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U23-EM Bydgoszcz Tag 1: Die DLV-Athleten in den Vorrunden

Sprungbrett in die Weltspitze: Bei den U23-Europameisterschaften in Bydgoszcz (Polen) präsentieren sich vom 13. bis zum 16. Juli Europas beste Athleten der Jahrgänge 1995 bis 1997. Wir sind für Sie vor Ort und berichten von Disziplin zu Disziplin, wie sich die DLV-Athleten in den Vorrunden geschlagen haben.
Martin Neumann

U23 MÄNNLICH 

100 Meter, Vorläufe

Manuel Eitel und Daniel Hoffmann sicher eine Runde weiter

Ein wenig einsam war Manuel Eitel im dritten 100-Meter-Vorlauf. Der Ulmer startete auf Bahn drei, die Bahnen eins, zwei und vier blieben frei. Aus der Ruhe bringen ließ er sich davon nicht. Der Zehnkämpfer mit Stärken im Sprint und Weitsprung lief als Zweiter in 10,58 Sekunden ins Halbfinale am Abend. „Der Körper hat keine Probleme gemacht. Das war erstmal das Wichtigste. Heute Abend heißt es dann: volle Attacke“, sagte der 20-Jährige.

Drei Hundertstel schneller in seinem Vorlauf war Daniel Hoffmann. Der Leverkusener spielte seine Stärken auf der zweiten Streckenhälfte aus und sicherte sich als Dritter die direkte Qualifikation fürs Halbfinale. „Ich bin zufrieden mit dem Rennen. Zumal es mein erster Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft ist“, sagte der Deutsche U23-Meister. Im Halbfinale will Daniel Hoffmann noch eine Schippe draufpacken: „Den ersten Lauf brauche ich immer zum Durchpusten.“

Die deutlich schnellste Vorlaufzeit legte Jan Volko hin. Der Slowake sprintete 10,23 Sekunden und schob sich damit in die Position des Top-Favoriten. Der 20-Jährige hatte zuletzt die Landesrekorde über 100 und 200 Meter auf 10,16 bzw. 20,61 Sekunden gesteigert. Zweitschnellster in den Vorläufen war Dominik Zalesky (Tschechien) mit 10,31 Sekunden.

100 Meter, Halbfinale

Für Manuel Eitel und Daniel Hoffmann ist im Halbfinale Endstation

Die beiden deutschen 100-Meter-Läufer hatten sich mehr vorgenommen als 10,56 bzw. 10,65 Sekunden in den Halbfinals. Doch mit diesen Zeiten liefen Daniel Hoffmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Manuel Eitel (SSV Ulm 1846) am Ende deutlich am Finale vorbei. Für den Endlauf hätten sie mindestens 10,36 Sekunden anbieten müssen. Schnellster im Halbfinale war der Slowake Jan Volko, der mit 10,18 Sekunden seinen eigenen Landesrekord nur um zwei Hundertstel verpasste.

„Das war nichts“, gab sich Daniel Hoffmann nach seinem 10,56-Sekunden-Sprint selbstkritisch. Dabei habe er sich gut gefühlt. „Vielleicht bin ich hinten raus ein wenig fest geworden“, sagte der Deutsche U23-Meister. Manuel Eitel war ebenfalls geknickt. „Ich weiß gar nicht, wann ich den vergangenen Jahren langsamer gelaufen bin“, sagte der Ulmer. Mit 10,65 Sekunden blieb der 20-Jährige drei Zehntel hinter seiner Saisonbestzeit zurück. Eine Chance auf Wiedergutmachung bleibt dem Duo aber noch. Am Sonntag starten Manuel Eitel und Daniel Hoffmann in einer starken deutschen 100-Meter-Staffel.

