| Nairobi

U18-WM 2017 Tag 2: DLV-Youngsters in den Vorrunden

Seit Mittwoch laufen in Nairobi die letzten U18-Weltmeisterschaften der Leichtathleten. Vom 12. bis 16. Juli messen sich in Kenias Hauptstadt die besten U18-Athleten der Welt. Hier können Sie mitverfolgen, wie sich die DLV-Talente in den Qualifikationen von Tag zwei schlagen.
Pamela Ruprecht

U18 MÄNNLICH

110 Meter Hürden-Vorlauf

DLV-Hürdensprinter im Halbfinale, Meisterschaftsrekord durch De'Jour Russell

Den Anfang bei den deutschen Hürdensprintern machte Stefan Volzer gleich im ersten Vorlauf. Der Stuttgarter bekam zu spüren, dass vorne mit dem Jamaikaner De'Jour Russell die Post abging. Der Favorit auf den Titel trommelte 13,08 Sekunden – Meisterschaftsrekord – auf die blaue Bahn. Für den DLV-Athleten wurden 13,81 Sekunden gestoppt, zeitgleich hinter dem Mexikaner Carlos Esquer wurde er als Vierter nicht auf den direkten Halbfinal-Platz gesetzt und musste warten, was die nächsten Läufe brachten. Am Ende stand fest: Über die Zeit geht es ins Halbfinale.

Sechs Hundertstel langsamer als sein Team-Kollege war im dritten Vorlauf Robert Witkowski (13,87 sec) unterwegs. Allerdings konnte der 17-Jährige nach schwachem Start bis auf den wertvollen dritten Platz hinter Hao-hua Lu (Chinese Taipei; 13,57 sec) und José Roberto Radilla (Mexiko; 13,86 sec) vorstürmen. "Das war der Plan, mein Ziel ist das Finale und jetzt bin ich froh, dass ich es ins Halbfinale geschafft habe", sagte der Athlet von der TSG Niefern nach dem Rennen. Zum ersten Mal mit Stulpen an den Armen unterwegs und noch wichtiger – im Nationaltrikot. "Das ist genial, für Deutschland zu starten und diese Atmosphäre zu erleben. Das ist eine gute Erfahrung."

Kugelstoß-Qualifikation

Timo Northoff bewahrt die Nerven

Als einer von drei 20-Meter-Stoßern angereist, machte es Timo Northoff in der Qualifikation spannend. Der Werfer vom TuS Jöllenbeck stieg mit zwei verunglückten Versuchen in den Wettbewerb ein: 17,08 und 17,53 Meter entsprechen so gar nicht seinem Leistungspotenzial. So blieb ihm im dritten Durchgang nur noch eine Möglichkeit, das Final-Ticket klarzumachen. Der 17-Jährige bewahrte die Nerven und wuchtete seine Kugel mittels Drehstoß-Technik auf 19,37 Meter.

Gefordert für das große "Q" waren 19,25 Meter. Mit dieser Weite beschloss Timo Northoff die Qualifikation als zweitbester Athlet. Nur Nermin Štitkovac (Bosnien und Herzegowina) kam mit 19,60 Metern weiter. DLV-Team-Kollege Jonas Tesch (SV Halle) konnte nicht antreten, nachdem er am Tag zuvor unglücklich umgeknickt war und sich dabei am Fuß verletzt hatte. Auch er war einer von drei aussichtsreichen 20-Meter-Stoßern im Feld.

 

U18 WEIBLICH

100 Meter-Halbfinale

Beauty Somuah sammelt wertvolle Erfahrung

Beauty Somuah versuchte, das Beste aus ihrem 100-Meter-Halbfinale herauszuholen. Die Kölnerin, die sich am Tag zuvor im Regen für einen Platz unter den 16 besten Sprinterinnen qualifiziert hatte, war nach 12,07 Sekunden im Ziel. Das reichte in einem schnellen Rennen, das die Brasilianerin Lorraine Martins im Foto-Finish vor der Polin Magdalena Stefanowicz (beide (11,69 sec) entschied, zu Platz sieben und in der Summe zu Rang zwölf. "Nach 50 Metern ging heute einfach nichts mehr", kommentierte die 16-Jährige, die auch nächstes Jahr noch in der U18 starten darf.

