| Gävle 2019

U23-EM: Gold und Bronze – Deutsche Langsprinter glänzen in den Staffeln

Erst die Überraschung, dann das Herzschlag-Finale: Die deutsche 4x400 Meter Staffel der männlichen U23 hat bei der U23-EM in Gävle Gold geholt und konnte anschließend mit den weiblichen Staffelläuferinnen über knapp erkämpftes Bronze jubeln.
Silke Bernhart

Die Einzel-Nominierung hatten die deutschen 400 Meter-Sprinter der männlichen U23 knapp verpasst. Dass sie dennoch zu Europas Spitze zählen, stellten sie am Sonntag mit der Staffel unter Beweis. Maximilian Grupen (LV 90 Erzgebirge), Marvin Schlegel (LAC Ergas Chemnitz), Fabian Dammermann (LG Osnabrück) und Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) rannten der Konkurrenz auf und davon und in starken 3:03,92 Minuten zur Goldmedaille.

Dammermann und Grupen hatten schon zwei Jahre zuvor im U23-EM-Aufgebot gestanden, damals hatten sie den Sprung aufs Podium als Vierte knapp verpasst. Umso größer war die Freude über den Titel, der auch möglich geworden war, weil Mitfavorit Belgien eine Wechsel verpatzte. "Das ist großartig, unglaublich, unbeschreiblich", sagte Maximilian Grupen, der als Startläufer angetreten war.

Marvin Schlegel betonte, dass die Staffel-Sprinter immer an sich geglaubt und ihre Chance gewittert hatten, dennoch fand er es "unglaublich, dass wir es wirklich geschafft haben." Auf Position zwei mit Tuchfühlung zur Spitze übergab er an Dammermann. "Kurz vor den 200 Metern bin ich am Briten vorbei, ich wollte einfach nach vorne und das Ding nicht mehr hergeben", sagte er. Dieses Motto führte Manuel Sanders fort, der den Vorsprung bis ins Ziel brachte. "Ich hätte mir nichts Schöneres erträumen können in meinem letzten U23-Jahr", fasste Dammermann seine Gefühlslage zusammen.

Luna Bulmahn hält Angriff aus der Ukraine stand

Mit der Deutschlandfahne um die Schultern erlebten die vier Langsprinter mit Jean Paul Bredau (SC Potsdam), der im Vorlauf zum Einsatz gekommen war, wie kurz nach ihnen die 4x400 Meter Staffel der weiblichen U23 aufs Podest rannte. Sie hatten lautstarken Anteil daran. Denn das Rennen war deutlich enger.

Nelly Schmidt (LT DSHS Köln), Corinna Schwab (LG Telis Finanz Regensburg), Alica Schmidt (SCC Berlin) und Luna Bulmahn (VfL Eintracht Hannover) waren stets auf Tuchfühlung zu den Medaillenrängen, zumeist auf Rang drei, mal aber auch im Pulk auf Platz vier oder fünf unterwegs. "Ich habe versucht, mich zu behaupten, aber ich war eingekesselt", berichtete Alica Schmidt. "Das war eine neue Situation für mich, aber das Rennen hat mega Spaß gemacht, am Schluss konnte ich zum Glück innen vorbei."

Auf Platz drei übernahm Schlussläuferin Luna Bulmahn dann den Staffelstab, aber auf der Gegengeraden zog die Läuferin aus der Ukraine vorbei. "Sie hat mich überholt und ich musste abbremsen", berichtete sie, aber da habe ich mir gedacht: "Jetzt erst recht." Ausgangs der letzten Kurve zog sie noch mal an ("früher war das meine Schwäche, jetzt ist es zu einer Stärke von mir geworden") und setzte alles in die letzten 100 Meter. Damit brachte sie für die deutsche Staffel hinter Polen (3:32,56 min) und Großbritannien (3:32,91 min) in 3:33,83 Minuten die Bronzemedaille nach Hause.

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