1.500 Meter, Vorläufe

Marius Probst als Vorlaufsieger im Finale

Ziemlich platt war Marius Probst (TV Wattenscheid 01) nach seinem Vorlaufsieg. Kein Wunder: Denn die Mittelstreckler drückten von Beginn an ordentlich aufs Tempo. Im ersten Lauf war das Feld bis zur Zielgerade eng zusammen. Doch im Spurt war Marius Probst nicht zu halten. Der Deutsche U23-Meister setzte sich in 3:43,88 Minuten durch. „Ich habe schon damit gerechnet, dass es ein enges und schnelles Rennen wird“, sagte der Wattenscheider. Rund 250 Meter vor dem Ziel zündete er den Turbo (O-Ton Heimtrainer Tono Kirschbaum: „Da bist du richtig vorbeigeballert“).

Das Finale am Samstag verspricht, extrem spannend zu werden. Denn über 1.500 Meter liegen sehr viele Läufer vom Leistungsniveau gleichauf. Schnellster in den Vorläufen war der Lokalmatador Michal Rozmys (Polen) als Sieger des zweiten Vorlaufs in 3:43,22 Minuten. „Ihn habe ich auf der Rechnung. Genauso wie den Tschechen Filip Sasinek, den Franzosen Alexis Miellet und mich selbst“, sagte Marius Probst, nachdem er einmal ordentlich durchgepustet hatte.

Die Starter im zweiten Vorlauf hatten noch nicht genug von den 1.500 Metern. Einige legten eine halbe Extrarunde zurück und verschwanden in den Katakomben. Auch das Rennen wurde im Spurt entschieden. Als es um die Finalplätze ging, hatte Maximilian Thorwirth schon etwas den Anschluss verloren. In 3:46,87 Minuten blieb dem Düsseldorfer nur Rang zehn, was Platz 20 in der Gesamtwertung der Vorläufe bedeutete. Fürs Finale hätte er 3:44,38 Minuten anbieten müssen. Mit reichlich Verzögerung fanden die Läufer dann doch noch den üblichen Ausgang durch die Mixed Zone. Auch Maximilian Thorwirth „Ich hatte mir schon Finalchancen ausgerechnet, obwohl das Niveau unheimlich hoch ist. Leider hatte ich heute nicht die besten Beine und zudem habe ich ein, zwei taktische Fehler gemacht“, sagte der Düsseldorfer.

Hochsprung, Qualifikation

Falk Wendrich und Tobias Potye im Parallelflug ins Finale

Eine weiße Weste bis einschließlich 2,18 Meter legte Falk Wendrich (LAZ Soest) hin. Die geforderte Qualifikationshöhe war kein Problem für den Deutschen U23-Meister, der sich zuletzt in Bühl auf 2,26 Meter verbessert hatte. Deutlich spannender machte es Tobias Potye (LG Stadtwerke München). Nach drei Versuchen über 2,11 Meter brauchte er über 2,15 und 2,18 Meter jeweils zwei Anläufe. Doch auch der U20-Europameister von 2013 schaffte damit die direkte Qualifikation.

„Die Sprünge waren das Spiegelbild der gesamten Saison. Beide Extreme waren dabei – richtig gute und richtig schlechte Versuche“, sagte Tobias Potye. Der Knackpunkt für den Münchner war der Anlauf: „Springen kann ich, aber wenn ich nicht bis zum letzten Sprung durchziehe, wird es ein Hoch-Weitsprung, kein Hochsprung.“ Bis zum Finale am Samstag heißt für ihn die Devise: „Entspannen!“

Kräfte sparte Falk Wendrich. „Vier Versuche, so wie ich es mir das vorgestellt habe. Im Finale hoffe ich auf weniger Gegenwind als heute. Dann will ich explodieren“, sagte der Schützling von Brigitte Kurschilgen. 13 Hochspringer werden im Finale dabei sein. Das Rennen um die Medaillen dürfte ein ganz enges werden. „Speziell unsere Qualifikationsgruppe hatte ein hohes Niveau. Ich bin aber auf jeden Fall bereit fürs Finale“, so Falk Wendrich.

