| Hallen-EM 2017

Richard Ringer nimmt das Heft in die Hand und rennt zu Bronze

Die schnelle letzte Runde der Top Zwei konnte er nicht mehr mitgehen. Zuvor aber hatte Richard Ringer als Führender fast die gesamte Konkurrenz abgeschüttelt. Der Lohn: die Bronzemedaille der Hallen-Europameisterschaften von Belgrad (Serbien) über 3.000 Meter.
Silke Bernhart

Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) hat am Sonntag im 3.000-Meter-Finale von Belgrad alles richtig gemacht. 1.800 Meter wartete er an aussichtsreicher Position ab. Dann nahm er in einem nicht besonders schnellen Rennen, das geprägt war von mehreren Führungswechseln, das Heft selbst in die Hand. Meter um Meter zog er das Tempo an – und schüttelte damit einen um den anderen Läufer ab, darunter auch die Neu-Türken und Mitfavoriten Ali Kaya, Europameister über 5.000 Meter, und Aras Kaya, Europameister im Crosslauf.

An Richard Ringers Fersen hatte sich schon früh der Spanier Adel Mechaal (8:00,60 min) geheftet. Und der lauerte auf den richtigen Moment für den entscheidenden Kick – den er eingangs der letzten Runde ausmachte. Dieser letzten Tempoverschärfung konnte nur der Norweger Henrik Ingebrigtsen (8:00,93 min) folgen, womit Gold und Silber vergeben war. Doch auch der Friedrichshafener hatte sein Pulver noch nicht verschossen. Eine ebenfalls pfeilschnelle letzte Runde sicherte ihm in 8:01,01 Minuten Bronze vor dem Hallen-Europameister von 2013 Haile Ibrahimov (Aserbaidschan).

So hat der 28-jährige Deutsche nunmehr zwei internationale Bronzemedaillen in seiner Sammlung: Im Vorjahr hatte er im Freien ebenfalls den dritten Platz der Europameisterschaften erkämpft, über 5.000 Meter. In den Statistiken von Hallen-Europameisterschaften muss man bis in das Jahr 1994 zurückblicken, um die letzte deutsche Medaille über 3.000 Meter zu finden. Kim Bauermeister hatte damals sogar Gold geholt.

 

STIMME ZUM WETTBEWERB

Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen)
Ich bin sehr zufrieden. Ich habe mit meinem Trainer besprochen, welche Taktik wir gehen und wie wir die Medaille nach Hause holen können. Scheinbar hat sich gezeigt, dass ich es auch auf europäischem Niveau von vorne machen kann. Ich wollte dann aber die Führung nicht so leicht hergeben, wenn ich es schon so mache. Ich wusste,  es ist nicht ganz so schnell. Ich habe immer gegen gehalten. Ich hatte nicht realisiert, dass wir zu dritt schon weg sind. Ich habe nur vorne weiter gekämpft und gedacht: Wenn jetzt einer vorbeikommt, dann kommt der nächste. So kam es dann auch, aber ich musste dranbleiben. Ich habe gemerkt, sie kommen nicht richtig weg. Es ist natürlich schade, dass es nicht ganz [zu Gold] gereicht hat. Aber eine Medaille ist eine Medaille. Ich bin stolz darauf, wieder für den DLV eine Medaille geholt zu haben. Ich denke, auch mein Trainer ist glücklich mit meiner Renntaktik.

 

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