| Hallen-EM

Raphael Holzdeppe schrammt mit 5,80 Metern an Medaille vorbei

5,80 Meter im Ersten: Stabhochspringer Raphael Holzdeppe zeigte am Freitag bei den Hallen-Europameisterschaften von Belgrad (Serbien) seinen besten Wettkampf seit mehr als einem Jahr. In einem hochklassigen Wettbewerb reichte das jedoch nicht für die Medaillen. Neuer Hallen-Europameister: der Pole Piotr Lisek. Für Florian Gaul wurde es ein Tag zum Vergessen.
Silke Bernhart

Das Stabhochsprung-Finale von Belgrad war das hochklassigste, das Hallen-Europameisterschaften je gesehen haben. Sieben Springer meisterten 5,70 Meter. Sechs Athleten überwanden 5,80 Meter. Einer von ihnen: Vize-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), der nach einer sauberen Serie und einem Fehlversuch über 5,75 Meter gleich erfolgreich auf 5,80 Meter erhöhte. Es war sein erster 5,80 Meter-Sprung seit mehr als einem Jahr und seit seiner schweren Fußverletzung bei der Hallen-DM 2016 in Leipzig. Aber er sollte nicht für seine erste internationale Medaille unter dem Hallendach reichen.

Denn erst meisterte der beste Springer des Jahres Piotr Lisek (Polen) 5,85 Meter im ersten Versuch, dann zog auch der Hallen-Weltmeister von 2014 Konstadinos Filippidis (Griechenland) mit neuer Bestleistung nach. Und schließlich meisterte auch der Weltmeister von 2011 Pawel Wojciechowski diese Höhe, die für Raphael Holzdeppe am Freitag noch zu hoch war. Ebenso wie der viertplatzierte Tscheche Jan Kudliczka, der sogar bis einschließlich 5,80 Meter ohne Fehlversuch blieb, ging der Zweibrücker ohne Medaille aus und wurde schließlich Fünfter.

Ganz bitter verlief die Hallen-EM-Premiere für den zweiten deutschen Teilnehmer Florian Gaul (VfL Sindelfingen). Ihm brach beim Einspringen der Stab, er zog sich Schnittverletzungen an Hand und Schienbein zu. Erst hieß es, er werde auf den Wettbewerb verzichten. Dann lief er bei der Athleten-Vorstellung doch auf – nach verpasster EM- und Olympia-Teilnahme aufgrund verspäteter Norm-Erfüllung wollte er sich unbedingt im Nationaltrikot präsentieren. Schließlich packte der 25-Jährige aber doch unverrichteter Dinge seine Tasche.

 

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Florian Gaul (VfL Sindelfingen)
Mir ist beim Einspringen leider der Stab gebrochen. Das ist sehr ärgerlich, weil ich im Wettkampf wegen zu starker Schmerzen in der Hand und im Knie nicht mitspringen konnte. Das war die Reise jetzt leider nicht wert. Vor fünf, sechs Jahren ist mir schon einmal ein Stab gebrochen, aber seitdem eigentlich nicht mehr. Es muss irgendwie ein Materialfehler gewesen sein, denn es war eigentlich ein guter Sprung. Das ist dumm gelaufen. Den Stab war ich aber schon gesprungen. Vielleicht ist auf der Reise irgendetwas passiert. Ich weiß es nicht.

Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)
Es war ein bombenstarker Wettkampf. Ich bin zufrieden. Ich habe das erreicht, was ich wollte, eine Saisonbestleistung. Die Anderen waren einfach besser. Das muss man anerkennen. Für die Halle war es ein super Saisonabschluss. Ich bin froh, dass ich noch einmal 5,80 Meter gesprungen bin, und jetzt geht es weiter fürs Sommertraining. Mit einer Medaille in der Halle muss ich mich weiter gedulden, vielleicht bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder eine Hallen-Weltmeisterschaft gibt. Ich bin noch nicht da, wo ich vor der Verletzung im vergangenen Winter war. aber es ist einen Schritt nach vorne gegangen. Darauf kann ich aufbauen und ich denke, dass im Sommer wieder alles stimmen wird.

<link btn>Hallen-EM 2017 Belgrad kompakt

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