Kugelstoßen, Qualifikation

Bayer und Müller souverän im Finale, Bukowiecki eine Klasse für sich

Der „Poster-Boy“ der U23-Europameisterschaften ließ keinen Zweifel daran, wer Herr im Ring ist. Auf 21,26 Meter wuchtete Konrad Bukowiecki (Polen) die 7,26-Kilo-Kugel im ersten Versuch der Qualifikation. Neuer Meisterschaftsrekord, 81 Zentimeter weiter als David Storl vor sechs Jahren in Ostrava (Tschechien). Damit dominierte der Hallen-Europameister die Qualifikation. 2,20 Meter lag er vor den weitengleichen Leonardo Fabbri (Italien) und Simon Bayer (VfL Sindelfingen). Der DM-Dritte blieb mit 19,06 Metern nur 15 Zentimeter unter seiner erst elf Tage alten Bestleistung.

Als Vierter schaffte auch Patrick Müller den Finaleinzug souverän. Auf 18,85 Meter kam der Neubrandenburger im zweiten Versuch. Für die direkte Qualifikation waren 18,40 Meter gefordert. An dieser Marke biss sich der dritte deutsche Starter Valentin Döbler die Zähne aus. Lediglich auf 17,23 Meter kam der Drehstoßer von der LG Stadtwerke München. „Im ersten Versuch war ich zu vorsichtig. Im zweiten Versuch habe ich zu viel gewollt, der war dann ungültig. Und im dritten Versuch hatte ich einen technischen Fehler, da standen meine Beine einfach nicht gut“, sagte der 20-Jährige nach seinem ersten internationalen Start.

Hammerwurf, Qualifikation

Alexej Mihkailov meistert Nervenschlacht

So einen Wettkampf hat Alexej Mihkailov (Hannover 96) noch nicht erlebt. Da das Fangnetz am Hammerwurfring nicht mehr richtig fixiert war, musste die Qualifikation rund anderthalb Stunden unterbrochen werden. Die Hammerwerfer waren während der Wartezeit in die Katakomben des Stadions verschwunden. Alexej Mihkailov ließ sich davon äußerlich nicht beeindrucken. Als erster Werfer nach der langen Zwangspause schleuderte er das 7,26-Kilo-Gerät auf 68,26 Meter und übertraf damit die geforderte Qualifikationsweite um 76 Zentimeter.

Innerlich brodelte er allerdings. „ Der Wettkampf hat eine Menge Kraft und Nerven gekostet. Für mich war das eine falsche Entscheidung. Man hätte den Wettkampf noch einmal neu ansetzen müssen. Schade für alle, die jetzt ausscheiden, zumal wir uns gar nicht richtig aufwärmen konnten, weil die Siebenkämpferinnen direkt neben uns auf zwei Hochsprunganlagen schon mitten im Wettkampf waren“, sagte der Hannoveraner. Direkt vor seinem zweiten Versuch waren drei Haltestangen des Käfigs umgekippt, während die Kampfrichter die Öffnung verschoben. Vor Alexej Mihkailov war ein Linksdreher an der Reihe. So musste der Käfig neu justiert werden.

Fürs Finale am Freitag hat der Deutsche U23-Meister eine klare Zielstellung: „Ich will eine neue Bestleistung werfen.“ Die steht (noch) bei 72,59 Metern. „Gern würde ich die Marke gleich deutlich steigern“, so Alexej Mihkailov. Für welchen Platz das reichen kann? „Wenn ich mich steigere, ist die Platzierung am Ende nicht so wichtig. Wir sind noch alle jung, da wird es die eine oder andere Bestmarke geben“, glaubt der 21-Jährige. Bester Werfer in der Qualifikationsgruppe A von Alexej Mihkailov war Bence Halasz mit 70,14 Metern, die er vor der langen Zwangspause erzielte. Der Top-Favorit aus Ungarn hatte vor zwei Wochen seine Bestleistung auf die Weltklasse-Weite von 78,85 Metern gesteigert.

