| Tiflis 2016

U18-EM Tag 2 – DLV-Youngsters in den Vorrunden

Es ist die Premiere der U18-Europameisterschaften und der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) ist mit 49 Nachwuchsathleten bei den kontinentalen Titelkämpfen in Tiflis (Georgien; 14. bis 17. Juli) vertreten. Wie sich die Talente in den Vorrunden schlagen, können Sie hier mitverfolgen.
Pamela Ruprecht

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Vorrunden der männlichen U18

200 Meter

Frieder Scheuschner gewinnt locker seinen Vorlauf

Von dem Rennen hat Frieder Scheuschner nicht viel mitbekommen, denn sobald der Startschuss fällt ist er im Tunnel. Der Dresdner dominierte den Lauf von Anfang an und setzte sich mit 21,85 Sekunden durch. Am Ende konnte er sogar noch Tempo rausnehmen. „Dass es langsam werden würde, war klar“, sagte er. „Es ist alles wie geplant gelaufen.“ Nur der Beuger hat ein bisschen gezwickt. Das sei aber normal. Der Fokus ist jetzt auf das Halbfinale gerichtet. Insgesamt war es die drittschnellste Vorlauf-Zeit. Schneller waren nur die Sieger der Vorläufe zwei und drei: Dominik Smosarski (Polen; 21,77 sec) und Pol Refamal (Spanien; 21,71 sec).

800 Meter - Erste Runde

Tobias Ferreira kämpft sich angeschlagen ins Ziel  

Das war überhaupt nicht das, was Tobias Ferreira (LG Filder) eigentlich kann. Kein Wunder, hatte er doch krankheitsbedingt nachts kaum ein Auge zu machen können. So war er stark angeschlagen in seinen 800-Meter-Vorlauf gestartet. Aber er wollte sich den Auftritt im Nationaltrikot bei der U18-EM nicht entgehen lassen. Dass die Kräfte fehlten, war deutlich zu sehen. Als Final-Kandidat lief er von Beginn an hinter dem Feld her und kam nach 2:06,09 Minuten als Letzter des Rennens ins Ziel, während der Brite Markhim Lonsdale in 1:53,60 Minuten den Sieg einfuhr. „Ich habe nur eine Stunde geschlafen“, berichtete Tobias Ferreira. "Ich wollte aber unbedingt laufen."

110 Meter Hürden - Erste Runde

Raphael Thoma stürmt ins Halbfinale

„Das war noch kein runder Lauf“, befand Raphael Thoma (LG Offenburg) nach seinem Rennen über 110 Meter Hürden. Für die nächste Runde reichte es dennoch: Er wurde im letzten Vorlauf Dritter in 13,74 Sekunden und qualifizierte sich direkt für das Halbfinale. Darauf blickt er sehr optimistisch voraus: „Ich bin zuversichtlich, dass noch Potenzial nach oben für die nächste Runde vorhanden ist.“ An der Spitze des Rennens siegte der Belgier Tuur Bras in 13,46 Sekunden, noch schneller war der Gewinner des zweiten Vorlaufs Dániel Eszes aus Ungarn (13,44 sec).

110 Meter Hürden - Halbfinale

Bei Raphael Thoma war die Luft raus

Nach dem guten Vorlauf war Raphael Thoma vor dem Halbfinale noch zuversichtlich gewesen. Doch schon bei den ersten Schritten merkte er, dass nach gesundheitlich semioptimalem Verlauf der letzten Tage die nötige Power fehlte, um den Sprung unter die Top Acht zu schaffen. „Es war einfach die Luft raus“, erklärte er sichtlich enttäuscht. „Das ist schade, wenn man die Zeiten sieht und weiß, man hätte das auch drauf.“ Mit 14,42 Sekunden wurde er beim Sieg des Italieners Mattia Di Panfilo (13,61 sec) Siebter, seine Vorlauf-Zeit (13,74 sec) hätte fürs Finale gereicht. 

