| Nairobi

U18-WM 2017 Tag 1: DLV-Youngsters in den Finals

Am Mittwoch sind in Nairobi die letzten U18-Weltmeisterschaften gestartet. Vom 12. bis 16. Juli messen sich in Kenias Hauptstadt die besten U18-Athleten der Welt. Hier können Sie mitverfolgen, wie sich die DLV-Talente in den ersten Finals schlagen.
Pamela Ruprecht

U18 MÄNNLICH

100 Meter

Nick Kocevar sprintet bei total verregneten Bedingungen auf Platz fünf

"Ich bin Fünfter", jubelte Nick Kocevar nach dem Finale. Nach seinem bayerischen Rekord (10,57 sec) im Halbfinale konnte ihn auch der Regen nicht in Richtung einer Top-Platzierung stoppen. Der Sprinter vom TSV Bad Endorf hatte im Finale wie alle mit extrem widrigen Bedingungen zu kämpfen. Die Bahn war nass und rutschig. "Es war eine Drei-Millimeter-Schicht Regen auf dem Belag", berichtete der Bayer. "Man hat gesehen, dass alle zwei Zehntel langsamer waren." Für ihn wurden immerhin noch 10,83 Sekunden gestoppt. Ein sehr starker fünfter Rang für den 17-Jährigen, der sich vom Vorlauf (10,68 sec) über das Halbfinale bis auf 10,57 Sekunden gesteigert hatte. Angereist war er mit 10,73 Sekunden. Bei der U18-WM in Cali (Kolumbien) war Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg) zuletzt Sechster geworden.

Großes Pech hatte der zweite Starter – das schon ein großer Erfolg für das DLV-Team, zwei deutsche Athleten im 100-Meter-Finale der U18-WM stehen zu haben – der Startblock von Luis Brandner (Erfurter LAC) rutschte beim Start weg, so dass er von Anfang an aussichtslos zurück lag. Der im Vorlauf auf 10,54 Sekunden verbesserte Erfurter kam als Achter ins Ziel und war sichtlich verägert, da wäre mehr drin gewesen. Zu seinem Glück hat er auf den 200 Metern eine weitere Chance. Der favorisierte Jamaikaner Tyreke Wilson (10,65 sec) wurde unter den erschwerten Umständen nur Dritter. Einen Doppelsieg gab es überraschend für Südafrika: Tshenolo Lemao (10,57 sec) und Retshidisitswe Mlenga (10,61 sec) holten Gold und Silber.

Zehnkampf – Tag 1

Leo Neugebauer nach gutem ersten Tag zur Halbzeit auf Rang drei

100 Meter: Guter Auftakt für die deutschen Zehnkämpfer! Im zweiten schnelleren 100-Meter-Lauf ließen sich die DLV-Starter Maximilian Kluth (ART Düsseldorf) und Leo Neugebauer (LG Leinfelden-Echterdingen) in die Nähe ihrer Bestmarken ziehen. Denn der Franzose Steven Fauvel Clinch, einer ihrer stärksten Konkurrenten, drehte an der Spitze mit 10,82 Sekunden auf. Vor dem Rennen nochmal abgeklatscht rannten die DLV-Team-Kollegen dahinter 11,44 (Kluth) und 11,46 Sekunden (Neugebauer) und reihten sich im Gesamt-Klassement vorerst auf den Plätzen sechs und sieben ein. Der Düsseldorfer ist mit der größten Punktzahl der Meldeliste nach Nairobi gereist, Leo Neugebauer ist nach den Vorleistungen die Nummer drei.

Weitsprung: Den Weitsprung musste Maximilian Kluth aufgrund einer Zerrung, die er sich nach 60 Metern in der ersten Disziplin holte, leider abbrechen und den Zehnkampf vorzeitig beenden. Bei Leo Neugebauer lief es in der zweiten Disziplin dagegen hervorragend. Bereits mit seinem ersten Sprung kratzte der 17-Jährige mit 7,04 Metern an seiner Bestmarke (7,06 m). Nach einem zweiten ungültigen Versuch katapultierte er sich mit Unterstützung des auf der Tribüne klatschenden DLV-Teams im letzten Durchgang auf starke 7,25 Meter. Weiter kam in der Gruppe A nur der führende Franzose Steven Fauvel Clinch, der mit 7,38 Metern eine weitere Bestmarke aufstellte.

Kugelstoßen: Anschließend stand bei sonnigen Temperaturen und leichtem Wind die erste Wurf-Disziplin auf dem Programm. Leo Neugebauer konnte nach mäßigem Beginn (12,75 m) im zweiten Versuch ordentlich draufpacken: 14,51 Meter. Eine Leistung, mit der er sich als sechstbester Kugelstoßer einreihte, allerdings hat er in diesem Jahr schon rund einen Meter weiter gestoßen. Den nunmehr mit 2.540 Punkten in Front liegenden Franzosen Steven Fauvel Clinch (14,09 m; PB) konnte der DLV-Mehrkämpfer in diesem Wettbewerb hinter sich lassen. Vorbeigezogen am DLV-Athleten, der nun mit 2.395 Punkten auf Platz drei liegt, ist im Gesamt-Klassement nur Olegs Kozjakovs (2.507 Pkt) aus Lettland, der seine Kugel auf extrem gute 18,06 Meter beförderte.

Hochsprung: Der Wettbewerb wurde bei 1,93 Metern wegen heftigen Regens unterbrochen und die Kenianer gaben alles, um das Wasser auf der Bahn zu beseitigen und die Anlage wieder sprungfähig zu machen. Bis dahin hatte Leo Neugebauer alle Höhen einschließlich 1,90 Meter im ersten Versuch überflogen. Bei 1,93 Meter sollte es nach längerer Pause weitergehen und er war so stark und überquerte diese Höhe trotz anhaltenden Regens ebenfalls auf Anhieb – Einstellung seiner Bestleistung. Bei 1,96 Meter war dann Schluss. Höher kamen nur der Chinese Qihao Sun (1,96 m) und der Lette Olegs Kozjakovs mit 1,99 Metern.

400 Meter: Die letzte Disziplin des Tages wurde viel später als geplant gestartet, doch an der Form von Leo Neugebauer änderte das nichts. Zum Abschluss lief er die Stadionrunde als Sechster des schnelleren Laufs in neuer Bestzeit von 52,41 Sekunden. Vorne blieb der Franzose Steven Fauvel Clinch als einziger unter der 50-Sekunden-Marke (49,09 sec). Zur Halbzeit liegt der DLV-Mehrkämpfer mit 3.842 Punkten auf einem aussichtsreichen dritten Platz. An der Spitze stehen mit rund 200 Punkten mehr Steven Fauvel Clinch (4.084 Pkt) und Olegs Kozjakovs (4.053 Pkt).

"Ich bin sehr zufrieden, im Weitsprung war ich deutlich über meiner Bestleistung, damit konnte ich das Kugel-Resultat ausgleichen", resumierte Leo Neugebauer nach einem langen ersten Wettkampf-Tag. Sein stärkerer zweiter Tag kommt noch. "Stabhochsprung macht mir zur Zeit richtig Spaß. Ich bin fit und mache mir Hoffnungen auf gute Leistungen."

 

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