Speerwurf, Qualifikation

Jonas Bonewit nach Zitterpartie weiter

Mit dem Auftaktwurf auf 72,39 Meter war Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München) zufrieden. Doch danach konnte sich der Deutsche U23-Meister nicht mehr steigern. „Ich habe es einfach nicht geschafft, die Kraft auf den Speer zu bringen. Ich habe zu früh die Wurfbewegung eingeleitet und nicht gewartet, bis der Impuls aus den Beinen kommt“, gab er sich selbstkritisch. Am Ende der Qualifikationsgruppe A waren 72,39 Meter gleichbedeutend mit Platz fünf. „Nun muss ich warten. Hoffentlich reicht es, aber in der zweiten Gruppe starten auch noch einige starke Werfer“, sagte der Münchner. Um im Finale am Samstag dabei zu sein, durften in der B-Gruppe nur sieben Speerwerfer weiter kommen als Jonas Bonewit. Da es lediglich vier waren, ist der Münchner im Finale mit dabei.

Der Top-Favorit hatte mit der Quali-Weite von 74,00 Metern kein Problem. 88-Meter-Werfer Ioannis Kiriazis (Griechenland) reichten 78,43 Meter, um die Pflichtaufgabe zu lösen. Ebenfalls in der Qualifikation dabei war ein Sprössling der berühmten finnischen Speerwerfer-Familie Kinnunen. Allerdings brachte der leicht verletzte Jami Kinnunen (Bestleistung: 78,12 m) keinen gültigen Wurf zustande. Der 22-Jährige ist der Sohn von Kimmo Kinnunen, dem Weltmeister von 1991 (Siegesweite: 90,82 m), und Enkelsohn von Jorma Kinnunen, der 1969 den Weltrekord mit dem alten Speer auf 92,70 Meter verbessert hatte.

 

U23 WEIBLICH 

100 Meter, Vorläufe

Deutsches Trio sprintet ins Halbfinale

Die deutschen Sprinterinnen haben die Vorlauf-Hürde am Donnerstagmorgen ohne Mühe genommen. Das Trio kam in ihren Rennen jeweils unter die ersten Drei, was zur direkten Qualifikation fürs Halbfinale am Donnerstagabend reichte. Mit der zweitschnellsten Gesamtzeit von 11,47 Sekunden (+3,2 m/sec) lief Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF) in ihrem Vorlauf auf Platz zwei hinter Top-Favoritin Ewa Swoboda. Die Lokalmatadorin dominierte die Vorläufe mit 11,26 Sekunden. „Der fliegende Teil war schon ziemlich gut. Den Start habe ich aber noch ein wenig verschlafen“, sagte die Berlinerin. Allerdings erwischte die neben ihr laufende Ewa Swoboda auch einen Traumstart und lag schnell mehrere Meter vorn.

Ebenfalls auf Platz zwei ihres Vorlaufs stürmte Sina Mayer (LAZ Zweibrücken; 11,58 sec). Nur die unter neutraler Flagge startende Russin Kristina Sivkova (11,52 sec) war schneller. „Es war wichtig ins Halbfinale zu kommen, das habe ich geschafft“, sagte die Zweite der U23-DM. Mit einer Bestzeit von 11,25 Sekunden zählt die 22-Jährige zu den Medaillenkandidatinnen. „Im Halbfinale soll es dann schon ein wenig schneller werden. Die Bahn ist jedenfalls gut“, sagte Sina Mayer. Mit 11,77 Sekunden als Vorlauf-Dritte buchte auch Lisa Nippgen (LAZ Ludwigsburg) das Halbfinal-Ticket. Nach einem verhaltenen Start kam sie ordentlich ins Rennen und sicherte sich Rang drei. „Der Start ist wirklich nicht meine Stärke. Aber der heute war echt schlecht. Das muss am Abend besser werden“, sagte die 20-Jährige.