400 Meter Hürden - Erste Runde

Tom Schröder siegt, Emil Agyekum lässt austrudeln

„Für den Vorlauf war es ein gutes Rennen. Ein paar Hürden habe ich nicht richtig getroffen. Aber das kann ich noch verbessern“, sagte Tom Schröder (SG Osterholzer LA) mit Blick auf die nächste Runde. Er siegte im zweiten Vorlauf mit 53,97 Sekunden. Auf den letzten Metern konnte er schon das Tempo rausnehmen und Kräfte für das Halbfinale sparen. Dorthin begleiten wird ihn auch Emil Agyekum (54,67 sec). „Mein Trainer hat gesagt, es reicht, wenn ich Dritter werde“, erklärte der Berliner, der deshalb nach rasantem Start am Ende auch austrudeln ließ und dem Briten Alastair Chalmers (54,49 sec) und dem Ungarn Donát Jeremias den Vortritt ließ. „Ich bin ganz zufrieden mit dem Lauf“, sagte Emil Agyekum. Er will das Finale erreichen.

Stabhochsprung - Qualifikation

Bo Kanda Lita Baehre ohne Fehlversuch im Finale

„Bei mir war es ganz locker. Ich bin erst bei 4,70 Meter eingestiegen und die 4,80 Meter habe ich dann im ersten Versuch genommen“, berichtete Bo Kanda Lita Baehre nach seinem Wettkampf. Mit der Höhe und null Fehlversuchen war der Leverkusener der stärkste Springer der Qualifikations-Gruppe B. Noch kürzer war die Vorstellung des U18-Weltrekordlers Emmanouíl Karalis: Der Grieche startete bei 4,80 Metern und konnte nach einem Versuch bereits die Sachen packen. Ein paar Anläufe mehr brauchte der zweite DLV-Athlet im Feld Jonas Langebehn. „Bei mir war es etwas schwieriger. Ich habe drei Versuche für die 4,80 gebraucht. Im Finale will ich es noch besser machen“, sagte der Athlet vom Bosauer SV.

Vorrunden der weiblichen U18

200 Meter - Erste Runde

Corinna Schwab von Oberschenkel-Verletzung gehandicapt

Mit zwei Tapes am rechten Oberschenkel ging Corinna Schwab (TV 1861 Amberg) in ihren 200-Meter-Vorlauf. Sie hatten alles probiert, um die Verletzung in den Griff zu kriegen. Es half zumindest so viel, dass sie an den Start gehen konnte, was sie am Vorabend noch für unmöglich gehalten hatte. Erst war es eine Entzündung, dann eine Verhärtung, die ihr zu schaffen machten. So standen nach einem unrunden Lauf am Ende nur 25,06 Sekunden und Platz fünf für die Deutsche U16-Meisterin über die Langhürden. Mit der viertschnellsten Zeit war sie angereist, umso größer war die Enttäuschung, dass es nicht fürs Halbfinale gereicht hatte. „Ich konnte überhaupt nicht richtig laufen und den Schritt nach oben ziehen“, erklärte Corinna Schwab. Es siegte die Slovenin Tami Scancar (24,76 sec).

800 Meter - Halbfinale

Alina Schönherr gibt auf den letzten 200 Metern alles

„Die letzten 200 Meter waren richtig hart“, berichtete Alina Schönherr (LSV Schmölln) nach dem Rennen. Aber sie hat sich durchgebissen und in 2:12,59 Minuten den zweiten Platz hinter der Britin Isabelle Boffey (2:12,40 min) verteidigt. Taktik war, sichi immer an Position zwei bis drei halten, um eines der begehrten drei direkten Final-Tickets zu bekommen. „Nach 300 Metern war ich zwischenzeitlich eingekesselt, dann tat sich zum Glück eine Lücke auf“, sagte die DLV-Läuferin. Im Zielspurt gab sie ihre Position hinter der Führenden nicht mehr ab. Ziel fürs Finale: „Ich will nicht Achte oder Vierte werden.“  

100 Meter Hürden - Erste Runde

Annika Niedermayer nimmt die erste Hürde

Für Annika Niedermayer geht die U18-EM nach der ersten Runde weiter. Die Wattenscheiderin konnte sich im letzten von vier Vorläufen über 100 Meter Hürden auf der Ziellinie auf den dritten Platz schieben, der ihr die direkte Qualifikation für das Halbfinale brachte. Mit ihrer Zeit von 13,69 Sekunden blieb sie nur sieben Hundertstel über ihrer persönlichen Bestmarke. Gewinnerin des Laufs war die Schwedin Amanda Hansson (13,53 sec). Marshella Foreshaw (Königsteiner LV; 14,48 sec) wurde im dritten Vorlauf Siebte, weil sie an der siebten Hürde hängenblieb.

