Max Heß sorgte bei der Hallen-EM in Belgrad (Serbien) bereits in der Qualifikation für eine sensationelle Leistung.
Dass Max Heß immer für eine Überraschung gut ist, sollte mittlerweile bekannt sein. Was aber am Freitag in Belgrad passierte, übertraf dann wohl doch die kühnsten Erwartungen: Der Dreispringer vom LAC Erdgas Chemnitz überbot im ersten Versuch mit 17,52 Metern den 26 Jahre alten deutschen Hallenrekord des Berliners Jörg Frieß um 21 Zentimeter.
Zugleich war es für den Europameister und Hallen-Vize-Weltmeister eine Steigerung seiner persönlichen Hallen-Bestleistung um 38 Zentimeter. Maß Heß lag auch deutlich über seiner Freiluft-Bestleistung, die bei 17,20 Metern steht. Nur zwei Deutsche kamen jemals weiter als der 20-Jährige: Dreisprung-Bundestrainer Charles Friedek und der deutsche Freiluft-Rekordler Ralf Jaros.
Schwingboden liegt Max Heß
Max Heß spielte damit auch seine Vorliebe auf einem Schwingboden aus, der ihn bereits vor einem Jahr bei der Hallen-WM in Portland (USA) zur Silbermedaille geführt hatte.
Mit diesem Auftritt schockte Max Heß die Konkurrenz und setzte ein unmissverständliches Signal in Richtung Finale. Mit dem Franzosen Melvin Raffin (17,20 m; persönliche Bestleistung) übertraf nur ein weiterer Dreispringer die 17 Meter. Er ist sogar erst 18 Jahre jung. Und bei Ratifizierung damit seit Freitag neuer U20-Hallen-Weltrekordler.
STIMME ZUM WETTKAMPF
Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz):
Ich mag Schwingboden sehr gern. Das hat man in Portland schon gesehen. Das war ein ähnlicher Boden. Mir fehlen die Worte. Ich habe mich schon den ganzen Tag gut gefühlt. Die Anlage ist sehr schnell. Das kommt mir zu Gute. Wenn man schnell anläuft, kann man auch weit springen. Als der Sprung in der Grube war, wusste ich, dass er für die Quali reicht. Dass es so weit ist, hätte ich nicht gedacht. Ich orientiere mich nicht so an Rekorden und wusste es nicht gleich. Mein Trainer hat es mir aber direkt nach dem Sprung gesagt. Umso besser. Damit bekommt der Sprung noch eine ganz andere Wertung. Besser hätte es nicht laufen können. Ich habe nur einen Sprung gebraucht, kann Kräfte sparen fürs Finale. Morgen ruhe ich mich komplett aus. Mit so einem Sprung im Rücken, muss ich mich nicht verstecken. Ich freue mich auf Sonntag.