Der Traum vom Finale, der im Rahmen ihrer Möglichkeiten gewesen wäre, ging für Beauty Somuah, deren Eltern aus Ghana stammen, nicht in Erfüllung. Ihr im Vorfeld der U18-WM formuliertes Ziel, "mindestens das Halbfinale erreichen", konnte die DLV-Athletin wahr machen, sie fährt mit wertvoller Erfahrung wieder nach Hause. Als Schnellste zog die auf den 100 und 200 Metern favorisierte Jamaikanerin Kevona Davis in 11,45 Sekunden in die Top Acht ein.

400-Meter-Halbfinale

Laura Kaufmann zufrieden mit erstem Einsatz im Nationaltrikot

Laura Kaufmann (LG Ohra Energie Eisenach) hatte vor dem Halbfinale Respekt vor ihren Konkurrentinnen, die im Vorlauf alle 55er-Zeiten gelaufen waren – sie selbst 56,40 Sekunden. "Meine Taktik war es, diesmal schneller anzugehen, weil ich im Vorlauf zu langsam angefangen habe. Dadurch wurde es hinten raus schwer", sagte die 17-Jährige in der Mixed Zone. Dafür hielt sie sich im Feld aber gut.

Ihr fünfter Platz mit 55,70 Sekunden reichte nicht ganz für den Final-Einzug. Die Jamaikanerin Shaquena Foote vor ihr schaffte den Sprung in die Top Acht als letzte Athletin über die Zeit von 55,21 Sekunden. Es siegte die Tschechin Barbora Malíková (53,77 sec; PB). "Ich bin eigentlich zufrieden mit dem Erreichen des Halbfinales, damit bin ich schon weit gekommen", bilanzierte die DLV-Langsprinterin nach ihrem ersten Einsatz im Nationaltrikot.

400 Meter Hürden-Vorlauf

Gisele Wender über die Außenbahn ins U18-WM-Finale

Das Rennen war aus ihrer Sicht nicht ganz rund gelaufen, die Zeit für einen Vorlauf aber absolut in Ordnung. Gisele Wender startete auf Bahn acht in ihren Vorlauf und kam gut über alle Hürden. Auf der Zielgeraden behauptete die Berlinerin ihren zweiten Platz, der ihr die direkte Qualifikation für das Finale bescherte. Gestoppt wurden hinter der Südafrikanerin Zeney van der Walt (59,60 sec) gute 59,76 Sekunden, ihre Bestmarke steht bei 59,52 Sekunden, gelaufen bei der U18-Gala in Schweinfurt.

"Ich bin schon mal besser gelaufen", kommentierte Gisele Wender. "Aber es ist alles gut, ich bin zufrieden und froh, dass ich den Vorlauf hinter mir habe. Dass ich im Finale stehe, ist schon megageil." Auf der Außenbahn konnte sie anfangs ihr eigenes Rennen machen. "Das war cool." Den Endlauf will die 16-Jährige genießen und einen schönen Lauf zeigen. "Eine Bestzeit ist eher schwierig", vermutet die Langhürdlerin. Man spüre doch die Höhenlage. Vorlauf-Schnellste war die Jamaikanerin Sanique Walker in 58,74 Sekunden.

Hammerwurf-Qualifkation

Rebecca Tomann knapp am Finale vorbei

Die ersten beiden Würfe von Rebecca Tomann landeten im Netz. Das stellt man sich für seine erste internationale Qualifikation natürlich anders vor. Erst den dritten Versuch schaffte sie gültig zu machen, vorher hatte die Position nicht ganz gestimmt. Ihr Hammer landete bei 61,86 Metern. "Dafür, dass die ersten Beiden ungültig waren, ist die Weite ganz okay", meinte die Berlinerin, die eine Bestleistung von 64,07 Metern hat und ziemlich aufgeregt war. "Die Bedingungen im Ring waren schwierig, das hat man auch bei anderen gesehen." Beim Sieg der Kubanerin Amanda Almendáriz (66,92 m) schloss die 17-Jährige die Qualifikationsgruppe A auf Platz acht ab.

Das reichte in der Addition beider Gruppen als 14. knapp nicht fürs Finale, wie sich nach Ende der Gruppe B herausstellte. Für die Top Zwölf wären 62,10 Meter nötig gewesen. Die sehr hoch angesetzte direkte Quali-Weite von 67,00 Metern überbot nur die zweite Kubanerin Yaritza de la C. Martínez mit 67,90 Metern. Neele Koopmann (SV Gartow), die Halterin der deutschen U18-Bestleistung (68,29 m), konnte verletzungsbedingt nicht mit nach Kenia reisen.

 

<link termine top-events u18-wm-2017-nairobi btn>U18-WM Nairobi 2017

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024