100 Meter, Halbfinale

Duo im Finale: Deutsche sprinten auf die Plätze sieben bis neun

Immer wieder ging der Blick von Sina Mayer hinauf zur Anzeigetafel. Die Sprinterin vom LAZ Zweibrücken war im ersten 100-Meter-Halbfinale der U23-EM in Bydgoszcz kurz zuvor 11,50 Sekunden gelaufen. Das reichte nur zu Platz vier. Doch lediglich die schnellsten drei Läuferinnen jedes Halbfinals kamen direkt ins Finale, zwei weitere über die Zeit. Dann die Erlösung: Die Vierte des zweiten Halbfinals war langsamer als die 11,25-Sekunden-Sprinterin. „Das war schon besser als im Vorlauf heute Morgen. Aber immer noch nicht richtig gut“, sagte die 22-Jährige. Doch das Wichtigste. Am Freitagnachmittag kann sie es besser machen. Denn als Siebtschnellste ergatterte Sina Mayer den begehrten Platz im Finale.

Dort ist auch – etwas überraschend – Lisa Nippgen (LAZ Ludwigsburg) mit von der Partie. Die 20-Jährige lief auf der Außenbahn im zweiten Halbfinale mit 11,55 Sekunden die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere und schnappte sich den achten und letzten Finalplatz. „Ich habe gehofft, dass es mit dem Endlauf klappt. Gerechnet habe ich damit aber nicht“, jubelte die Ludwigsburgerin. Leidtragende war die dritte deutsche Sprinterin. Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF) sprintete als Neunte in 11,57 Sekunden zwei Hundertstel am Finale vorbei. „Klar bin ich enttäuscht. Aber so ist Sport“, sagte die Berlinerin. Doch eins ist trotz des Ausscheidens klar: Die deutschen Sprinterinnen werden am Sonntag eine ganz schnelle Staffel auf die Bahn bringen.

Gefeiert wurde in Bydgoszcz natürlich die Lokalmatadorin. Und Ewa Swoboda präsentierte sich zur rechten Zeit in Top-Form. Mit 11,32 Sekunden steigerte die Polin ihre Saisonbestzeit und ist damit klare Anwärterin auf die Nachfolge der noch amtierenden U23-Europameisterin Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge). Zweitschnellste in den Halbfinals war die Russin Kristina Sivkova (11,42 sec), die als neutrale Athletin in Bydgoszcz antritt.

3.000 Meter Hindernis, Vorläufe

Lea Meyer und Liane Weidner laufen als Duo ins Finale

Auf den letzten Runden schien es so, als würde Lea Meyer den Anschluss an die zweite Gruppe verlieren. Doch auf den finalen 400 Metern kämpfte sich die Hindernisläuferin vom VfL Löningen im ersten Vorlauf noch einmal heran und sicherte sich im Spurt den wichtigen fünften Platz. Denn eben die fünf Schnellsten der beiden Vorläufe zogen direkt ins Finale am Samstag ein. Die 19-Jährige setzte sich im Rennen um Rang fünf in 10:10,33 Minuten mit sechs Hundertstel Vorsprung gegen die Polin Aneta Konieczek durch. Lea Meyer machte auf der Schlussrunde einen sehr spritzigen Eindruck und präsentierte sich deutlich agiler als noch vor vier Wochen bei der U23-EM in Leverkusen, als sie in 10:35,93 Minuten nur auf Platz fünf gelaufen war.

Im zweiten Vorlauf sorgte die Top-Favoritin für ein flottes Tempo: Anna Emilie Möller (Dänemark; Bestzeit 9:32,68 min) setzte sich im Rennverlauf Meter um Meter ab und siegte schlussendlich ungefährdet in 10:07,70 Minuten. Liane Weidner (SCC Berlin) hielt sich taktisch geschickt in der Gruppe dahinter auf und hatte immer ein Auge auf die Uhr. „Als ich wusste, dass es über die Zeit reicht, habe ich ein wenig Tempo rausgenommen“, sagte die Deutsche U23-Meisterin, die als Sechste 10:17,50 Minuten lief.

