klar machen. Leonie Tröger warf mit dem Speer deutsche Jahresbestleistung in der U20.
Sandra Arm

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WEIBLICHE JUGEND U20

Marie Scheppan verteidigt ihren Titel

Schneller als sonst ging Marie Scheppan (LC Cottbus) die erste Rennhälfte über 400 Meter an. "Hintenraus war das Tempo dann gleichbleibend", sagte sie nach dem Finale. Dass sie auf der Zielgeraden ein paar Meter zwischen sich und die Konkurrenz gelegt hat, bekam sie gar nicht mit. "Ich dachte, die Konkurrenz wäre direkt hinter mir." In 54,16 Sekunden konnte sie ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. In der Staffel über 4x400 Meter hatte sie jüngst bei den U20-Europameisterschaften in Boras den sechsten Platz belegt. Und das gemeinsam mit ihren DLV-Teamkolleginnen Laura Kaufmann (LG Ohra Energie; 55,09 sec) und Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund; 55,24 sec), die in Ulm die Plätze zwei und drei belegten.

Das Wetter wirbelte den Zeitplan doch gehörig durcheinander, so dass die Halbfinals über 4x100 Meter entfielen und an diese Stelle Zeitendläufe rückten. Das schnellste Quartett über die Stadionrunde kam von der Startgemeinschaft VfB Stuttgart 1893 (46,25 sec). Als Lilly Wolf, Julia Schubert, Emily Rösser und Kathleen Reinhardt erfuhren, dass sie Erste sind, gab es kein Halten mehr. Überglücklich lagen sich die Mädels in den Armen. In dieser Saison war bisher keine U20-Staffel schneller gewesen als die Stuttgarterinnen. Auf den weiteren Plätzen folgten der TV Gladbeck 1912 (47,31 sec) und TSV Bayer 04 Leverkusen (47,70 sec).

Paulina Kayßer vor Linn Lara Kleine

Auf der ersten von zwei Runden lag das Teilnehmerfeld über 800 Meter noch eng beeinander. Auf der Gegengerade folgte der erste Antritt von Adeline Haisch (LG Region Karlsruhe), ihr konnten nur drei weitere Läuferinnen folgen. Etwa 50 Meter vor dem Ziel zündete Lara Tortell (TV Rondell) den Turbo und ging an der Führenden vorbei. Im Schlepptau Lena Posniak (LAC Erfurt Top Team), die an Adeline Haisch nicht mehr vorbeikam. Lara Tortell siegte in 2:13,01 Minuten. Zweite wurde Adeline Haisch (2:13,14 min), Dritte Lena Posniak (2:13,35 min).

Als Jahresschnellste war Sara Benfares (LC Rehlingen) über 1.500 Meter nach Ulm gereist. Als Deutsche Jugendmeisterin reiste sie zurück in die Heimat. Sie gewann den Titel in 4:25,75 Minuten vor Verena Meisl (LG Olympia Dortmund; 4:26,20 min) und Lea Kruse (FC Schalke 04; 4:36,66 min). Auf der längsten Distanz an diesem Meisterschafts-Wochenende trumpfte Paulina Kayßer (SC Itzehoe; 9:44,37 min) groß auf. Zweite über 3.000 Meter wurde Linn Lara Kleine (LG Olympia Dortmund; 9:47, 66 min), Dritte Annasophie Drees (VfL Löningen; 9:48,38 min).

Kristin Gierisch verfolgt als Zuschauerin den Dreisprung

Das Zielfoto musste entscheiden: Langhürdlerin Maren Smoljuk (SC Magdeburg) lief gemeinsam mit U20-EM-Starterin Viviane Heilmann (TV DJK Hammelburg) über die Ziellinie. Letztere hatte nach der letzten Hürde noch in Führung gelegen, ehe sich Maren Smoljuk mit einem starken Schlussspurt noch an die Führende heranpirschte und das packende Rennen in 60,46 Sekunden für sich entschied. Dicht gefolgt von Viviane Heilmann (60,47 sec) und Miriam Backer (TSV Zirndorf; 61,61 sec).