100 Meter Hürden - Halbfinale

Annika Niedermayer lässt sich mit „PB“ ins Finale mitreißen

Sie hat das extrem schnelle Halbfinale erwischt, und das zog Annika Niedermayer zu einer neuen Bestmarke. Bei leichtem Rückenwind rannte sie 13,58 Sekunden – das war erst mal nur Platz fünf in einem Rennen, das die Portugiesin Marisa Carvalho mit europäischer Jahresbestleistung von 13,07 Sekunden gewann. Und dann hieß es Warten. Die DLV-Halbfinalistin hatte Glück: Der zweite Lauf hatte mit starkem Gegenwind von 3,3 Metern pro Sekunde zu kämpfen. So war schon die Siegerin, Ida Eikeng (13,74 sec) aus Norwegen, langsamer als Annika Niedermayer. Und das bedeutete: Das Finale ruft.

400 Meter Hürden - Erste Runde

Neele Schuten und Nele Weßel eine Runde weiter

Im ersten Vorlauf über 400 Meter Hürden startete Neele Schuten (TV Gladbeck 1912) auf der Bahn acht ins Rennen. Sie lag bis 150 Meter vor dem Ziel in Führung. Dann zogen die Konkurrentinnen heran und sie musste sich strecken, um in 60,82 Sekunden den dritten Platz zu retten, der die direkte Qualifikation fürs Halbfinale bedeutete. Es siegte die Schweizerin Yasmin Giger (60,02 sec). „Der Lauf war ganz okay“, sagte Neele Schuten. Auch der Rhythmus stimmte, nur die Startnummer kam ihr an der zweiten Hürde in die Quere. Im vierten Vorlauf legte Nele Weßel (60,81 sec) nach einer technisch bedingten Startverzögerung nach. Rasant gestartet, ging nach der letzten Kurve etwas die Puste aus, aber auf den letzten Metern kämpfte sich die Berlinerin noch auf den wichtigen dritten Platz.  

Hochsprung - Qualifikation

 DLV-Hochspringerinnen mit Bestleistung im richtigen Augenblick

1,78 Meter waren in der Hochsprung-Qualifikation für das Erreichen des Finales gefordert. Das hieß, Hannah Budnik (Gruppe B) und Lea Halmans (Gruppe A) mussten sich steigern, denn sie hatten bis dahin beide eine Bestleistung von 1,76 Meter. Ihre übersprungenen 1,75 Meter hätten aufgrund der Fehlversuche für das Weiterkommen unerwartet nicht gereicht. Und sie bewiesen Wettkampf-Stärke: Beide – Hannah Budnik im ersten und Lea Halmans im zweiten Anlauf – überflogen die geforderte Quali-Höhe. „Sie standen mit dem Rücken zur Wand. Das haben sie gut gelöst“, sagte Nachwuchs-Bundestrainer Jan-Gerrit Keil.

„Ich habe nochmal alles reingelegt“, erzählte Lea Halmans (SV Sonsbek), für die sich mit dem Einzug ins Finale ein kleiner Traum erfüllt. „Wir sind jetzt schon unter den besten Zwölf Europas.“ Hannah Budnik (TSV Gomaringen) hätte gedacht, dass 1,78 Meter schwieriger zu meistern sind. „Aber der Sprung hat sich ziemlich gut angefühlt.“ Als einzige ohne Fehlversuch blieb die Britin Ada'ora Chigbo.

Kugelstoßen - Qualifikation

Jule Steuer bringt sich mit einem Stoß in Position

Die beiden deutschen U18-Kugelstoßerinnen zählen mit ihren Vorleistungen zu den stärksten in Europa. Das Erreichen des Finals war für Jule Steuer reine Formsache. Die Magdeburgerin wuchtete ihre Kugel gleich im ersten Versuch auf 17,02 Meter und übertraf die Qualifikations-Weite (16,20 m) mehr als deutlich. Das war gleichzeitig die drittbeste Weite im Feld. Nur die Griechin María Maggoulia kam mit 17,32 Metern in der Gruppe A noch weiter. Und in der Gruppe B, in der auch Hanna Meinikmann (TV Wattenscheid 01; 16,28 m) das Final-Ticket auf Anhieb löste, die Italienerin Sydney Giampietro (17,38 m).

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