Gern hätte die 19-Jährige allerdings auf den Vorlauf ganz verzichtet. „Gestern hieß es zunächst, dass die Vorläufe ausfallen. Darum habe ich noch ein paar Tempoläufe gemacht und war heute natürlich nicht richtig frisch“, sagte die Berlinerin. Nun will sich Liane Weidner die nötige Ruhe fürs Finale am Samstag holen: „Darauf freue ich mich schon, zumal auch Lea im Finale ist. Es ist immer schöner, zu zweit ein Rennen zu bestreiten.“

Stabhochsprung, Qualifikation

Friedelinde Petershofen landet nach zwei Sprüngen im Finale

Zwei Versuche reichten Friedelinde Petershofen. Dann war die Qualifikation überstanden. Sowohl 4,10 als auch die Qualifikationshöhe von 4,20 Metern nahm die Stabhochspringerin vom SC Potsdam im ersten Anlauf. Eine blitzsaubere Vorstellung der 21-Jährigen, die vergangenes Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt 4,55 Meter gemeistert und am Mittwoch für die WM nominiert worden war.

Insgesamt gab’s in der Qualifikation ein hohes Niveau. 13 Stabhochspringerinnen überflogen 4,20 Meter. Damit deutet sich ein spannendes und hochklassiges Finale an. Ebenfalls die Qualifikation überstanden die 4,60-Meter-Springerinnen Maryna Kylypko (Ukraine), Ninon Guillon-Romarin (Frankreich) und die Schweizerin Angelica Moser.

Dreisprung, Qualifikation

Ein Versuch reicht Jessie Maduka zum Finale

Kurzarbeit verrichtete Jessie Maduka in der Dreisprung-Qualifikation. Die Düsseldorferin übertraf die geforderten 13,05 Meter gleich im ersten Anlauf um vier Zentimeter. „Max Heß hat ja heute Geburtstag. Da habe ich seinem Trainer Harry Marusch, der uns hier betreut, versprochen, dass ich es im ersten Versuch schaffe“, scherzte Jessie Maduka. Ebenfalls im Stadion: Rob Jarvis, ihr Coach an der UCLA in Los Angeles. Ihr eigentlicher Heimtrainer, der deutsche Dreisprung-Rekordler Ralf Jaros, ist zeitgleich bei der U18-WM in Nairobi im Einsatz.

Ganz zufrieden war Jessie Maduka trotz der direkten Qualifikation nicht. „Der Versuch hat sich gar nicht so gut angefühlt. Aber dann habe ich im Finale ja noch Luft“, sagte die vom Sprint und Weitsprung zum Dreisprung gewechselten Düsseldorferin und betonte: „Das Finale war hier mein Ziel, das habe ich erreicht.“ Am Freitagnachmittag wird Jessie Maduka auf extrem starke Konkurrenz treffen. Denn es mussten eben die geforderten 13,05 Meter erreicht werden, um ins Finale zu kommen. Beste in der Qualifikation war Yanis David (Frankreich) mit 13,75 Metern.

Diskuswurf, Qualifikation

Claudine Vita auf den Spuren von Shanice Craft

Dass die Qualifikationsweite von 51,00 Metern keine große Herausforderung für Claudine Vita (SC Neubrandenburg) darstellen dürfte, bewahrheitete sich gleich im ersten Versuch. Auf 59,87 Meter ließ die amtierende U20-Europameisterin den Diskus segeln. Eine Weite, die von keiner anderen Athletin in beiden Qualifikationsgruppen erreicht werden sollte.

Allerdings hat die 20-Jährige im Kampf um die Nachfolge von Shanice Craft (MTG Mannheim) als U23-Europameisterin durchaus gutklassige Konkurrenz. Denn Daria Zabawska (Polen) steigerte ihre Saisonbestleistung auf 59,23 Meter. Damit lag das Duo rund fünf Meter vor der Konkurrenz. Bei U23-Europameisterschaften ist Daria Zabawska übrigens gern in Top-Form. Ihre Bestleistung von 60,23 Metern warf die Polin in der Qualifikation der U23-EM 2015 in Tallinn (Estland). Es war ihr bis dato einziger 60-Meter-Wurf der Karriere. Eine Marke, die Claudine Vita eigentlich regelmäßig übertrifft.

 

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