| Hochsprung-Meeting

Marie-Laurence Jungfleisch holt sich mit 2,00 Metern den Sieg in Eberstadt

Euphorischer Jubel in den Weinbergen von Eberstadt: Die vielfache Deutsche Meisterin Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) hat am Samstag mit dem zweiten Zwei-Meter-Sprung ihrer Karriere zum dritten Mal hintereinander das Hochsprung-Meeting von Eberstadt gewonnen. Sie besiegte dabei zwei Medaillengewinnerinnen von London.
Ewald Walker

„Ich bin einfach nur glücklich“, brachte Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) nach dem Sieg ihre Gefühle zum Ausdruck. Zum dritten Mal hintereinander das weltbeste Hochsprung-Meeting zu gewinnen, hat schon eine historische Dimension. Noch keine Springerin hatte dies zuvor geschafft.

Wie im Vorjahr sprang die WM-Vierte von London (Großbritannien) im zweiten Versuch mit einem Super-Satz über die imaginäre Zimmertür, die Marke von zwei Metern. Fast hätte die 27-Jährige noch ein i-Tüpfelchen draufgesetzt, denn bei 2.02 Metern fiel die Latte hauchdünn. Dieser Versuch war eine Ansage für die kommende EM-Saison. 

Lokalmatadorin wird begeistert gefeiert

„Ich liebe es einfach, hier in Eberstadt zu springen“, strahlte Marie-Laurence Jungfleisch mit dem Siegerpokal in der Hand und den Blumen im Arm. In der Tat war die Stimmung fast euphorisch, und nicht nur die Lokalmatadorin wurde vom Publikum begeistert unterstützt. Die Liebe zum Hochsprung ist in Eberstadt auch nach 39 Jahren noch riesengroß.

Nach einer Stunde waren bei bestem Leichtathletik-Wetter und 1,91 Meter Sprunghöhe nur noch vier Springerinnen dabei. Morgan Lake (Großbritannien) und Vize-Weltmeisterin Yulia Levchenko (Ukraine) verabschiedeten sich mit diesen 1,91 Meter.

Es kann zu einem Zweikampf zwischen Jungfleisch und der WM-Dritten Kamila Licwinko (Polen). Beide sprangen sicher 1,96 Meter im zweiten Versuchen und ließen 1,98 Meter aus. Den Poker gewann Jungfleisch mit 2,00 Metern im dritten Versuch, der dritte Eberstadt-Sieg wurde vom Publikum begeistert gefeiert.

„2,02 Meter waren drin“

Mit dem sicheren Sieg im Rücken zeigte die Athletin von Trainer Tamas Kiss aussichtsreiche Sprünge über 2,02 Meter und deutete ihre Möglichkeiten für das kommende Jahr an. „Diese Höhe war heute wirklich drin“, zeigte sich Kiss zufrieden mit dem Saisonabschluss. Was folgte war Genuss für alle Beteiligten: Ehrenrunde mit der schwarz-rot-goldenen Flagge, Nationalhymne und Sektdusche. Es war ein besonderer Tag für den Frauen-Hochsprung.

„Es war richtig, die Überfliegerin der Saison nicht zu verpflichten“, kommentierte Peter Schramm, Sportdirektor in Eberstadt den Wettkampf. Stimmung und ein Top-Ergebnis statt kalkulierte Siegerin mit Geld. 20.000 Euro hatte die Managerin für Weltmeisterin Mariya Lasitskene (Russland) gefordert. So viel hatte das übrige Frauenfeld in Eberstadt zusammen gekostet. 

„Das hätte uns finanziell in große Schwierigkeiten gebracht“, erklärte Schramm und entschied sich gemeinsam mit Athleten-Manager Günter Eisinger gegen die Verpflichtung. "Wir wollen schließlich 2018 das 40. Hochsprung-Meeting in Eberstadt machen.“

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