| Die Finals 2019

Sprinterinnen begeistern das Berliner Publikum

Bei der Heim-EM war Tatjana Pinto als Neunte knapp am Sprint-Finale gescheitert. Bei ihrer Rückkehr ins Olympiastadion von Berlin begeisterte die Sprinterin des LC Paderborn mit ihrem dritten DM-Titel über 100 Meter und das in der zweitschnellsten Zeit ihrer Karriere. Ein Wimpernschlag trennte die Plätze zwei bis vier.
Sandra Arm

<link video:21237>Video-Interview: Tatjana Pinto: "Das war ein sehr cooles Rennen heute"

Die Sprinterinnen sorgten für einen krönenden Abschluss des ersten Wettkampftages bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin. In überragender Verfassung präsentierte sich Tatjana Pinto (LC Paderborn). Mit starken 11,14 Sekunden hatte sie im Vorlauf vorgelegt, in einem hochklassig besetzten DM-Finale über 100 Meter steigerte sich die 27-Jährige auf 11,09 Sekunden.

"Der zweite Lauf ging schon in die Richtung, dass es rund geworden ist. Ich denke, ich konnte das, was mir mein Coach vorher mitgegeben hat, ganz gut umsetzen. Das sieht man an der Zeit", sagt die neue Sprint-Königin, die sich nach ihrer Spitzenzeit beim Diamond League-Meeting in London (Großbritannien) weiter steigern konnte. "Ich habe mir vorgenommen nochmal schneller zu laufen. Es hat sich im Training angedeutet, dass es schneller werden kann."

Vor einem dreiviertel Jahr war an diese Zeiten kaum zu denken. Starke Schmerzen begleiteten Tatjana Pinto durch ihren Alltag. Nun ist sie zurück auf der Bahn – schmerzfrei. "Ich bin total froh, dass es jetzt so ist, wie es ist und ich schmerzfrei bin. Ich hätte mir vor ein paar Monaten nicht vorstellen können, dass ich so früh wieder so schnell bin. Das hätte ich nicht erwartet. Ich habe versucht, mich in jedem Rennen technisch zu entwickeln. Einfach das umzusetzen, was ich im Training abliefere. Das ist mir gelungen."

Lobende Worte für Siegerin von Gina Lückenkemper

Richtig eng ging es auf den Plätzen zwei bis vier zu. Nur ein Wimpernschlag trennten Gina Lückenkemper (SCC Berlin; 11,20 sec) Malaika Mihambo (LG Kurpfalz; 11,21 sec) und Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner SF; 11,22 sec). Nach zwei DM-Titeln in Folge musste sich Gina Lückenkemper mit Rang zwei begnügen. Eine verschmerzbare Niederlage, wenn die Konkurrentin 11,09 Sekunden rennt. "Das Niveau bei den Deutschen Meisterschaften war echt hoch. Das war schon ein ordentliches Rennen, aber man konnte sehen, welche Athleten die Vorbereitung auf die DM ausgerichtet haben und welche nicht", sagt Gina Lückenkemper, die sich klar positionierte: "Für uns ist die WM in Doha wichtiger."

Die Vize-Meisterin zeigte sich nach dem Rennen als faire Verliererin und fand anerkennende Worte für die Leistung von Tatjana Pinto. "Man muss fairerweise sagen, dass Tatjana heute bedeutend besser war. Sie hat ein saustarkes Rennen abgeliefert. Vor solch einer Leistung muss man dann einfach den Hut ziehen."

Ein großes Lob richtete Gina Lückenkemper außerdem in Richtung Tribüne. "Stimmungstechnisch bin ich echt nicht enttäuscht worden. Ich laufe so gerne in diesem Stadion. Wenn es Leute gibt, die Stimmung machen, dann geht es ordentlich ab." Auf eine stimmungsvolle Atmosphäre hoffen die Athleten auch bei den Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober). Dort möchte die Sprinterin des SCC Berlin "die Elf-Sekunden-Marke angreifen".

Weitspringerin Malaika Mihambo erneut unter WM-Richtwert

Mit schnellen Zeiten hat sich Weitsprung-Europameisterin Malaika Mihambo in eine komfortable Situation gebracht. Als Dritte blieb sie in 11,21 Sekunden abermals unter dem Richtwert für Doha. "Ein WM-Start ist auf jeden Fall im Rahmen des Möglichen. Der Nominierungsprozess ist erst im September abgeschlossen. Bis dahin kann noch viel passieren", sagt die 25-Jährige vorsichtig optimistisch im Hinblick auf einen WM-Start auch im Sprint. Ihr Rennen im DM-Finale verlief nicht ganz optimal. "Ich bin hinten raus ein bisschen fest geworden. Für mich war es erst mein vierter Lauf dieses Jahr über 100 Meter. Ich bin hauptsächlich erstmal Weitspringerin. Da ist es auch klar, dass es nicht immer ganz so rund läuft wie bei den Vollblut-Sprinterinnen."

Ihr Finale im Weitsprung steht noch am Samstag bevor. Dort möchte sie "eine gute Leistung erreichen". In den Vorjahren blieben die großen DM-Weiten aus. So reichten Sprünge um die 6,70 Meter zum Titel. "Mein Ziel ist es deutlich über 6,70 Meter zu springen. Ich merke auch, dass ich sehr selbstkritisch bin. Sprünge um die 6,70 Meter sind in Ordnung. Sie sind aber weit entfernt von der Weite, mit der ich zufrieden bin", blickt die Sieben-Meter-Springerin voraus und bleibt locker. "Ich kann nicht jeden Tag sieben Meter springen. In drei von fünf Wettkämpfen hat es bisher mit den sieben Metern geklappt. Das ist eine gute Quote."

Im Ziel wirkte Lisa-Marie Kwayie etwas verunsichert. Bronze – ja oder nein? Hauchdünn verpasste sie die Medaille. "Ich hatte bis zum Schluss gehofft, dass es für eine Medaille reicht. Es war sehr knapp. Malaika war einfach super stark", sagte die Berlinerin. Doch viel wichtiger war ihr die Zeit. Zweimal stand eine neue persönliche Bestleistung im Protokoll. "Ich kann mich nicht beschweren und bin super zufrieden", freute sich Lisa Marie Kwayie über ihre 11,22 Sekunden im Finale. Damit erfüllte sie als fünfte Athletin die WM-Einzelnorm und hofft mindestens auf einen Staffel-Einsatz in Doha.

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