Ein besonderer Gast verfolgte das Geschehen von der Tribüne: Vize-Europameisterin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) schaute beim Dreisprung-Nachwuchs etwas genauer hin. Nach zwei ungültigen Versuchen fand Kira Wittmann (SV Quitt Ankum) immer besser in den Wettkampf. Im dritten Durchgang flog die U20-EM-Vierte auf 12,72 Meter und konnte sich im weiteren Verlauf auf starke 12,97 Meter steigern. Im sechsten und letzten Versuch steigerte sich Hallenmeisterin Caroline Joyeux (LG Nord Berlin) auf 12,53 Meter. Knapp unter der Zwölf-Meter-Marke blieb die drittplatzierte Emily Koch (SC DHfK Leipzig; 11,97 m). "Es gibt bei allen Springerinnen noch technische Reserven. Kira hat das schon ganz gut gemacht", analysierte Kristin Gierisch, die am kommenden Wochenende bei der DM in Berlin zum Einsatz kommt.

Leonie Tröger wirft deutsche Jahresbestleistung

Im Kugelstoßen fanden sich sechs Weiten jenseits der 15 Meter-Marke im Protokoll. Aber nicht von einer Athletin allein, sondern von gleich drei Kugelstoßerinnen. Im zweiten Durchgang hatte Selina Dantzler (LG Stadtwerke München) mit einer Topweite von 15,75 Meter stark vorgelegt. Das war die Messlatte für die kommenden Durchgänge. Doch keine der Konkurrentinnen sollte diese Weite übertreffen. Lediglich der Führenden selbst gelang im sechsten und letzten Versuch noch ein Stoß auf 15,62 Meter. Mit 15,10 Meter belegte U20-EM-Finalistin Jule Steuer (SC Magdeburg) den zweiten Platz, Dritte wurde Cimberly Dreistein (TSV Bayer 04 Leverkusen; 15,00 m).

Schon im ersten Versuch sorgte Julia Ulbricht (1. LAV Rostock) in der Speerwurf-Konkurrenz für klare Verhältnisse. Sie jagte ihren Speer auf 52,48 Meter. Das war der U20-Vize-Europameisterin aber noch nicht genug. Mit 54,06 Meter im zweiten Versuch baute sie die Führung weiter aus. Wer dachte, das war es, der täuschte sich. Im sechsten und letzten Versuch ließ Leonie Tröger (Hallesche Leichtathletik-Freunde) ihr Arbeitsgerät auf 55,72 Meter fliegen und schob sich mit deutscher Jahresbestleistung auf Rang eins.

"Anfangs lief nicht alles so glatt. Mit der Technik hat dann im Sechsten alles gestimmt, so dass der Speer weit geflogen ist. Für mich war es ein schöner Abschluss in der U20", sagte Leonie Tröger, die bei der DM in Berlin nochmals ihre neue Bestleistung angreifen möchte. Titelverteidigerin Julia Ulbricht nahm ein letztes Mal Anlauf, der Speer lag gut in der Luft und kam bei 54,52 Meter runter. Das reichte nicht, um sich den Spitzenplatz zurückzuerobern. Gold und Silber waren verteilt. Bronze gewann Elisabeth Hafenrichter (LG Stadtwerke München; 51,10 m).

WEIBLICHE JUGEND U18

Dritte DM-Medaille für Sprinterin Tamila Markgraf

Mit 45-minütiger Verspätung eröffneten die U18-Sprinterinnen über 200 Meter den dritten Wettkampftag. Starkregen hatte das Donaustadion unter Wasser gesetzt. Dementsprechend wurde der Zeitplan angepasst. Aus den Halbfinalläufen über 200 Meter wurden Zeitendläufe. Schnellste über die halbe Stadionrunde war Tamilla Markgraf (LAC Berlin; 24,36 sec), die sich ihre dritte DM-Medaille an diesem Meisterschafts-Wochenende holte.

Zum Auftakt hatte es den Titel mit der Staffel über 4x100 Meter gegeben, es folgte Silber im Finale über 100 Meter und nun der Sieg über 200 Meter. "Ich war froh, dass es nun Zeitendläufe waren, weil ich an den Vortagen schon oft im Ensatz war", sagte Tamila Markgraf. Nach Bronze am Vortag über 100 Meter erfüllte sich für Lea Katzmarski (Erfurter LAC) der doppelte Medaillentraum, sie holte in 24,72 Sekunden Silber. Hawa Jalloh (Wiesbadener LV; 24,79 sec) wurde Dritte.

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